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(All documents document(s)) Search criteria: als Your search found 230 occurrences
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Occurrences 1-230:1. Engerd, Johann; n.... . Madruciados libri tres […] poema... [paragraph | Section] quantas Aliprandus, gloria gentis
2. Engerd, Johann; n.... . Madruciados libri tres […] poema... [paragraph | Section]
3. Starck, Wolfgang;... . Catharina Tragoedia, versio... [paragraph | SubSect | Section] mir
4. Stephani, Benedikt;... . Copiae Litterarum ad diversos ab... [Page f3r | paragraph | Section] bittet Buchmüller, in Augsburg bei dem Optiker
Wiselius nachzufragen. Aus seiner Zeit in Ingolstadt schulden die Brüder Benedikt
Hefter und Augustin Ranshovius Stephani immer noch Abschriften bestimmter
Vorlesungen. Buchmüller möge sich darum als Richter kümmern.
5. Stephani, Benedikt;... . Copiae Litterarum ad diversos ab... [Page f4r | paragraph | Section] accepi ambas, ad neutras respondi, quia vix tantum otii suberat praelectionibus philosophicis praelectionibus philosophicis] Von seiner Rückkehr nach Stams 1640 bis zu seiner Einsetzung als Prior war Stephani als Lector Philosophiae tätig. intento. (2) Doliolum doliolum] Vgl. ep. 1; 6. cum sarcinulis, quorum mihi usus Ingolstadii fuerat, postridie dominicae Laetare
6. Stephani, Benedikt;... . Copiae Litterarum ad diversos ab... [Page f4r | paragraph | Section] ad neutras respondi, quia vix tantum otii suberat praelectionibus philosophicis praelectionibus philosophicis] Von seiner Rückkehr nach Stams 1640 bis zu seiner Einsetzung als Prior war Stephani als Lector Philosophiae tätig. intento. (2) Doliolum doliolum] Vgl. ep. 1; 6. cum sarcinulis, quorum mihi usus Ingolstadii fuerat, postridie dominicae Laetare postridie... Letare]
7. Stephani, Benedikt;... . Copiae Litterarum ad diversos ab... [Page f5v | paragraph | Section] Stephani bedankt sich für die Schuhe, die endlich in Stams eingetroffen sind. Noch
immer vermisst er jedoch die Strümpfe: Die Strümpfe, die geliefert wurden, lagen
zunächst einige Zeit beim Kellner. Dort nahm sie sich dann der Apotheker Lambert.
Als Stephani sie für sich forderte, meinte Lambert, auch ihm habe Saur Strümpfe
versprochen; sie würden von Karl von Rosenberg, den er behandelt hatte, bezahlt.
Also bittet Stephani um ein neues Paar Strümpfe.
in Mais. Das Gepäck wird
schnell nachgeschickt werden, lediglich Schriften mit Predigten brauchen noch
länger, bis der Bibliothekar, Pater Edmund [Quaranta] sie nach Mais schicken wird.
Er beklagt sich über den weiten Aufgabenbereich, den er als Prior hat und den Abt
Bernhard Gemelich nicht einschränken wollte. Sein Gruß gilt auch Pater Nivardus
[Bardalas], über dessen Verlust eines Reisemantels er spottet.
Ad reverendum patrem Ioannem Schnürl[in], Schürl
tota oneris moles penes me adhuc residet
probabiliter etiam permansura. (6) Patri Niuardo, Patri Nivardo] Pater Nivardus Bardalas,
den das Album Stamsense (Nr. 451) jedoch erst
1651 als Kooperator in Mais vermerkt. quia temporis
angustiae non ferebant, peculiariter scribere pro hac vice non potui alia occasione
compensaturus. Reverentia vestra meo nomine amicam ei salutem impertiat, indicetur
gratulari me tam eximio
aurigis iam iam abiturientibus properant
über die Vorgänge im Kloster: Pater Edmund [Quaranta]
leidet an den Nachwirkungen seines Aderlasses. Darüber will sich Stephani noch mit
Weinhart beraten. Den Knecht Franz Söll musste Stephani entlassen. Das Wetter im
Oberland spielt verrückt, als ob es April statt Mai wäre. Stephani freut sich auf
seine bevorstehende Reise zum Haller Markttag.
[Stams], 11. Mai 1644
Stephani berichtet Weinhart von der im großen und ganzen erfolgreichen Aderlassaktion
im Kloster. Probleme gab es bei Pater Edmund [Quaranta], der keinen Appetit mehr
zeigt, und bei Frater Christoph Häring, dem es noch schlechter als vor dem Aderlass
geht. Der Brief schließt mit einem Gruß an Weinharts große Familie.
vestram, cui iam pridem bene noti suas quisque necessitates detegerent.
(3) Frater Fuxius frater Fuxius] Der Konverse Johannes Fuchs stammt
aus Latsch und legte am 28. April 1619 seine Profess ab. Als Maler
brachte er dem Kloster über 1300 Gulden ein, ehe er am 28. November 1648
starb (vgl. Album Stamsense Nr. 438). tamen etsi eandem
excellentiae suae praesentiam vehementer exoptat, quia tamen malo quodam nunc
den Schlaf. Das Einhalten einer strengen Diät will ihm nicht
recht gelingen. Von Martin Mittnacht soll Stephani berichten, dass er alle
Ratschläge Weinharts befolgt hat, sein Leiden aber noch andauere. Mittnacht wünscht
sich weitere Ratschläge. Als der Abt zur Kur abfuhr, gab er Stephani noch den
Auftrag, ihn sofort zu verständigen, falls der Landesfürst zur Jagd ins Gebiet von
Stams komme. Weinhart möge ihm Entsprechendes mitteilen, wenn er davon Kenntnis
erlange.
sofort Johannes Lang, der die Transporte des Klosters leitet, zu sich
zitiert und ihn befragt. Es geht um die optimale Anzahl der Wagen, die unter einmal
aus dem Etschtal nach Stams fahren sollen. Lang war der Meinung, es sei besser mit
fünf als mit zehn Wagen zu fahren. Martin Mittnacht lebt noch immer und lässt den Ab
grüßent. Stephani hat ihm die letzte Ölung noch nicht gespendet, er glaubt nicht,
dass er sterben wird. Mit den Diensten des Magnus Spaiser ist er nicht mehr
besucht hatten, auf ihrem Rückweg nicht bei den Serviten eingekehrt
sind, hat keine tieferen Gründe. Stephani freut sich auf ein Wiedersehen in
Innsbruck. Fieger hat sich sehr für die gute Behandlung bei den Zisterziensern
bedankt, was Stephani als übertrieben zurückweist. Er grüßt Fieger, der sich
weiterhin an der Lektüre des Bonaventura erfreuen soll.
vestra, cuius humanissimae litterae 19. Augusti ad manus mihi sunt contraditae,
quibus has perbreves repono. (2) Revelationes beatae Gertrudis
revelationes
... Gertrudis] Gertrud von Helfta, genannt die Große, gilt als die
bedeutendste deutsche Mystikerin des 13. Jhs. Zu ihren Werken zählen
„Legatus divini amoris“ und „Exercitia spiritualia“, vgl.
Quenardel 2004. iam pridem per
ratificem
über seine angeschlagene Gesundheit, die ihn zwar arbeiten
lässt, jedoch nur unter Schmerzen. Dies sei auch der Grund, warum er nicht auf
Schnürlins Briefe geantwortet habe. Er bedankt sich für die geschickten Früchte,
wenn sie auch zerstört als faulige Masse in Stams angekommen sind. Martin Mittnacht
ist am 13. September verstorben und wurde unter der Stiege, die zur Kirche führt,
begraben. Das von Schnürlin lange ersehnte Werk wird nun endlich mitgeliefert.
Stephani würde es
Gemelich in Mais
[Stams], 6. Oktober 1644
Wenn das Wetter im Etschtal ähnlich gut wie im Oberinntal ist, erwartet sich Stephani
eine gute Ernte. Im Stamser Klostergarten werden in diesem Jahr alle Trauben
abreifen. Jakob Freisinger wurde als Novize eingekleidet. Von Franz Ottenthaler hat
Stephani hingegen nichts mehr gehört.
pater Vitus
Dinzel] Vitus Dinzl wurde 1596 in Innichen geboren und wurde nach dem
Studium der Philosophie in Dillingen 1616 Jesuit in Innsbruck. In den
kommenden 40 Jahren wirkte er als Lehrer in den Gymnasien Hall,
Innsbruck und Trient. V.a. seine Theateraufführungen erfreuten sich
höchster Beliebtheit, vgl. Tilg 2002,
27. utpote sibi notum a triennio, quo eius conscientiam pro
19. Januar 1645
Stephani freut sich, dass sich Schnürlin nach dem Vorfall mit Pater Eugenius wieder
beruhigt hat. Da der Wagenverkehr zwischen Mais und Stams eingestellt wurde, ist an
regelmäßige Briefe wohl nicht mehr zu denken. Stephani will nicht als geschwätziger
Klatschberichter erscheinen, schreibt aber dennoch einige Interna des Klosters: Alle
Mönche sind gesund, einige wegen der Kälte etwas heiser. Es gibt zwei neue Novizen,
unter ihnen den Sohn des Doktors Clementi. Der Bau des neuen
doch noch immer plagt ihn sein Ischiasnerv. Den
Frühjahrsaderlass hat er für den 23. April festgesetzt. Er fragt nach, ob Weinhart
spezielle Medikamente für sein Leiden wisse. Er hofft, dass der Aderlass in diesem
Jahr bessere Erfolge zeige, als im letzten Jahr. Allen gehe es ansonsten gut, bis
auf den Pater Senior, der von Tag zu Tag schlechter sieht. Er bittet Weinhart um
neue Brillen, damit der Pater seine zweite Primiz gesund feiern könne.
quae
tamen sine pluvia et grandine brevi desiit, tonitru tantum et fulgure minax.
(9) Dominus Paulus Kirchamer tyrones suos fratres nostros cornicines revisurus ac
coeptam cum iis scholam scholam] Als unter Abt Thomas Lugga 1616 Pater
Wolfgang Lebersorg Prior wurde, installierte er eine neue Klosterschule
in Stams (vgl. Amman 11974,
54). postliminio repetiturus quinto huius mensis ad nos rediit,
53. Stephani an Abt Martin Dallmayr von Fürstenfeld
[Stams], 14. August 1645
Stephani hat anstelle des noch in den Bädern weilenden Abtes den Brief des Abtes
Martin von Fürstenfeld von Pater Michael entgegengenommen und will ihn so rasch als
möglich weiterleiten. Der mitgeschickte Kirchenschatz wurde gut verwahrt. Stephani
klagt über die barbarischen Auswüchse der Kriegshändel. Wegen seiner Eile konnte er
Pater Michael nicht mit der gleichen Sorgfalt behandeln, die ihm bei seinem
Michael nicht mit der gleichen Sorgfalt behandeln, die ihm bei seinem Besuch
in Fürstenfeld zuteil wurde.
ad sanctum Petrum
sanctum
Petrum] Seit 1550 wurde die Pfarre St. Peter bei Gratsch in der Nähe von
Meran stets mit Stamser Mönchen besetzt. Eine Stelle in St. Peter galt
als Vorbereitung für eine eventuelle spätere Übernahme der Pfarre Mais.
Die Stamser Äbte hatten das Präsentationsrecht, der Bischof von Trient
das Bestätigungsrecht des vorgeschlagenen Pfarrers (vgl.
acht Tage auf Wein verzichten. Ein Medikament für den
Subprior wurde in Stams selbst gemischt. Zwei weitere Patres brauchen Rat,
entsprechende Zettel liegen dem Brief bei. Für den üblichen Herbstaderlass schlägt
Stephani den 1. Oktober als Termin vor. Im Oktober will Stephani Weinhart auf der
Rückreise vom Haller Markttag besuchen.
cooperatorem] Hier ist auch in der
Handschrift eine Fußnote eingefügt: Primisser eum dicit vicarium ad S.
Petr. Laut Album Stamsense (Nr. 436) war Zigl
sowohl Kooperator in Mais als auch Vikar in St. Peter (seit 1625).
in Mais, 10. Octobris 1645.
Stephani überbringen musste, schlecht aufgenommen. Der Provinzial der Franziskaner
schickte zwei Ordensleute, Pater Damian und Bruder Donatus, für zwei Tage in
medizinischen Angelegenheiten nach Stams. In Silz wurden Gerüchte laut, wer in
Haiming als Kaplan eingesetzt werden solle, doch in Stams hörte man noch nichts.
(1) Diu iam quievere calami utrimque nostri et stipulatio sive promissum
mutuum, quod ante biennium, cum reverentia vestra profectionem
profectionem]
Schnürlin trat sein Amt als Kooperator in Mais am 9. März 1644
an. pararet in Mais, de litteris inter nos crebrius
reciprocandis pepigimus, paene iam intercidere velle visum est, quippe inter quos
per menses iam quinque nihil ultro aut citro transscriptum
76. Stephani an Paul Weinhart in Innsbruck
[Stams], 8. August 1646
Sieben Personen im Kloster leiden an schweren Magenverstimmungen. Pater Malachias
Saur war fast schon wieder gesund, als er einen Rückfall erlitt. Sein übermäßiger
Weingenuss ist wohl schuld daran. Bruder Christoph Häring kann seine Beine und Hände
kaum mehr bewegen. Die Patres Wolfgang, der Kornschreiber und Bartholomäus [Hol]
sowie Bruder Hans Fuchs leiden
et civicum,
8. Augusti 1646.
percepi, grata semper ac memori mente reponere. Hisce etc.
77. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Obladis
[Stams], 9. August 1646
Graf Leopold von Wolkenstein war kurzfristig Gast in Stams, als er seinen Bruder
Nikolaus besuchen kam. Er wurde gut bewirtet und zog dann zu den Grafen von Hohenems
weiter, um auf die Jagd zu gehen. Bruder Hans Fuchs ist auf dem Wege der Besserung,
der Kornschreiber ist immer noch bettlägrig. Pater
ereptus, 29. Augusti
29. Augusti]
Über den Todestag des Bruders Christoph Haring herrscht anscheinend
keine Einigkeit: Das Album Stamsense (Nr. 446)
nennt sowohl den 25. als auch den 29. August. ante ortum
Aurorae humanis excessit; cuius anima Deo aeternum vivat.
(3) Emeritus senior pater Wolfgangus pater Wolfgangus] Gemeint ist Pater Wolfgang
Lebersorg.
capellanum Haimingensi communitati ignarae saltem, si non invitae intrudant potius,
quam praesentatum confirment. (11) Mox itaque Paulum Sigelium,
Sigelius]
Über die Einsetzung von Paul Sigelius als Pfarrer von Silz berichtet
Primisser cap. 42 § 9 Silzensis quoque vacabat parochia. Praesentatus ad
eam est Paulus Sigelius, Adrianno hucusque curator, confirmatus quoque
ab episcopo, sed re institutus ac
kürzester Zeit zu den
Waffen greifen zu können. Boten haben jedoch verkündet, dass das feindliche Heer
nach München weiterzog, nachdem es die kaiserlichen Truppen bei Landsberg besiegt
hatte. Der Pfarrer von Silz setzt heute Pater Philipp als Benefiziar von Haiming
ein, und Stephani hält seine Anwesenheit dort für überflüssig. Er glaubt, dass die
beiden Herren nicht lange miteinander auskommen werden. Bis auf Pater Simon
[Pergomast] und Pater Malachias [Saur] geht es allen im
emenatum impraesentiarum transmittere non licuit, ad reditum usque reverendissimae
pietatis vestrae penes me interim asservanda. heri... asservanda] Auf den Ebracher
Abt Heinrich IV. Pfortner (1641-1646) folgte als sein Nachfolger Abt
Peter II. Scherenberger, der 1646 bis 1658 dem Kloster vorstand (vgl.
Glück 1927/28, 31;
>Klemm 1997, 33). (7) Punctum epistulae
praecipuum est, quod dubius
99. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Innsbruck
[Stams], 4. Februar 1647
Der Sekretär hat mit dem Unterricht der Jungen begonnen: Sowohl Bruder Nikolaus [von
Wolkenstein] und Albericus [Manincor], als auch andere sitzen in seiner Klasse. Doch
er wurde krank und konnte sein Vorhaben nicht weiterführen. Da die Boten, die aus
Innsbruck gekommen sind, keine genauen Aufträge vom Abt bekamen, nahmen sie mit, was
günstig schien. Stephani will
Abt Bernhard Gemelich: Ein halbes Jahr ist vergangen, seit Pater
Benedikt Staub nach Tirol kam. Das Klima jedoch machte ihm zu schaffen, und die
Ärzte rieten ihm, wieder in seine Heimat zurückzukehren. Also reiste er zurück und
nahm Pater Joseph als Reisebegleiter mit. Abt Gemelich wünscht sich dessen baldige
Wiederkehr.
valetudinis statu redux inveniat, quo reliquerit, optamus, vovemus.
102. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Innsbruck
[Stams], 13. März 1647
Der Ökonom Peter, der sich bisher immer als guter Freund Stephanis ausgegeben hat,
hat ihn bei Abt Gemelich im Rahmen der Faschingsfeiern angeschwärzt. Stephani will
im Moment nicht dazu Stellung nehmen, sondern behält sich dies für einen
ausführlicheren Brief vor. Der Fürst von
Verum missis tristioribus naeniis litteras finio ac reverendissimae pietati vestrae
me totum quantum commendo.
104. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Innsbruck
[Stams], 2. April 1647
Als Bruder Joseph von Salem aus Konstanz zurückkehrte, brachte er einen Brief von
Pater Staub mit, dessen Inhalt Stephani kurz referiert: Staub gelangte ins Kloster
Lilienfeld und schickte von dort aus Bruder Joseph nach Konstanz. Konstanz war
jedoch
Kempten
[Stams], 15. April 1647
Der Fürst von Kempten hatte darum gebeten, ihm Schriften nach Füssen nachzuschicken.
Weil Stephani aber kein Schreiber zum vorherigen Abschreiben zur Verfügung stand,
musste er bis zum heutigen Tag zaudern. Als der Schreiber dann hörte, dass der Fürst
es jetzt schon zurückfordere, ließ er gar nach halber Arbeit vom Werk ab und
arbeitete nicht weiter. So schickt Stephani nun nur das Autograph des Fürsten
zurück.
großzügig zeigte. Stephani wollte Pater
Gottfried aus Salem dazu bewegen, in Stams Theologie zu lesen; doch dieser lehnte in
Berufung auf seinen Abt ab. Er gab auch seine Unerfahrenheit vor, doch Stephani
meint, er sollte sich lieber betätigen, als faul zu sein.
altissimi.
125. Stephani an Martin Witting in Innsbruck
[Stams], 17. Oktober 1647
Stephani beklagt sich bei Arzt Martin Witting über das Benehmen seines Verwandten
Johannes Burgreiter. Als dieser von einer Thermalkur aus Innsbruck in die Schule
nach Stams zurückkehrte, war sein frommer Geist wie verflogen: Anstatt Bücher zu
lesen, begann er, Vögel zu fangen, zuletzt gar zu schießen. Dem Kirchengesang geht
er nicht mehr nach. Bei
Bei seinen Mitschülern bildet er immer das Schlusslicht. Er
hatte schon, ohne jemanden zu informieren, seine Sachen gepackt und wollte das
nächste Schiff nach Innsbruck nehmen. Stephani weiss, dass es der Wunsch der Familie
war, den Knaben einst als Mönch in Stams zu sehen. Sollte dies nicht gelingen, weist
Stephani jede Schuld von sich.
sui honore potenter conservet ac
faciem reverendissimae pietatis vestrae repatriantis in brevi videre concedat.
127. Stephani an Paul Weinhart in Innsbruck
[Stams], 14. November 1647
Als Stephani vom Markt in Hall nach Stams zurückkehrte, fand er Bruder Fuchs in noch
schlechterem Zustand vor: Weil er nun auch seine Beine nur mehr schwer bewegen
konnte, verbat ihm Stephani, das Bett zu verlassen. Stephani fragt Weinhart, ob in
verbat ihm Stephani, das Bett zu verlassen. Stephani fragt Weinhart, ob in
einer solchen Situation Bäder noch etwas helfen könnten. Persönlich glaubt er, dass
Bruder Fuchs an seinem Lebensabend angelangt sei. Er ist aber für jeden Rat dankbar.
Als kleine Aufmerksamkeit überbringt der Bootsmann Barrabas ein paar Früchte aus
Stams.
Brenneisen, das Stephani von Weinhart bekommen hat, schickt er nun zurück und
bedankt sich dafür. Er nützt die Gelegenheit, um über den Gesundheitszustand zweier
Brüder zu berichten: Pater Bartholomäus [Hol] war schon auf dem Weg der Besserung,
als er zuviel aß und wieder in großes Leiden zurüchfiel. Jetzt bereitet ihm bereits
die kleinste Berührung an den Hand Schmerzen. Bruder Fuchs ist dem Tode schon sehr
nahe, er wurde mit der letzten Ölung versehen. In Post-Scriptum des nächsten Tages
geschwächt wäre. Pater Johannes [Schnürlin]
erkundigte sich beim Abt, was mit der vor kurzem verstorbenen Frau von Knillenberg
zu geschehen habe. Vor wenigen Tagen wurde in Stams mit der Ernteeinfuhr begonnen,
wobei in diesem Jahr weniger Arbeiter als sonst zur Verfügung stehen; besonders die
Leute aus Rietz haben ausgelassen.
nun krankheitshalber
nicht stattfinden kann. Am Festtag des Hl. Bernhard wurden gleich fünf Leute in
Stams eingekleidet: zwei junge für das Priesteramt bestimmte und drei Konversen.
Stephani dankt für die Früchte, auch wenn die Pfirsiche nur mehr als eine Masse
angekommen sind. Stephani hofft, dass es sich bei Zigls Krankheit nicht um die
handelt, die die Schwellen der Armen meidet und nur bei den Reichen Einzug hält.
Brief der Hohen Kammer vom letzten August an seinen Abt
weitergeleitet, der sich über Entscheidung zugunsten von Stams sehr gefreut hat.
Stephani fühlt sich geschmeichelt, dass man sich in der Familie Weinhart nach ihm
sehnt, sieht sich aber nicht als guten Gesellschafter. Er würde sich freilich öfter
in Innsbruck aufhalten, hätte er nicht so viel Arbeit in Stams. Der Grund, warum er
Paul Weinhart d.J. so lange nicht geschrieben hat, ist die gute Gesundheit der
Mönche in Stams. Sogar Pater
dominationi vestrae et multam salutem et
vitam opto longaevam.
151. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Mais
[Stams], 31. Oktober 1648
Stephani musste Peter Neyer entlassen, der sich als weder für den Chor noch für die
Literatur geeignet entpuppte; Neyer zog mit zwei Leuten in die Heimat, die aus dem
Noviziat der Franziskaner entlassen wurden. Magnus Speiser konnte dieser Tage wegen
der großen Räubergefahr nicht zu einer Reise
Kopfschmerzen plagten. Der Visitator wird Stams bald verlassen, um nach Kaisheim
weiterzuziehen. Der Überbringer dieses Briefes, Bruder Fortunatus [Clementi], hat
zwar das vorgeschriebene Alter für das Subdiakonat noch nicht erreicht, würde aber
als solcher gebraucht werden. Bruder Michael aus Pollingen hat sich am Vorabend noch
mit dem Vitriar Johannes gut unterhalten, erlitt dann aber einen Schlaganfall und
verstarb.
Schnürlin in Mais
Stams, 24. Dezember 1648
Stephani bedankt sich für den letzten Brief und das Bildchen, das er bekommen hat. Er
wünscht Schnürlin ein gutes neues Jahr. Leider leidet er selbst immer noch unter
starken Kopfschmerzen. Als Geschenk schickt er ein ihm sehr liebes Bildchen Gott
Vaters mit.
Von den fünf neulich
aufgenommenen Novizen wurden die beiden, die für den Klerikerstand vorgesehen waren,
aus verschiedenen Gründen entlassen. Einer ließ sich bald darauf von Kaisheim
anwerben, obwohl er es noch nie gesehen hatte. Von den drei als Konversen
aufgenommenen Novizen wird einer bald die Gelübde ablegen. Die anderen zwei sind
gegangen. Stephani bedankt sich für die Diurnalia, die hier vielen nützlich sein
werden. Eines hat Stephani noch mit Gold verzieren lassen und Abt
wird einer bald die Gelübde ablegen. Die anderen zwei sind
gegangen. Stephani bedankt sich für die Diurnalia, die hier vielen nützlich sein
werden. Eines hat Stephani noch mit Gold verzieren lassen und Abt Gemelich zum
Geburtstag geschenkt. Als Dank schickt er ein spanisches Kreuz mit. Stephani freut
sich auf ein persönliches Gespräch. Dann könnte Schnürlin auch das neue Dormitorium
sehen.
plurimam impartior.
167. Stephani an Vikar Sebastian Zigl in St. Peter
Stams, 30. August 1649
Stephani dankt für die Früchte und andere Dinge, die heute in Stams angekommen sind.
Als Zeichen seiner Dankbarkeit schickt er ein Bildchen. Für die Zukunft verspricht
er eine Lieferung von Fischen. Zuletzt wünscht er Zigl eine reiche Ernte.
alterum] Gemeint ist Bruder Albericus Manincor.
adiungere cogitat, non tam ex ungula Pegasi, ex ungula Pegasi] Das Gymnasium des 17.
Jahrhunderts bezeichnete die letzten beiden Klassen als Poetik- und
Rhetorikklasse. Der Pegasus, das Musenross (vgl. Ovid, Met. 5,257),
steht hier für die Poetik, für die der Schüler wohl schon zu alt ist: Er
will in die Rhetorikklasse. quam de fonte
rhetoricae
eloquentiae in laudatissimo Salisburgensi lycaeo potandum. (2) Qui tametsi hactenus
Parnassi aut Heliconis cultores non exstiterint, indocti carmina pangere Aoniove
ludere plectro, Qui... plectro] Sowohl der Parnass, als auch der Helikon, wie auch
das Aonische Plektrum sind Bilder für die Dichtung, die Poesis-Klasse,
die Manincor und List nicht besuchen sollen. Bedenkt man Stephanis
dichterische Leistungen (vgl. Einleitung),
Magen passt nicht zu einem
Studenten. Die Bemerkung, dass seine Vorgesetzten in Salzburg gleich streng sind wie
die in Stams, ärgert Stephani. Er soll sich auch im Schreiben mäßigen. Über die
vorgelegten Reisekosten machten sich sowohl der Abt als auch Stephani Sorgen,
außerdem soll Manincor über Bruder Candidus [List] berichten, wenn er den Abt nicht
verärgern will.
dass noch in diesem Jahr eine Kapitelversammlung der
Kongregation stattfinden sollte. Nur der Abt von Kaisheim ist gegen einen solchen
Vorschlag: Die Klöster seien alle noch mit Wiederaufbaumaßnahmen nach dem Krieg
beschäftigt. Von Konstanz als Versammlungsort rät der Abt von Salem jedoch ab, zu
neugierig seien dort die Bediensteten des Bischofs. Weder Ort noch Zeit stehen also
bisher fest. Abt Hahns Befürchtung, Abt Gemelich sei ihm nicht mehr gewogen, kann
Stephani zerstreuen.
geht es Stephani sehr gut. Wenn überhaupt plagen ihn nur kurze Magen-
oder Kopfschmerzen. Die Dysenteria, von der Schnürlin berichtet hat, grassiert auch
in ein paar Häusern im Oberinntal. Das Fest des Hl. Bernhard wurde gestern stiller
als sonst gefeiert, da der Abt zur Kur in Obladis ist. Wäre Schnürlin nach Stams
gekommen, hätte er das neue Dormitorium sehen können. Stephani bedankt sich für den
Stoff, der für das Ordensgewand geschickt wurde, mit einem Geschenk, das er von
Manincor, dass er es geschafft hat, die Rhetorik zu
absolvieren, um nun zur Philosophie überzugehen. Abt Gemelich hat lange gezögert, ob
er das Studium Manincors in Salzburg weiter finanzieren soll, belaufen sich seine
Ausgaben doch auf mehr als erwartet. Außerdem haben seine Eltern noch keinen
Groschen nach Stams bezahlt. Dennoch soll Manincor weitermachen, was ihm Stephani
hiermit offiziell mitteilt. Die Philosophie soll er als Schlüssel zu höheren
Wissenschaften sehen, die
finanzieren soll, belaufen sich seine
Ausgaben doch auf mehr als erwartet. Außerdem haben seine Eltern noch keinen
Groschen nach Stams bezahlt. Dennoch soll Manincor weitermachen, was ihm Stephani
hiermit offiziell mitteilt. Die Philosophie soll er als Schlüssel zu höheren
Wissenschaften sehen, die Moraltheologie wird ihn als Mensch besser machen. Das
Sommerkleid kann Stephani nicht aus Stams schicken, er soll es auf Kosten des
Rektors selbst beschaffen.
haben seine Eltern noch keinen
Groschen nach Stams bezahlt. Dennoch soll Manincor weitermachen, was ihm Stephani
hiermit offiziell mitteilt. Die Philosophie soll er als Schlüssel zu höheren
Wissenschaften sehen, die Moraltheologie wird ihn als Mensch besser machen. Das
Sommerkleid kann Stephani nicht aus Stams schicken, er soll es auf Kosten des
Rektors selbst beschaffen.
cursu sudantem
exercuere, nec dubito, quin rude donatus rude donatus] Sprichwort aus der
Gladiatorensprache: Die rudis war ein Rapier, das tüchtigen Gladiatoren
bei ihrer Entlassung als Zeichen ihrer Meisterschaft verliehen
wurde. e schola Tullii e schola Tullii] Gemeint ist das Studium
der Rhetorik, in deren Zentrum die Schriften des Marcus Tullius Cicero
Gemelich jedoch der Brief des Abtes von Aldersbach
erreichen sollen, den Stephani zur gleichen Zeit, da er von Christophs Abreise aus
Innsbruck hörte, weiterschickte. In diesem Brief beklagt er sich bitter über seinen
Visitator, während er sich als schuldlos darstellt. Doch der Brief verrät sich
selbst durch seinen Stil. Stephani hätte den Brief gerne früher nach Mais geschickt,
doch er kam zu spät nach Stams. Der Abt wird schon richtig urteilen.
Bernhard Gemelich. transmittis, duo te monitum velim.
(10) Alterum est, in earum epigraphe non scribendum serenissimi archiducis
serenissimi
archiducis] Gemeint ist Erzherzog Ferdinand Karl, als dessen Rat Abt
Gemelich fungierte. supremo consiliario, uti hactenus
fere consuevisti, sed potius ordinum sive statuum provincialium consiliario primo;
istud siquidem a parte rei competit, non item illud. (11) Alterum, ut in
des Ordens in Citeaux teilzunehmen. Zuvor bittet er
jedoch Staub, ein drittes Mal nach Tirol zu kommen, um im Vorfeld des Kapitels
einiges mit ihm besprechen zu können. Der Abt von Salem wird ihn wohl während dieser
Zeit von seinem Amt als Beichtvater der Nonnen entbinden können.
(5) Interim, dum responsum exspecto, salvere te iubeo ac laetum tibi
apprecor Alleluia.
196. Stephani an seinen Bruder, Prior Laurentius Stephani in Wilten
[Stams], 23. April 1651
Als Stephani erfuhr, dass eine Stamser Magd, die Tochter des Wiltener Müllers, nach
Wilten geht, ließ er sie noch ein wenig warten, um einen Brief an seinen Bruder zu
verfassen. Darin verzeichnete er diejenigen, die im letzten Jahr der Bruderschaft
Nun ist er aber wieder völlig geheilt.
Vor 14 Tagen hat eine große Abordnung des Innsbrucker Hofes Stams besucht:
DerErzherzog und die Erzherzogin Anna waren persönlich dabei. Stephani stört es,
dass diese Leute es waren, die das neue Dormitorium als erste benutzen: der Graf von
Spaur, der Graf von Arzl, der Graf von Hohenems, Herr Künigl, der Hofprediger
Michael Staudacher, ein Italienischer Franziskaner, der Apotheker der Erzherzogin
und einige Mitglieder der Hofkapelle. Die Zisterzienser
in St. Peter
Stams, 7. September 1651
Stephani bedankt sich für die Früchte, die umso willkommener waren, je weniger man
sie um diese Zeit erwartet hatte. Stephanis angeschlagener Magen lässt ihn jedoch
von ihrem Verzehr Abstand halten. Als Gegengeschenk wollte er Zigl Fische schicken,
doch seit dem Besuch des Hofstaates ist der Heiterwanger See beinahe leer gefischt.
Stephani wünscht Zigl eine erfolgreiche und gute Weinernte.
nihilosecius tamen reverendissimus meus singularis benevolentiae atque amicitiae
causa reverendae admodum dominationi vestrae gratificaturus pastorem,
pastorem]
Gemeint ist Pater Augustinus Haas, der als Aushilfe geschickt
wird. qui expetitur, intra octiduum submittet. (3) Quod
hisce eidem dominationi suae cum obsequiosa salute nuntiatum volui. Ex monasterio
Stambs etc.
Salzburger Konvikts Karl überlässt es dem Abt, wann und
wie er bezahlen möchte. Die Schuld für diese Verzögerung nimmt der Regens auf sich,
der es bei nur einem Schüler aus Stams nicht für nötig hielt, öfter zu schreiben.
Manincor lobt er als fleißig und brav. Auf der Rückreise von den Thermen von
Pfäffers ist Herr Schmaus in Stams eingekehrt. In einigen Dingen konnte er bereits
sehr hilfreich sein: Die Stamser haben nun offiziell das Recht, Holz aus dem Inn zu
ziehen. Was die
compenset.
(4) Praenobilis ac strenuus dominus Schmaus praenobilis... Schmaus] Johann Michael
Schmaus, Doktor der Rechte und Freiherr von Angerzell und Kolbenthurn,
war seit 1620 als Beamter bei der tirolischen Hofkanzlei bedienstet.
1639 wurde er geheimer Rat, 1644 ernannte ihn Claudia de’ Medici zum
Kammervizepräsidenten, der de facto die Amtsgeschäfte für den oft
abwesenden Isak
November kein Brief von Nussbaumer
angekommen. Stephani möchte wissen, wie es ihm im Philosophiestudium geht, wie es um
seine Gesundheit bestellt ist, ob ihm das Salzburger Bier bekommt. Bruder Albericus
[Manincor] soll er bestellen, Stephanis Brief als Bestätigung zu den
Subdiakonatsweihen mitzunehmen. Bruder Fortunatus [Clementi] brennt darauf, die
beiden zu treffen.
in Innsbruck
[Stams], 26. Februar 1652
Stephani schreibt dem Abt, da Paul Payr, der Wirt von Pfunds, an ihn herangetreten
ist. Nach dem Tod von Paul Häfele möchte er dessen Nachfolger auf einem Gut in
Pfunds werden, das dem Kloster gehört. Als Stephani ihm sagte, dass er nicht
zuständig sei, bat er zumindest um ein Empfehlungsschreiben für seinen Besuch bei
Abt Gemelich in Innsbruck, das dieser Brief nun darstellt.
matris etc.
219. Stephani an Kooperator Johannes Schnürlin in Mais
[Stams], 5. April 1652
Stephani hat von Schnürlin Früchte und das lange ersehnte Leinen für sein Gewand
erhalten. Als Gegengeschenk wagt er es kaum, ihm eine kleine Taschenuhr zu schicken,
die ursprünglich Erzherzog Sigmund Franz dem verstorbenen Herrn von Triempach
geschenkt hat. Die Uhr ist schon etwas defekt, doch Schnürlin kann sie ja zu einem
bekannten
Sorgen machen. Wichtig sei die
Lehre, nicht der Doktorhut. Stephani fragt sich, warum Nussbaumer die Schuld, von
der öfter die Rede war, noch nicht bezahlt hat. Er soll das schnell bereinigen. Der
Abt soll über die Ausgaben in Salzburg so bald als möglich informiert werden.
für Ferien in Österreich zu erwirken, doch wieder hat er nichts erreicht.
Der Abt ließ keine lange Diskussion aufkommen. Lediglich die Aussicht stellte er
Nussbaumer vor, bald überhaupt nach Ingolstadt zu gehen. Das besprach Stephani mit
dem Abt, als dieser, kaum vom Provinzialkapitel in Donauwörth zurückgekommen, schon
wieder nach Innsbruck aufbrach. Dort möchte Stephani den Abt jetzt nicht mit
Kleinigkeiten belästigen. Stephani kann nicht erlauben, was der Abt dezidiert
verboten hat.
Heisler in Telfs
[Stams], 30. Juli 1652
Stephani bedauert es, dass Pfarrer Heisler keine Gelegenheit haben wird, an dem Essen
in Stams, zu dem er eingelanden wurde, teilzunehmen. Heislers Bitte, ihm am nächsten
Sonntag einen Priester als Prediger zu schicken, der dann auch mit ihm essen sollte,
muss Stehani leider wegen Personalknappheit ausschlagen. Zwei Priester, unter ihnen
Martin Stöger, musste er zu Abt Gemelich nach Innsbruck schicken, einen zur Erholung
ins Oberland.
hat inzwischen seine Bedenken überwunden, die Vigilius Mair durch sein
monatelanges Zögern verursacht hat: Seit er am 31. Oktober ins Kloster zurückkam,
zeigte er sich beständig und bat um Einkleidung. Stephani will vom Abt wissen, wen
er Mayr als Lehrer geben soll. Er selbst hat sich nun schon acht Jahre lang um die
Novizen gekümmert, die Patres Nivardus [Bardalas] oder Edmund [Quaranta] wären auch
gut geeignet. Die Briefe, die Stephani mitschickt, hätten den Abt schneller
erreicht,
Ingolstadt studieren. Auch wenn beide an den Tiroler Wein gewöhnt
sind, sollen sie sich doch an Bayern anpassen und Bier trinken lernen. Der Abt soll
weiters Sorge tragen, dass sie nicht vom rechten Weg abkommen und sie, wenn nötig,
zurechtweisen. Als Stephani dieser Tage vom Markt in Hall zurückkehrte, erfuhr er
das Alter des Kaisheimer Bruders Candidus: Der Zwanzigjährige sei also 1632
geboren.
sind nach Ingolstadt
geschickt worden. Nussbaumer musste noch auf sein Gepäck aus Salzburg warten. Sie
wurden mit einem Empfehlungsschreiben an den Abt von Kaisheim ausgestattet. Vigilius
Mair macht gute Fortschritte, er wünscht sich Stephani als seinen Meister. Die
Gattin des Bernhard Zeiler aus Silz hat für eine glückliche Geburt einen kostbaren
Becher nach Stams gespendet, den Stephani bis zur Rückkehr des Abtes bei sich
aufbewahrt. Zeiler wollte ursprünglich 100 Gulden aufwenden,
einen Priester nach Flaurling zu schicken. Stephani dankt für
das Vertrauen, hat aber zur Zeit keinen Mann zur Verfügung. Vor allem die vielen
Beichtwilligen machen es notwendig, dass alle Stamser zu Hause bleiben und dort im
Einsatz sind. Als Zeichen seines guten Willens will Stephani aber in den letzten
drei Feiertagen einen Priester nach Flaurling schicken.
suos celebrare dignetur, impensius exoptamus.
248. Stephani an Georg Nussbaumer in Ingolstadt
[Stams], 1. April 1653
Stephani wundert sich, dass Nussbaumers Briefe aus Ingolstadt schneller ankommen als
die, die er aus Salzburg geschickt hatte. Im ersten Brief berichtete Nussbaumer von
Clementis Krankheit und seinen moralischen Abwegen. Stephani lobt ihn dafür und
fordert ihn auf, immer so weiterzumachen. Mit dem zweiten Brief haben die
Abt Gemelich wenden, um Clementi aufsteigen zu lassen. Ob der
Abt diesen Brief bekommen hat, weiß Stephani nicht, er selbst hat kein Schreiben
gesehen. Der Brief würde an der Meinung des Abtes wohl auch nichts ändern. Stephani
war außerdem dabei, als der Abt die Abrechnungen der beiden aus Salzburg bekam. Wenn
sie nochmals soviel ausgeben sollten, würden sie bald aus Ingolstadt zurückbeordert.
Die Details der Kritik fügt Stephani in einem volks-sprachlichen Brief bei.
aus Marienberg sind am 30. Juli [1653] angekommen und wurden
gastlich aufgenommen. Stephani seinerseits schickt Martin Stöger und Edmundus
Quaranta nach Marienberg mit der Auflage an den Abt, sie nicht herumwandern zu
lassen und ihnen nicht mehr als acht oder zehn Tage Erholung zu gönnen. Schließlich
hofft Stephani, dass der Abt seine Bestätigung aus Rom möglichst bald erhält.
252. Stephani an Kooperator Johannes Schnürlin in Mais
[Stams], 23. August 1653
Nach einem Jahr der Korrespondenzpause meldet sich Stephani wieder bei seinem alten
Freund Schnürlin. Stephani reagiert einfach lieber auf Briefe, als dass er Leute zum
Briefeschreiben anregt. Nach dem Buch Hortus pastorum wagt Stephani nicht weiter zu
fragen. Schnürlin sei ohnehin der bessere Prediger und könne größeren Gewinn aus dem
Werk ziehen. Wenn Schnürlin das Buch gelesen hat,
Stephani an Dekan Johannes Baptista Mohr von Flaurling
[Stams], 7. Oktober 1653
Stephani erinnert den Dekan daran, dass er ihn bei einigen Ablässen um Hilfe gebeten
hat, wofür er bereits Geld bezahlt hat. Er weiß, dass sowohl Papst Urban VIII. als
auch der aktuelle Papst Alexander VII. einige Ablässe gewährt haben, von denen
Stephani nun die Einkünfte zweier für sich haben möchte.
[Stams], 31. Oktober 1653
Stephani grüßt seinen Bruder, ohne ihm Großes mitzuteilen zu haben. Er legt dem Brief
eine Liste bei, in der alle Leute verzeichnet sind, die er im Laufe des Jahres für
die Rosenkranzbruderschaft gewinnen konnte. Als General der Marianischen
Bruderschaft will er dafür sorgen, dass diese in der nächsten Predigt nicht
vergessen wird.
Stephani an Kooperator Johannes Schnürlin in Mais
[Stams, zwischen 26. November und 2. Dezember 1653]
Stephani bedankt sich für das Buch Hortus Pastorum, das er am Vortag erhalten hat und
allen Predigern empfehlen möchte. Er hält das Buch für besser als die Auswahl aus
Heiligenleben desselben Autors, die er damals in Augsburg gekauft hatte. Stephani
hofft, dass es Schnürlin gesundheitlich gut geht, hat er doch keinen Brief von ihm
erhalten, was ihn besorgt stimmt. Pater Benedikt Staub hat
hoc temporis ex chyragra
laborantis dedi e monasterio etc.
263. Stephani an Dekan Johannes Baptista Mohr von Flaurling
[Stams], 3. Dezember 1653
Stephani kann den Mann, den der Dekan als zusätzliche Unterstützung für seinen
Kooperator fordert nicht schicken, weil er seinen Chor nicht schwächen darf und weil
zur Weihnachtszeit mit einem großen Ansturm von Beichtwilligen zu rechnen ist. Er
will aber einen Mann abstellen, der in
Officio et oratoris et scriptoris apologetici peregregie functa est reverenda
pietas vestra, dum reverendissimi domini praesidis reverendissimi... praesidis] Gemeint
ist Abt Bernhard Gemelich in seiner Funktion als Präsident der
Oberdeutschen Kongregation. et vero universae propemodum
Germanicae congregationis innocentiam adversus impudentem calumniam temerarii
blateronis, resignati domini Neo-Castrensis, apud reverendissimum
Nussbaumers Thesen hat Stephani
noch nicht mit Abt Gemelich gesprochen. Stephani möchte, dass Nussbaumer zwischen
Philosophie- und Theologiestudium eine Pause einlegt. Dass Ende Januar Fortunatus
[Clementi] neue Kleider bekam, soll Nussbaumer nicht als Beleidigung oder Versehen
ihm gegenüber auffassen. Vielmehr ist Clementi zu tadeln, der nicht an seinen
Kommilitonen gedacht hat. Wenn es unbedingt nötig ist, soll er sich Kleider in
Ingolstadt kaufen und die Rechnung dem Abt zu einem günstigen
Kommilitonen gedacht hat. Wenn es unbedingt nötig ist, soll er sich Kleider in
Ingolstadt kaufen und die Rechnung dem Abt zu einem günstigen Zeitpunkt vorlegen.
Seit zwei Monaten schon wird Erzherzog [Ferdinand Karl] von schwerer Krankheit
geplagt. Als die Kunst der Ärzte nichts mehr auszurichten vermochte, ließ er
Reliquien aus Stams kommen, was Stephani bewerkstelligte. Stephani las in Innsbruck
eine Messe, und im Anschluss berührten die Mitglieder der erzherzoglichen Familie
die Reliquien.
et
reverendissimus dominus Claudius in partem visitatorii muneris abbatem
Sanct-Urbanensem abbatem Sanct Urbanensem] Hier wird auf die
umstrittene Bestellung des Abtes Edmund von St. Urban als Visitator der
Provinz durch den Generalabt angespielt, vgl.
>Primisser cap. 42 § 35 Edmundus abbas S. Urbani negotiis suis
Romae feliciter gestis domum redierat, cum mandatum ab archipraesule
sehr angebracht. Auch über
die Kongregation war nichts zu hören. Allein der Abt von Kaisheim schrieb an Abt
Gemelich und warnt davor, dass sich Generalabt Claude [Vaussin] den Abt von St.
Urban oder einen anderen aus der protestantischen Fraktion als Berater in seiner
Visitation wählen könnte. Noch immer gibt es keinen Nachfolger für Staub als
Sekretär der Kongregation. Wenn es zu einem Nationalkapitel kommen sollte, wäre es
nach wie vor Staubs Aufgabe, die Äbte zusammenzurufen. Sobald
an Abt
Gemelich und warnt davor, dass sich Generalabt Claude [Vaussin] den Abt von St.
Urban oder einen anderen aus der protestantischen Fraktion als Berater in seiner
Visitation wählen könnte. Noch immer gibt es keinen Nachfolger für Staub als
Sekretär der Kongregation. Wenn es zu einem Nationalkapitel kommen sollte, wäre es
nach wie vor Staubs Aufgabe, die Äbte zusammenzurufen. Sobald der Visitator in Salem
ankommt, soll Staub dies in Stams melden. Außerdem will Abt Gemelich
werden wollte, ist
persönlich ins Kloster gekommen. Stephani musste feststellen, dass er auf einem Fuß
hinkt, schlecht sieht und Probleme mit dem Kopf hat. Bei Kerzenlicht konnte er nicht
lange arbeiten, ohne dass seine Augen schmerzten. Länger als eine Stunde konnte er
auch tagsüber nicht lesen. Als Kind sei ihm ein Ziegelstein auf den Kopf gefallen.
Stephani glaubt, auch sein Eifer für den Orden sei nur vorgetäuscht, um seinem Vater
zu gefallen. Deswegen hat er ihn nach Hause geschickt.
Stephani musste feststellen, dass er auf einem Fuß
hinkt, schlecht sieht und Probleme mit dem Kopf hat. Bei Kerzenlicht konnte er nicht
lange arbeiten, ohne dass seine Augen schmerzten. Länger als eine Stunde konnte er
auch tagsüber nicht lesen. Als Kind sei ihm ein Ziegelstein auf den Kopf gefallen.
Stephani glaubt, auch sein Eifer für den Orden sei nur vorgetäuscht, um seinem Vater
zu gefallen. Deswegen hat er ihn nach Hause geschickt. Von Pater Ludwig [Winters]
Krankheit hat Stephani
suis fraterne saluto.
286. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Mais
Stams, 17. Oktober 1654
Stephani freut sich, dass Gemelich gut in Mais angekommen ist und dass sich die Ernte
besser als erwartet entwickelt. Der Sohn des Innsbrucker Glasers, Paul Ludwig, war
in Stams und hat sich sieben Tage lang die Logik-Kurse angehört. Ohne zu grüßen, ist
er dann plötzlich nach Innsbruck zurückgekehrt. Stephani will den ausfindig machen,
haben könnte. Aus Hall
ist ein junger Mann vorstellig geworden, der eben die Rhetorikklasse abgeschlossen
hat. Stephani bittet, ihn möglichst schnell einkleiden zu dürfen. Vor zwei Tagen ist
die Vorhalle des Kanonikerhauses in Silz eingestürzt. Als der Pfarrer Stephani um
Rat fragen wollte, wies er ihn zurück, weil er nicht weiß, was hier zu tun ist.
tota affectuose
addictus.
289. Stephani an Pfarrer Maximilian Lederer von Thaur
[Stams], 26. November 1654
Stephani wollte schon einen Boten zu den Jesuiten nach Innsbruck schicken, als
endlich die gewünschten Bücher in Stams eintrafen. Arriaga, Oviedus und Pontius sind
angekommen. Wenn Mastrius nicht bald beschafft werden kann, soll Lederer das in
einem kurzen Brief ruhig zugeben. Von den acht Gulden, die Stephani für das
von Stams um
Mohrs Gemeinde in Pfaffenhofen errungen hat. Fünf Monate lang haben die Stamser in
der Pfarre mitgeholfen. Jeden Sonntag und jeden Feiertag ist der Subprior nach
Pfaffenhofen gegangen, hat aber in Stams gegessen. Nun bittet Stephani als
Gegenleistung um etwas Getreide.
Erst nach drei Wochen konnten ihn die
Ärzte wieder herstellen. Auch Pater Augustinus [Haas] hatte sich bei Georg Prugger
nach Abt Gemelich erkundigt, was er lieber bei Stephani getan hätte: Haas’ Brief
wurde von Abt Gemelich so aufgefasst, als ob er ihm den Tod wünsche. Stephani
bedankt sich für die süßen Brote, auch wenn sie, als sie in Stams ankamen, nur mehr
Brei waren.
[Haas] hatte sich bei Georg Prugger
nach Abt Gemelich erkundigt, was er lieber bei Stephani getan hätte: Haas’ Brief
wurde von Abt Gemelich so aufgefasst, als ob er ihm den Tod wünsche. Stephani
bedankt sich für die süßen Brote, auch wenn sie, als sie in Stams ankamen, nur mehr
Brei waren.
Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Innsbruck
[Stams], 10. Mai 1655
Gestern kam ein Fassbinder aus Hall nach Stams und bot seine Dienste an, was der
Konvent einhellig ablehnte. Es sei viel leichter einen Mann aus dem Volk dazu
anzustellen, als ihn als Konversen aufzunehmen, zudem er nicht lesen und schreiben
kann. Der Novize Thomas [Achmiller] hat gegen seinen Ausschlag weder das hauseigene
Bad noch die Mittel aus der Apotheke in Innsbruck benutzt. Er bittet vielmehr darum,
ihn zwei
an Abt Bernhard Gemelich in Innsbruck
[Stams], 10. Mai 1655
Gestern kam ein Fassbinder aus Hall nach Stams und bot seine Dienste an, was der
Konvent einhellig ablehnte. Es sei viel leichter einen Mann aus dem Volk dazu
anzustellen, als ihn als Konversen aufzunehmen, zudem er nicht lesen und schreiben
kann. Der Novize Thomas [Achmiller] hat gegen seinen Ausschlag weder das hauseigene
Bad noch die Mittel aus der Apotheke in Innsbruck benutzt. Er bittet vielmehr darum,
ihn zwei oder drei
darum,
ihn zwei oder drei Wochen in die Thermen von Hall zu schicken, was ihm früher schon
geholfen hat. Stephani empfiehlt, ihn dorthin zu schicken, da er sich sonst selbst
die Erlaubnis geben wird. Wenn der Abt nicht antwortet, nimmt Stephani dies als
Zustimmung.
Brief für den Abt, den Stephani in
Abwesenheit des Abtes lesen musste. Deswegen erbrach Stephani den Brief, wofür er
sich nun bei Abt Gemelich entschuldigt. Den jungen Koch, den der Abt neulich nach
Stams geschickt hat, hat Stephani noch nicht als Novizen eingekleidet, da der
Konvent nicht von seiner Eignung überzeugt ist. Stephani wollte zudem auf die bald
erhoffte Rückkehr des Abtes warten. Wenn der Abt auf die Einkleidung besteht, wird
Stephani freilich gehorchen.
Stephani an Kooperator Augustinus Haas in Mais
[Stams], 2. Oktober 1655
Stephani antwortet auf drei Schreiben von Pater Haas und bedankt sich für die
mitgeschickten Trauben. Der Spanbettmacher Valentinus wurde nur knapp vom Konvent
als Konverse angenommen. Stephani war auch gegen ihn, doch die Gunst des Abtes war
ausschlaggebend. Vor kurzem kam es zu einem Brand in Kematen, bei dem acht Häuser
vernichtet wurden. Besonders schwer traf es das Haus eines Bauern, der gerade am
abgerissen und sollen neugebaut werden. Die äußere
Sakristei wird am selben Platz nur höher gebaut; die innere wird bis zum Kapitelsaal
heranreichen. Der Abt wollte auch im März das alte Dormitorium niederreißen und ein
neues bauen lassen, aber als er von den Unruhen zwischen orthodoxen und heterodoxen
Schweizern hörte, die auch Tirol gefährden könnten, ließ er von diesem Plan ab.
Unter diesen Umständen wird auch Stephani, der immer noch im alten Trakt wohnte,
sein Nest verlassen
gegen Moskau zu verteidigen. Ein anderer
Bote jedoch verkündete, dass der Graf von Württemberg den Schwedischen König zu
einem Krieg gegen das Reich anstachle und ihn mit Hilfstruppen unterstützen wolle.
Die Sachsen seien bereit, die Schweden als Schutzmacht ins Land zu rufen. Beim
Bayerischen König habe der Schwedische König seinen angeblich uralten Anspruch auf
bestimmte Städte, darunter Ingolstadt und Landsberg, geltend machen wollen. Er weiß
nicht, wem zu glauben sei. Oft
festo die anno 1656.
308. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Innsbruck
Stams, 21. März 1656
Vom Richter hat Stephani gestern erfahren, dass Abt Gemelich Pater Martin [Stöger]
als Pfarrer nach Wertach schicken will. In Gegenwart von Subprior und Pater Edmundus
[Quaranta] hat er ihm dies mitgeteilt, was ihm gar nicht gefallen wollte: Er sei mit
über 60 schon zu alt und außerdem kein guter Prediger und Sänger. Stephani fügt
wünschen, damit sie in der
Predigt lobend erwähnt werden können. Was die Intrigen des Paters Ludwig [Winter]
sollen, versteht Stephani auch nicht. Winter solle sich lieber um den Chor und den
Garten kümmern. Abt Gemelich ist von seinem Amt als Kammerpräfekt entbunden, sein
Nachfolger ist der langjährige Salinenpräfekt Curtius, dem wiederum Karl Fieger als
Präfekt nachfolgte. Stephani freut sich über die Rückkehr des Abtes.
sollen, versteht Stephani auch nicht. Winter solle sich lieber um den Chor und den
Garten kümmern. Abt Gemelich ist von seinem Amt als Kammerpräfekt entbunden, sein
Nachfolger ist der langjährige Salinenpräfekt Curtius, dem wiederum Karl Fieger als
Präfekt nachfolgte. Stephani freut sich über die Rückkehr des Abtes.
diebus cum aliis confratribus ex ambone publice recitanda.
(5) Quid strategematum exerceat vel potius quibus ludis a filiis saeculi pater
Ludovicus
Ludovicus] Pater Ludwig Winter wurde im Mai 1654 als Kooperator nach St.
Peter geschickt. ludificetur, notitiam meam hactenus
fere subterfugit, facile tamen crediderim bonum patrem in oeconomia multum
hallucinari, cui satius forsan foret domi nostrae in choro psallere et hortum
camerae demitteretur. Aegre annuit princeps eumque cum insigni meritorum
commendatione dimisit III Kalendas Maii. (8) Cuius locum
subiit generosus dominus Curtius, dominus Curtius] Als Abt Bernhard Gemelich 1656
darum ersichte, ihn von seinem Amt als Kammerpräsident zu entbinden,
folgte ihm Jakob kurz nach. Er war zugleich noch Kämmerer, Salzmair in
Hall und Pfleger zu Sterzing, vgl. Seeber
commendatione dimisit III Kalendas Maii. (8) Cuius locum
subiit generosus dominus Curtius, dominus Curtius] Als Abt Bernhard Gemelich 1656
darum ersichte, ihn von seinem Amt als Kammerpräsident zu entbinden,
folgte ihm Jakob kurz nach. Er war zugleich noch Kämmerer, Salzmair in
Hall und Pfleger zu Sterzing, vgl. Seeber
1977, 174f. qui per annos iam plures salinae praefectum
Candidus List in Kaisheim
Stams, 19. Juni 1656
Man hörte in Stams das Gerücht, dass der Visitator, Abt [Müller] von Kaisheim auf
seinem Besuch in Stams von Candidus List, einstmals Schüler in Stams, begleitet
werde. Wegen Lists Aufgaben als Kooperator kam es jedoch nicht dazu. Stephani hofft,
dass es eines Tages zu dem Besuch kommen wird. Stephani gratuliert ihm zu seinen
neuen Würden und zu dem Lob, das vor kurzem der Sekretär über ihn ausgesprochen hat.
te et totam Caesaream devoveo. Raptim ex Stambs.
315. Stephani an Vikar Martin Stöger in Wertach
Stams, 20. Juni 1656
Stögers Brief ist bereits einen Tag nach Verfassen bei Stephani angekommen, als er
gerade mit dem Abt von Kaisheim, der Stams visitierte, und dem Hofpräfekten für
Fischereiangelegenheiten bei Tisch saß. Stephani versucht zu erklären, warum weder
Abt Gemelich noch der Richter auf Stögers Brief geantwortet haben: Abt
und dem Hofpräfekten für
Fischereiangelegenheiten bei Tisch saß. Stephani versucht zu erklären, warum weder
Abt Gemelich noch der Richter auf Stögers Brief geantwortet haben: Abt Gemelich war
in Innsbruck damit beschäftigt, seine Entlassung als Kammerpräsident zu gestalten.
Kaum in Stams angekommen stellte sich Abt Georg IV. Müller von Kaisheim als
Visitator ein und verkündete die neuen, unvorteilhaften Statuten des
Zisterzienserordens. Nach der Abreise des Abtes feierte Pater
weder
Abt Gemelich noch der Richter auf Stögers Brief geantwortet haben: Abt Gemelich war
in Innsbruck damit beschäftigt, seine Entlassung als Kammerpräsident zu gestalten.
Kaum in Stams angekommen stellte sich Abt Georg IV. Müller von Kaisheim als
Visitator ein und verkündete die neuen, unvorteilhaften Statuten des
Zisterzienserordens. Nach der Abreise des Abtes feierte Pater Fortunatus [Clementi]
seine Primiz. Dann musste der Abt in Innsbruck seine Sachen packen und nach Stams
Man hält es nun für das Beste, wenn Manincor nicht mehr nach
Stams, den Ort seines Vergehens, zurückkehrt, sondern sich innerhalb von drei Wochen
nach Erhalt dieses Briefes nach Kaisheim begibt. Sollte er diesem Auftrag nicht
nachkommen, wird er als Ordensflüchtling denunziert und exkommuniziert. Der
Dimiss-Brief wird hiermit als ungültig erklärt. Der Abt hofft, dass Manincor wieder
in den Schoß der Kirche zurückkehren kann.
Vergehens, zurückkehrt, sondern sich innerhalb von drei Wochen
nach Erhalt dieses Briefes nach Kaisheim begibt. Sollte er diesem Auftrag nicht
nachkommen, wird er als Ordensflüchtling denunziert und exkommuniziert. Der
Dimiss-Brief wird hiermit als ungültig erklärt. Der Abt hofft, dass Manincor wieder
in den Schoß der Kirche zurückkehren kann.
Stephani Stögers Brief aus Wertach, auf den er jetzt
sofort antwortet, um Stöger nicht, wie Abt Gemelich, so lange warten zu lassen. Das
Schweigen des Abtes soll Stöger aber nicht persönlich nehmen, sondern dessen
Vergesslichkeit zuschreiben. Als Nachfolger für Stögers Amt als Vikar von Wertach
hat sich bisher weder jemand gemeldet, noch hat Abt Gemelich jemanden gefunden. Wenn
eine Meldung aus Wertach selbst kommt, wird der Abt dieser sicherlich zustimmen. Der
flüchtige [Albericus
auf den er jetzt
sofort antwortet, um Stöger nicht, wie Abt Gemelich, so lange warten zu lassen. Das
Schweigen des Abtes soll Stöger aber nicht persönlich nehmen, sondern dessen
Vergesslichkeit zuschreiben. Als Nachfolger für Stögers Amt als Vikar von Wertach
hat sich bisher weder jemand gemeldet, noch hat Abt Gemelich jemanden gefunden. Wenn
eine Meldung aus Wertach selbst kommt, wird der Abt dieser sicherlich zustimmen. Der
flüchtige [Albericus Manincor] ist am 13. Juli nach Stams
Abt Bernhard Gemelich in Mais
Stams, 21. Oktober 1656
Stephani schickt beiliegend einen Brief des Candidus List aus Kaisheim und einen
Brief des Abtes von Kaisheim. Bei Lists Priesterweihe wundert er sich, dass dies
nach einer so kurzen Zeit als Diakon möglich ist. In Stams hat der Lektor mit dem
Kurs in scholastischer Theologie begonnen. Doch für Stephani geht er zu spekulativ
und ungeordnet vor. Zum Patrozinium der Hl. Ursula auf Burg Petersberg wurden keine
Stamser eingeladen,
hat, fragt nach, ob der Abt auch nach Kaisheim
reise. Den Grund der Anfrage kennt Stephani nicht. Das in einem früheren Brief (ep.
329,8) geäußerte Gerücht, dass in Silz eine Frau ohne Begleitung ihres Seelsorgers
sterben musste, hat sich als wahr herausgestellt: Die Gattin des Johannes Randolf
wurde vom Frühmesser von Haiming zwar mit der letzten Ölung, nicht aber mit der
Kommunion versehen. Der Pater Lektor hat sich zwei Wochen lang in Innsbruck kuriert
und von dort nicht mehr
des Johannes Randolf
wurde vom Frühmesser von Haiming zwar mit der letzten Ölung, nicht aber mit der
Kommunion versehen. Der Pater Lektor hat sich zwei Wochen lang in Innsbruck kuriert
und von dort nicht mehr Jakob Hibernus, sondern Magnus Reitter als Assistenten
mitgebracht, der sich jedoch überhaupt nicht um seine Aufgaben kümmert, sondern dem
Kloster nur zur Last fällt.
schreibt Stephani an Candidus List, um ihm zu seiner
Priesterweihe zu gratulieren. Abt Gemelich war mit Arbeit an der Ernte in Mais und
mit dem Landtag in Bozen beschäftigt. Nach seiner Rückkehr nach Stams fesselte ihn
seine Arthritis ans Bett. Als Zeichen seiner Freude schickt er List ein spanisches
Kreuz.
sancti Ioannis Baptistae in Stambs 12 Februarii 1657.
335. Stephani an Kooperator Johannes Schnürlin in Mais
[Stams], 5. April 1657
Stephani bittet darum, sein langes Zögern beim Antworten nicht als Boswilligkeit
auszulegen. Doch am Festtag Ordensstifters war viel zu viel zu tun. Stephani
bedauert das Ableben des Bruders Christian. Über seine Nachfolge hat der Abt noch
nichts ersonnen. Ihn plagen wieder gesundheitliche Probleme. Sobald es
reverendissimae pietatis vestrae ultimo Septembris ex Mais ad me
directas pridie sancti Francisci seu 3. Octorbis rite accepi indeque, quid patri
nostro Martino
patri Martino] Gemeint ist Pater Martin Stöger, der als Vikar in Wertach
ist. reverendissimae pietatis vestrae nomine intimandum
foret, perspicue intellexi.
(2) Fundendae campanae non ego, sed pater cellarius interfuit, siquidem phlebotomus
non libenter itineri me
spem accepit, si a
reverendissima pietate vestra aliquid commendationis adferret, futurum foret, ut in
domum Nicolaitarum, in domum Nicolaitarum] Diese Hoffnung ist umso
begründeter, als Abt Gemelich das Nikolai-Haus im Laufe des Jahres 1657
mit erheblichen Zuwendungen bedacht hat, vgl.
>Primisser cap. 42 § 44 Ab hac testatoris voluntate non alienum
fore censuit abbas, si hanc dimidiam
341. An Abt Georg IV. Müller von Kaisheim
Stams, 26. Dezember 1657
Im Namen von Abt Bernhard Gemelich: Der Abt wünscht Abt Müller und dem gesamten
Konvent in Kaisheim ein gutes neues Jahr. Als Freundschaftszeichen lässt er zwei
Weinfässer in Füssen für die Kaisheimer bei Johannes Spaiser deponieren. Der Abt
soll die Fässer dort abholen lassen.
von Grüssau
[Stams], 25. Mai 1658
Im Namen von Abt Gemelich: Der Abt berichtet seinem Kollegen von der Ankunft des
Paters Jakob Zink in Stams: Ohne Habit, ohne erklärendes Schreiben kam er an und
erklärte, wie er nach vierjährigem Dienst als Pfarrer von Häretikern vertrieben
wurde. Auf der Flucht musste er sogar sein Ordensgewand zurücklassen. Dann bat er,
entweder in Stams aufgenommen oder für ein anderes Zisterzienserkloster empfohlen zu
werden. Der Stamser Abt will nun nichts
er aus
Wertach fortgegangen ist. Stephani wundert sich, dass die Wertacher blind ihren
Seelsorger wegen Kleinigkeiten vertreiben. Solange dieser mit Richter Zeiler und
anderen im Gasthaus getrunken hatte, kamen die Wertacher gut mit ihm aus. Als er
aber begann, sich zurückzuziehen, duldeten sie ihn nicht mehr. Stephani bittet den
Dekan nun, gegen die Anfeindungen der Wertacher gegen Herrn Jakob vorzugehen oder,
wenn er auch gegen ihn ist, die Dinge aus seiner Sicht zu schildern.
Stams, 22. Oktober 1658
Vor acht Tagen trat der Bruder des verstorbenen Kuraten Gregor Gritsch von Sölden,
Urban Gritsch, an Stephani heran und forderte die 24 Gulden ein, die ihm Pater
Martin [Stöger] und der Richter nach der Inventur gegeben hatten. Als Stephani dann
den Reversalbrief forderte, beschimpfte ihn Gritsch und zeigt sich unversöhnlich.
Der Dekan von Telfs hat am vergangenen Mittwoch sein erstes Landkapitel in Barwies
einberufen, an dem auch Pater Andreas Breyer teilnahm. Die vor
sind, sind nämlich teils verdorben, teils viel zu
klein. Er wollte Anton Senner einen persönlichen Lehrer zur Seite stellen, doch
Senner hat sich einen Termin für seine Entscheidung über den Eintritt gesetzt. Seine
Einkleidung hat also noch Zeit. Als Pater Martin Stöger hörte, dass Michael Moser in
Zukunft mit den Steuereinnahmen beschäftigt sein wird, er aber übergangen wurde, war
er erbost. Aus Trotz verlässt er nun das Haus nicht mehr. Vor einer Woche kehrte der
Abt von Marienberg in
Martin Stöger hörte, dass Michael Moser in
Zukunft mit den Steuereinnahmen beschäftigt sein wird, er aber übergangen wurde, war
er erbost. Aus Trotz verlässt er nun das Haus nicht mehr. Vor einer Woche kehrte der
Abt von Marienberg in Stams ein, als er auf der Reise nach Innsbruck war, wo er beim
Landesfürsten gegen die Vorladung durch Friedrich Borromäus aus Luzern Hilfe
erbittet, der dem Kloster schwer zu schaffen macht. Auf dem Weg zum Markt in Hall
kehrte Stephani bei Herrn Rost, dem
Kirche wieder, ritten zum Tor und beauftragten den Pförtner,
dem Prior mitzuteilen, dass sie gerade eine Visitation durchgeführt hätten. Sie
hätten dazu einen Auftrag vom Bischof. Zu der Zeit verließ Christoph Gässler gerade
die Kirche, den sie als Zeugen verpflichten wollten, was dieser aber verweigerte.
Dann ritten sie in Richtung Rietz davon. Stephani hat erst am Nachmittag von dem
Vorfall erfahren. Pater Eugenius [Eyberger], der vor einer Woche in Silz war, wusste
von dem bevorstehenden
ritten sie in Richtung Rietz davon. Stephani hat erst am Nachmittag von dem
Vorfall erfahren. Pater Eugenius [Eyberger], der vor einer Woche in Silz war, wusste
von dem bevorstehenden Besuch, hat aber nichts gesagt. Der kurze Besuch kann zudem
nicht als ordentliche Visitation gewertet werden. Darüber wird Stephani beim Dekan
von Telfs mäßigen Protest einlegen.
Aufgaben Stephani eingedeckt sei. Abt Gemelich hat nichts
dagegen, dass Zigl nun auch noch Kanonisches Recht studieren will. Stephani hingegen
rät ihm, sich ganz auf die scholastische Philosophie zu konzentrieren: Es sei
besser, eine Sache ganz, als viele nur halbwegs zu beherrschen. Begeistert hat
Stephani von den Büchern gehört, die es in Ingolstadt zu kaufen gibt. Ein Problem
ist freilich der Transport nach Stams. Wenn es Zigl irgendwie einrichten kann, hätte
Stephani gerne Jean
missione
tardiore non est, quod reverentia vestra culpandam se metuat, siquidem, ut comicus
ait, ut
... ait] Es handelt sich um kein Komikerzitat. Vielmehr gibt Hieronymus
(ep. 66,9) Cato als Quelle dieses Sprichwortes an, vgl.
Otto 1890, 79. sat cito, qui
sat bene. (2) In angustiis versari reverentiam vestram propter penuriam operariorum
in vinea pronius credo, quam ut multis mihi describi sit necesse. (3)
April 1659
Stephani bedankt sich für Zigls Geburtstagsglückwünsche, v.a. für das Bildchen, das
er mitgeschickt hat. Ein Manuskript, das ein Student von einem Druck abgeschrieben
hat, hätte Zigl nicht kaufen müssen. Stephani hat es einst gesehen, als Abt [Georg
IV. Müller] von Kaisheim in Stams zu Besuch war. Die asketische Schrift des Jean
Suffren würde Stephani aber immer noch interessieren. Zigl könnte sie Abt Müller,
der nach dem Kapitel in Überlingen nach Stams kommen wird, mitgeben.
zu viele Wissensgebiete
verstricken. Andreas Vallensis ist schon in zweifacher Ausführung in der Stamser
Bibliothek. Zwei Dinge quälen Zigl: die nahende Sommerhitze und die noch
ausständigen beiden geistlichen Ränge. Staphani verspricht, dass er als Diakon und
Priester nach Stams zurückkehren wird. Den Sommer wird er mit Gottes Hilfe
überstehen.
Stephani rät vom Kauf der Fundamentaltheologie
des Caramuel ab. Er freut sich, dass sich Zigl in Kaisheim so familiär eingelebt
hat. Dass er für seinen Urlaub eine schriftliche Erlaubnis von seinen Oberen
braucht, wundert Stephani allerdings. Als er selbst vor 20 Jahren in Fürstenfeld
Urlaub machte, brauchte er keine solche Erlaubnis. Da der aus Stams geschickte Stoff
nicht für Zigls Gewand reicht, soll er sich an den Direktor wenden. Bei
gesundheitlichen Problemen soll Zigl ruhig
annahm, sie
seien Gemelich bereits aus Kaisheim bekannt. Herr Tedenat fordert ein Mandat, das
ihm im Namen der gesamten Oberdeutschen Kongregation ausgestellt werden sollte. Ein
ähnliches Schreiben der österreichischen Kongregation legt Gemelich als Vorbild bei.
Gemelich teilt zudem die Meinung, dass man sich im Streit mit den Fleischabstinenten
um Schreiben von hohen weltlichen und geistlichen Würdenträgern bemühen sollte.
Gemelich hofft weiterhin, dass der Streit nicht auf die
noch Sorgen macht, dass seine jüngeren Priester nicht in
der Lage sind, an der Ernte mitzuwirken, wurde das Problem der zu wenigen Arbeiter,
das Pfarrer Haas zu schaffen macht, noch nicht gelöst. Aus Ebrach ist Pater Kuno
[Vogt] eingetroffen, der als Kooperator eingesetzt zu werden wünscht. Dieser wird
Pfarrer Haas nun zur Unterstützung geschickt. Er soll jedoch darauf achten, dass er
seine klösterlichen Pflichten in dieser neugewonnenen Freiheit nicht vergisst.
manu accipiam.
(6) Raptim ex Stambs die quarto Maii.
385. An Abt Georg IV. Müller von Kaisheim
Stams, 18. Mai 1660
Im Namen von Abt Bernhard Gemelich: Sowohl der Brief von Abt Müller als auch der von
Pater Candidus [List] sind gut in Stams angekommen. Für Lists etwas verspätete
Rückkehr nach Kaisheim macht Gemelich das Chaos verantwortlich, das die
Hofgesellschaft in Stams anrichtet. Außerdem wollte er ihn an den
pater Ioannes] Pater Johannes Schnürlin. firma sit
valetudine et tota cura tam amplae parochiae soli patri Cunoni
patri Cunoni]
Pater Kuno Vogt aus Ebrach wird für gewisse Zeit als Kooperator in Mais
eingesetzt (vgl. ep. 382,2). tuto concredi possit, sit
et ipse itineris huius comes ac personam suam electoribus adiungat. (6) Sin autem
eundem invaletudo aliqua detineat aut (quod quidem omnino necessarium
Antwort, die
Winkler bekam, liegt dem Brief bei. Stephani glaubt, dass man die Werke in Lyon
billiger einkaufen könnte. Der Frühmesser von Haiming ist nicht mehr in der Lage,
sein Amt auszuführen, und bittet, in Stams mit all seinem Hab und Gut als Pfründner
aufgenommen zu werden. Der Pfarrar von Silz empfiehlt ihn. Der Konverse Valentinus
ist immer noch krank, obwohl er nach der Einnahme von Medikamenten schon wieder
hergestellt schien. Dann brach die Krankheit aber schlimmer als zuvor
Hab und Gut als Pfründner
aufgenommen zu werden. Der Pfarrar von Silz empfiehlt ihn. Der Konverse Valentinus
ist immer noch krank, obwohl er nach der Einnahme von Medikamenten schon wieder
hergestellt schien. Dann brach die Krankheit aber schlimmer als zuvor aus. Stephani
hat Doktor Schleiermacher für heute Abend nach Stams gerufen.
seinem Vorgänger begonnenen Baumaßnahmen in Stams vorantreiben
will. Außerdem würde er es sich nie ohne die Erlaubnis des Landesfürsten gestatten,
ins Ausland zu reisen. Ein Vorschlag wäre es, dass der Abt von Salem Abt Joachim von
Bebenhausen als Vertreter bestimmt. Joachim ist gerade aus Württemberg vertrieben
und hätte sicherlich Interesse an der Gesandtschaft nach Frankreich.
Quid nunc vicinius, quam ut in nostra etiam Germania proximus ardeat Ucalegon?
Ucalegon]
Ucalegon, eine Figur der vergilischen Aeneis (2,312) ergriff die Flucht
aus dem brennenden Troja, als die Stadt von den Griechen geplündert
wurde, und kümmerte sich nicht um das Haus seines Nachbarn.
(3) Certe dubitandum non est, cum ipsemet archimandrita
Cisterciensis et primarii quattuor ordinis abbates insulsis et
niedergeschriebenen Visionen des Abtes Richalmus von Schönthal wird Abt Haas
durch seinen Beamten Johann Spaiser in Füssen nach Kaisheim bringen lassen. Für das
abgebrannte Zisterzienserinnen-Kloster Magerau in der Schweiz schickt Haas 12 Gulden
als Spende mit.
er an ihrer Stelle eine Abschrift aus
dem Kongregationsprotokoll und verspricht, das Original, sobald es auftaucht,
nachzuschicken.
jeweiligen Meinungen ließ er auf Zettel
schreiben, die er nun mitschickt. Stephani selbst kann keinen ohne Bedenken
vorschlagen. Mit Rücksicht auf die geforderten Tugenden (Sparsamkeit, menschlicher
Umgang) scheint ihm aber der Kellner geeigneter als der Subprior, der auch in Stams
nur mit wenigen auskommt. Pater Leopold [Gassler] hingegen soll seine Studien nicht
ganz vernachlässigen. Pater Edmundus [Quaranta] war der einzige, der sich selbst
vorgeschlagen hat, weil ihm Abt Haas dies
dominationi vestrae aeternum obstrictos agnoscerem. (7) Cuius favori me commendans
maneo etc.
420. Stephani an Abt Augustinus Haas in Mais
[Stams], 20. November 1661
Später als erwartet ist Pater Leopold Gassler, abgereist. Das Zögern des Schreibers
und die vielen Erledigungen, die er als Kellner noch zu machen hatte, sind schuld
daran. Überhaupt ging er nicht gerne weg. Viel mehr hätte sich Pater Martin [Stöger]
420. Stephani an Abt Augustinus Haas in Mais
[Stams], 20. November 1661
Später als erwartet ist Pater Leopold Gassler, abgereist. Das Zögern des Schreibers
und die vielen Erledigungen, die er als Kellner noch zu machen hatte, sind schuld
daran. Überhaupt ging er nicht gerne weg. Viel mehr hätte sich Pater Martin [Stöger]
über das Amt gefreut, Pater Edmund [Quaranta] ist krank und scheidet deshalb ohnehin
aus. Sein Zustand ist so
422. An Abt Georg IV. Müller von Kaisheim
Stams, 3. Januar [1662]
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Haas wünscht Abt Müller ein gutes Neues Jahr.
Wie schon so oft schickt er ihm als Zeichen seiner Verbundenheit zwei Fässer Wein,
die er in Füssen bei Johannes Spaiser deponieren lässt. Durch einen polnischen
Priester kam bereits im letzten Herbst das römische Dekret nach Stams, das die neuen
Breviere einforderte. Abt Haas
de impendente eorum
cassatione accepto praesagio rescripsi Ioanni Wagnero Monachium, ut si res adhuc
integra esset, a tabula manum refigeret atque a comparandis praedictis neotericis
neotericis]
Als „Neoteriker“ (von gr. neos – neu, Komparativ neoteros – neuer)
bezeichnete sich im ersten Jahrhundert vor Christus in Rom eine Gruppe
von Dichtern, als deren prominantestes Beispiel Catull gilt (wohl auch
neotericis]
Als „Neoteriker“ (von gr. neos – neu, Komparativ neoteros – neuer)
bezeichnete sich im ersten Jahrhundert vor Christus in Rom eine Gruppe
von Dichtern, als deren prominantestes Beispiel Catull gilt (wohl auch
deshalb, weil seine Gedichte allein in ihrer Gesamtheit erhalten sind).
Die Neoteriker brachen mit den Gewohnheiten der bisherigen römischen
Dichtung und
während die Dichter die schwere staatstragende Epik
ablehnten, brachte ihnen auch die Kritik konservativer Kreise ein (vgl.
Cic. Tusc. 3,45). So soll auch die Übertragung des Begriffes auf die
neuen Breviere hier als feine Kritik verstanden werden.
libris abstineret, quod et factum.
(6) In corrogando aliquo pro oratoribus Helvetiae honorario partes meas desiderari
non patiar, si intellexero, quid sportularum alii reverendissimi domini coabbates
duraturus
videbatur. (9) Obiit quinquagenarius ex intemperie corrupti hepatis, per
annos 20 et ultra et ultra] Das Album
Stamsense (Nr. 444) verzeichnet exakt 20 Jahre als Cantor in
der Pfarrkirche zum Hl. Johannes Baptista in Stams.
summus cantor ac verbi divini praeco non indisertus, cuius pios manes amplissimae
dominationi vestrae suorumque religiosissimo coetui in consueta ordinis suffragia
schismatium procellis, perfecta tranquillitate gaudebit. (4) In quam rem plurimum
sane poterit reverendissimus dominus abbas Hilarion abbas Hilarion] Gemeint ist hier
Abt Hilarion Rancati (1594-1663) von St. Croce, der als
Generalprokurator großen Einfluß beim Heiligen Stuhl hatte.
ob maximam, qua apud omnes pollet, authoritatem, in cuius
adiutorio si illustrissimus dominus generalis fiduciam collocat, certe non arundini
zu sein. Deswegen schickt Abt Haas eine Liste der
in den letzten 30 Jahren in Stams verstorbenen Ordensangehörigen mit. Wegen der
zahlreichen Stiftungen und Gedenktage ist es in Stams jedoch nicht möglich, mehr für
die Verstorbenen zu tun, als ihre Messe zu lesen. Die Laienbrüder widmen ihnen fünf
Sonntagsgebete. Abt Haas würde sich freuen, wenn dies auch in St. Georgenberg für
die Stamser geschehen könnte.
vestimentorum ex nostro
vestiario (fateor) ferme risum mihi excussit. (3) Quasi vero non sit aquas Oeno
inferre aut poma dare Alcinoo poma... Alcinoo] In der Odyssee erscheint Alkinoos
als König der Phäaken, der einen märchenhaften Palast und v.a. einen
üppigen Garten besitzt, worauf Stephani hier auch anspielt.
parocho tam celebris ecclesiae huiusmodi vestium minutias
suppeditare? (4) Esto enim crumena
celsitudinem vestram in
negotiis dirigat, in desideriis prosperet et ad commodum innumerabilium animarum in
annos Nestoreos in annos Nestoreos] Nestor, der Herrscher von Pylos, erscheint bei
Homer (Ilias 1; 2; 9; 11) als Greis, der am Trojanischen Krieg
teilnimmt. Deshalb wird sein Name metonymisch für hohes Alter
gebraucht. incolam faciat super terram. (5) Quibus in
votis illustrissimae celsitudini vestrae principi gratiae ac
Fürstenfeldensibus in constitutionibus Fürstenfeldensibus] Gemeint ist
wohl die Versammlung, die 1595 von Generalabt Edmond de la Croix in
Fürstenfeld einberufen wurde und die als Geburtsstunde der Oberdeutschen
Kongregation gilt (vgl. Lekai 1977,
133). aeque rigorose aut etiam strictius imposita fuerit
atque in nupero capitulo Rottwilano, et tamen in eadem passim per monasteria tam
aliis causis taceam, palmaria fere ratio est, quod olim durantibus furiis belli
Suecici,
belli Suecici] Gemeint ist der 30jährige Krieg, in dem Tirol verschont
wurde und deswegen vielen Flüchtlingen als Ziel diente.
inter quamplurimos exules e diversis provinciis et regionibus occursantes non pauca
experti fuerimus inquieta et heteroclita capita, quae non tandem harmoniam consuetae
regularis disciplinae nostrae saepius convellere, sed et
442. An Abt Georg IV. Müller von Kaisheim
[Stams], 30. Dezember 1662
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Haas wünscht seinem Kollegen im Hirtenamt ein
gutes neues Jahr. Wie gewohnt, schickt er als Zeichen der Zuneigung zwei Fässer Wein
nach Füssen zu Johannes Spaiser, wo Abt Müller sie abholen lassen kann. Die
verschobene Visitation kann im Frühjahr oder im Sommer nachgeholt werden. Aus einem
beigelegten Vertrag soll Abt Müller die
protectione sua longaevam custodiat! (9) Ita vovi in Stambs die 13. Februarii.
445. An Abt Georg IV. Müller von Kaisheim
Stams, 15. Mai 1663
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Schneller als erwartet ist der Huldigungslandtag
bereits am 29. April [1663] zu Ende gegangen. Abt Haas hätte also jetzt Zeit für die
schon lange aufgeschobene Visitation. Zu bedenken gibt er, dass sich für Ende August
Erzherzog Sigmund Franz mit seiner
der 20 Gulden für den Generalprokurator aus den
Schulden Salems bestätigt wird. Unklar ist, ob die zusätzlichen 20 Gulden, die über
Kaisheim nach Salem geschickt werden sollten, schon dort eingetroffen sind. Wenn sie
eingetroffen sind, sollen sie als Zahlung für das nächste Jahr gelten, wenn nicht,
mögen sie nach Stams zurückgeschickt werden. Als die Konversen nach der letzten
Visitation hörten, dass sie ihr Skapular wie eine Zunge vorne tragen müssen,
befürchteten sie, zum Gespött der
20 Gulden, die über
Kaisheim nach Salem geschickt werden sollten, schon dort eingetroffen sind. Wenn sie
eingetroffen sind, sollen sie als Zahlung für das nächste Jahr gelten, wenn nicht,
mögen sie nach Stams zurückgeschickt werden. Als die Konversen nach der letzten
Visitation hörten, dass sie ihr Skapular wie eine Zunge vorne tragen müssen,
befürchteten sie, zum Gespött der Menschen zu werden. Sie erbeten deshalb von Abt
Müller einen diesbezüglichen Dispens.
(1620-1695), der 1647 zum Priester geweiht wurde und später an
der Universität Wien Theologie lehrte. 1677 war er Rektor dieser
Universität. Der Abtei Lilienfeld stand er von 1650-1695 vor. In seiner
Zeit als Generalvikar der österreichischen Ordenskongregation erließ er
in Lilienfeld Hausstatuten, die von vielen Klöstern übernommen wurden
(vgl. ZIÖ 1983, 10). 31.
Ianuarii 1664, nomine reverendissimi.
um für den
Bischof zu wirken, soll der Generalprokurator wachsam sein.
[Stams], 4. Januar 1665
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Haas bedauert es, schon länger nichts mehr aus
Kaisheim gehört zu haben, und hofft, dass dort alles zum Besten steht. Er wünscht
seinem Kollegen noch viele gesunde Jahre. Als Zeichen der Verbundenheit schickt er
die üblichen zwei Fässer Wein nach Füssen. Ein Blatt mit einer glücklichen
Voraussage für Kaiser [Leopold I.] legt Abt Haas als Krönung bei.
alles zum Besten steht. Er wünscht
seinem Kollegen noch viele gesunde Jahre. Als Zeichen der Verbundenheit schickt er
die üblichen zwei Fässer Wein nach Füssen. Ein Blatt mit einer glücklichen
Voraussage für Kaiser [Leopold I.] legt Abt Haas als Krönung bei.
sperantur.
(5) Raptim ex Stambs.
467. An Abt Anselm I. Muotelsee von Salem
[Stams], 10. Februar 1665
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Muotelsee hat sich in seinem Antwortbrief als
der Abtwürde nicht würdig bezeichnet, was ihm Abt Haas’ Sympathien einträgt. Abt
Haas verlässt sich auf die positive Bewertung, die Grav von Königsegg abgegeben hat.
Abt Muotelsee hat seinen Kollegen gebeten, am Innsbrucker Hof dafür zu
Abt
Haas verlässt sich auf die positive Bewertung, die Grav von Königsegg abgegeben hat.
Abt Muotelsee hat seinen Kollegen gebeten, am Innsbrucker Hof dafür zu sorgen, dass
die Schulden des Erzherzogs in Salem zurückbezahlt werden, was Abt Haas als
unmöglich bezeichnet. Nicht einmal seine eigenen Ausstände kann Abt Haas eintreiben!
Erzherzog Sigmund Franz ist gerade damit beschäftigt, die katastrophalen Ausgaben
seines verstorbenen Bruders wieder in den Griff zu bekommen. Auch wenn Abt
473. An Abt Georg IV. Müller von Kaisheim
[Stams], 1. September 1665
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Haas kehrte erst am 20. August [1665] von einer
Gesandtschaft nach Wien zurück, in deren Rahmen er als Mitglied einer Delegation
unter der Leitung von Graf von Wolkenstein nach dem Tod Erzherzog Sigmund Franz’ das
Land Tirol dem kaiserlichen Schutz empfahl. In einer Privataudienz beim Kaiser
konnte Abt Haas diesem die Probleme und Nöte seines
(5) Dioecesi Augustanae novum caput praestitutum esse, reverendissimum et
illustrissimum principem, praepositum Elvacensem, praepositum Elvacensem] Gemeint ist der
Nachfolger von Sigismund Franz als Bischof von Ausgburg, Johann
Christoph von Freyberg (geb. 28.09.1616 in Altheim, gest. 01.04.1690 in
Dillingen), der zunächst Fürstprobst von Ellwangen war.
iam ante octiduum ex novellis seu relationibus Mercurii
Abt Augustinus Haas: Musste man vor kurzem noch für eine verstorbene
Nonne in Himmelspforten beten, ist man jetzt selbst von Todesfällen betroffen: Pater
Severinus Frickinger ist verstorben. Abt Haas bittet um das entsprechende Gebet in
Kaisheim. Als Abt Haas vor kurzem in Wien war, wunderte er sich zusammen mit den
Äbten von Lilienfeld und Heiligenkreuz, dass man aus Italien und Frankreich nichts
mehr über die Situation des Ordens hört. Gemeinsam hofften sie, dass sich im
Verborgenen
er aus
Kaisheim erhalten hat und in denen der nun schon betagte Abt Müller von den
Problemen erzählt, die ihm täglich bereitet werden. Mit Gottvertrauen wird er auch
aus dieser Situation finden. Bruder Gottfried hat sich bis jetzt in keiner Weise als
störend erwiesen, außer dass er etwas geschwätzig ist. Er ist ein Freund der
philosophischen Bildung und ganz und gar mit seinen Studien beschäftigt. Wie jedes
Jahr wird Stephani auch in diesem Jahr wieder zwei Fässer Wein nach Kaisheim
Benedikt Hein aus Kaisheim
Stams, 23. Februar 1666
Stephani möchte seinen Amtskollegen in Kaisheim über das augenblickliche Verhalten
des Kaisheimers Bruder Gottfried, der in Stams weilt, informieren. Er ist gesund,
sowohl Tiroler Wein als auch Tiroler Klima behagen ihm, sodass er fleißig studieren
kann. Er möchte bald zum Priester geweiht werden, weil er gehört hat, dass zwei
Stamser zu diesem Zweck bald nach Brixen geschickt werden. Darum bittet er selbst
Prior Hein in dem
Wenzel dafür einsetzen, dass er ein Benefizium im Gebiet von Marienberg erhalte oder
in ein anderes Kloster außerhalb der Schwäbischen Kongregation eintreten dürfe. Also
bittet Abt Haas seinen Kollegen um diese Gunst. Vom Einsatz Schideggers als Pfarrer
rät er jedoch ab, zu viele Gefahren lauerten außerhalb der Klostermauern. Nichts
spreche hingegen gegen ein anderes Benediktinerkloster. Auch den Eltern Schideggers
könnte man so von einigen Sorgen befreien.
der er überall prahlt, nicht mehr zu fürchten. Dabei war es doch einst sein
sehnlichster Wunsch, nach Mais versetzt zu werden. Stephani weiß auch, dass es Pater
Clementi immer ihm persönlich angerechnet hat, unter Abt Bernhard [Gemelich] niemals
als Kooperator für Mais vorgeschlagen worden zu sein. Nun aber geht Pater Clementi
leichtfertig mit diesem Amt um. Wenn er erst wieder in Stams ist, wird er Reue
zeigen. Stephani weiß genau, wie wenig Clementi das Klosterleben schmecken will. Er
paenitudinem,
at cum Phrygibus cum Phrygibus] Anspielung auf die Trojaner (auch
Phryger), die das hölzerne Pferd in ihre Stadt zogen und dies erst viel
zu spät bereuten, als die Griechen schon in der Stadt waren.
nimis seram. (12) Quam sint reverentiae vestrae amica silentium
claustri, cellae abstrusio, vigiliarum frequentatio etc. necesse non est, ut ego
edisserem. (13) Aut h or
sieht Abt
Haas in der Freistellung der Wanderschaft der Mönche. So einheitliche Verhältnisse,
dass die Orte austauschbar würden, werden nie herrschen. Die Zukunft der
Oberdeutschen Kongregation ist noch unklar. Die Rechte des Abtes von Ebrach als
Generalvikar wurden wohl deshalb ausgesetzt, damit sie keine Versammlung der Äbte
dieser Kongregation vor dem nahenden Generalkapitel einberufen können, um dort zu
beschließen, was in Citeaux für den Erhalt der Oberdeutschen Kongregation
reverendissimi... Ebracensis] Gemeint ist Abt Alberich Degen von
Ebrach. ceu vicarii nostri generalis
reverendissimi... generalis] Zur Einsetzung des Abtes von Ebrach als
Generalvikar vgl. ep. 477. potestatem ac iurisdictionem
hoc temporis suspensam suspensam] Vgl. Primisser
cap. 43 § 13 Iussus praeterea archiabbas generale capitulum,
19. Oktober 1666
Vom Kellner hat Stephani erfahren, dass Abt Haas die Unterlagen zum Exemptenstatus
der Zisterzienser benötigt für den Streit gegen Brixen. Vom Richter von Petersberg
erfuhr Stephani, dass Herr Gotthard durch den Dekan von Telfs als Kurator in Haiming
eingesetzt wurde und bald auch Umhausen bekommen soll. Eine Entscheidung über die
Aufnahme Ferdinand Kleins ist nicht mehr nötig, da Klein nach Dillingen zum Studium
geschickt wird. Bruder Gottfried zieht es so stark in seine
am Haller Markt bei Nürnberger Händlern besorgt
und schickt sie beiliegend mit. Die vom Ulmer Buchhändler gelieferten Bücher wurden
bezahlt. Das Buch von Piasecki, das Abt Haas zurückgeben wollte, hat Stephani nun
persönlich gekauft, da er es als wichtig für die Österreichische Geschichte
bezeichnet. Der Händler behauptet, er habe einen Brief von Abt Haas, in dem er sogar
noch ein zweites Exemplar des Piasecki bestellt, das er Herrn von Wolfsthurn geben
wollte. Heute hat Bruder
[Stams], 25. Dezember 1666
Stephani schickt die gewünschte Abschrift mit. Der Pater Professor hatte die Idee,
den geplanten Archetyp Kaiser [Leopold I.] zu widmen, und hat schon einen Vorschlag
ausgearbeitet, der beiliegt. Herr Reinhardt ist schneller als erwartet wieder nach
Stams gekommen. Die versprochene Summe von 1754 Gulden hat er pflichtgemäß
abgeliefert. Stephani bedauert die Abwesenheit des Abtes gerade zu Weihnachten. Ein
neuer Brief aus Kaisheim veranlasst Bruder Gottfried, doch noch
dass sie die Verhandlungen sofort verließen. Zudem hat Abt Haas erfahren, dass der
Brixener Johann Kasper Poda in Rom für den Bischof und gegen Stams intrigiert,
wogegen Ughelli intervenieren soll. Abt Haas will auch allfällige Kosten übernehmen.
Als inhaltliche Grundlage hat Ughelli immer noch das Summarium, in dem der gesamte
Rechtsstreit dargestellt ist.
regimine Oenipontano adsciveram, illustrem dominum
Antonium Buffa, Antonium Buffa] Gemeint ist Anton Johann Buffa, Freiherr zu
Lilienburg, Castellat und Haiden, der 1622 in Telve (Valsugana) geboren
wurde und als Rechtsgelehrter am 18. April 1663 zum wirklichen
oberösterreichischen Regimnentsrat wurde. Diese Stelle hatte er bis 1665
inne (vgl. Seeber 1977, 78).
olim auditorem rotae Romanae (quandoquidem domus Austriaca ius
in dem Abt
Anselm seine Liebe zur Oberdeutschen Kongregation zum Ausdruck brachte. Auch Abt
Haas war immer der Meinung, dass vor dem so wichtigen Generalkapitel eine
Versammlung aller Äbte der Kongregation stattfinden soll. Er schlägt Fürstenfeld als
Tagungsort vor, da es sehr zentral liegt. Aber auch jeder andere Ort soll Abt Haas
recht sein. Dass Abt Muotelsee ihn als Begleiter für die Reise nach Citeaux
vorgeschlagen hat, ehrt ihn, er kann jedoch nicht zusagen, bis er die Erlaubnis
vor dem so wichtigen Generalkapitel eine
Versammlung aller Äbte der Kongregation stattfinden soll. Er schlägt Fürstenfeld als
Tagungsort vor, da es sehr zentral liegt. Aber auch jeder andere Ort soll Abt Haas
recht sein. Dass Abt Muotelsee ihn als Begleiter für die Reise nach Citeaux
vorgeschlagen hat, ehrt ihn, er kann jedoch nicht zusagen, bis er die Erlaubnis
durch Kaiser [Leopold I.] erhalten hat.
Haas, von den zuständigen Landesstellen die Ausreiseerlaubnis
zu erhalten, die ihm jedoch verwehrt wurde. Das entsprechende Schreiben legt er zu
seiner Entschuldigung bei. Abt Haas wäre gerne nach Citeaux gekommen. Eine seiner
schönsten Aufgaben als Abt besteht darin, die ihm anvertraute Jugend zum Studium der
Philosophie zu bringen. Eine dem Generalabt gewidmete Arbeit mit Thesen zu Thomas
von Aquin liegt dem Schreiben bei.
Album Stamsense Nr. 476). et fratrem Edmundum
Zoz,
Edmundum Zoz] 1653 als Christoph in Schwaz geboren, legte Zoz 1666 in
Schwaz seine Profess ab und wurde später 1670 zu Studien nach Ingolstadt
geschickt. 1690 wurde er Abt von Stams, neun Jahre später resignierte
er. 1706 verstarb
Stephani an Abt Benedikt Hein von Kaisheim
Stams, 10. Januar 1668
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Haas erwidert die Neujahrsglückwünsche, die er
aus Kaisheim erhalten hat. Den Beschluss des Abtes von Morimond betrachtet Abt Haas
als Quelle für neue Streitigkeiten. Er weiß aber nicht, was man dagegen machen
könnte. Sowohl Ehrgeiz als auch Gier könnten die Beweggründe des Franzosen sein. Abt
Haas vertraut auf Gott, der bereits früher, als der Abt von St. Urban ähnlich
Haas: Abt Haas erwidert die Neujahrsglückwünsche, die er
aus Kaisheim erhalten hat. Den Beschluss des Abtes von Morimond betrachtet Abt Haas
als Quelle für neue Streitigkeiten. Er weiß aber nicht, was man dagegen machen
könnte. Sowohl Ehrgeiz als auch Gier könnten die Beweggründe des Franzosen sein. Abt
Haas vertraut auf Gott, der bereits früher, als der Abt von St. Urban ähnlich
anmaßend reagierte, das drohende Unheil durch ein Verbot aus Rom abwenden konnte.
von Morimond betrachtet Abt Haas
als Quelle für neue Streitigkeiten. Er weiß aber nicht, was man dagegen machen
könnte. Sowohl Ehrgeiz als auch Gier könnten die Beweggründe des Franzosen sein. Abt
Haas vertraut auf Gott, der bereits früher, als der Abt von St. Urban ähnlich
anmaßend reagierte, das drohende Unheil durch ein Verbot aus Rom abwenden konnte.
1997, 139). Der Primärabt von
Morimond, Franciscus II. de Machaut (1668-1680), hatte so den Beschluss
gefasst, alle Klöster die nach dem Filiationsprinzip von seinem Kloster
abhängen, zu visitieren. Er galt als Anhänger der strengen Reform der
Feuillanten (vgl. Dubois 1855, 330f.). Vgl.
Primisser cap. 43 § 16 Electus seu verius
postulatus Morimundi abbas Franciscus Bernardino Lucellensi abbati mox
525. An Domherr Konstantin Caldonazzo in Brixen
Stams, 11. Februar 1668
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Haas dankt Caldonazzo für seinen Einsatz für
Ingenuin Tagwercher, den Haas als Seelsorger für Sölden vorgeschlagen hat.
Tagwercher lässt Gutes vermuten. In der Zwischenzeit hatte Abt Haas Pater Nivardus
[Bardalas] in Sölden eingesetzt, wie es seit langer Zeit Brauch ist. Es wäre
barbarisch, die Schäflein in der
und
Studium befreit. Dies wäre für die Klöster teuer geworden. Andere strittige Punkte
sind in Rom noch nicht geklärt worden. Der Generalprokurator in Rom macht sich
jedoch wenig Hoffnungen in Bezug auf die Temporalien, die Stephani jedoch als
wichtig für die Würde des Abtes erachtet. Bei den Äbten in Frankreich und Italien,
die nur auf drei Jahre gewählt sind, mag dies möglich sein, nicht aber in
Deutschland.
das Visitationsverbot, um das Abt Haas im letzten
Schreiben gebeten hatte, um den Bischof von Brixen abhalten zu können, gab es keinen
aktuellen Anlass, vielmehr wollte er für die Zukunft gewappnet sein. Wenn aber Abt
Anselm glaubt, seine Macht als Vikar sei nicht so weitreichend, will Abt Haas ihn
nicht mehr belästigen.
Georg Nussbaumer in Mais
Stams, 23. Juni 1668
Der Bote hat aus Mais die Früchte und die Zusammenfassung der neuen Regel überbracht,
über die sich Stephani am meisten freute, da ihm die Schrift in Hall zu teuer war,
um sie selbst zu kaufen. Als Gegengeschenk schickt Stephani ein spanisches Kreuz. Im
Vertrauen informiert Stephani Pfarrer Nussbaumer von den Problemen mit Pater Paulus
[Spiesegger]: Er war so aufsässig gegen jegliche Obrigkeit, dass ihn Stephani vor
drei Wochen sogar
1668
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Haas dankt seinem Kollegen für dessen letzten
Brief und die Visitationsdokumente. Wie angekündigt, wurde Pater Paulus [Spiesegger]
am 13. Oktober nach Kaisheim geschickt, wo sich Abt Hein um ihn kümmern und als
neuen Menschen nach Stams zurückschicken soll. Pater Bartholomäus wird inzwischen in
Stams wie ein Mitbruder behandelt. Gott soll sich beider Patres annehmen.
nit in das grab mit ihm hineinlegn. Wann ich unser nacher Stambs chenn
vlte, und nit unser hörung verhalten kundte, müsste ich gleich (wiewol gar ungern)
dem Kloster zu rat betlen gehen, zu was anders gehöret das verfluechte gelt,
als zu täglicher nahrung? Wann unser herr prior der herr Stöffala waißt, leidet er
wenig hunger. Hactenus ille. (6) Ita me homo ingratus traducit immeritum. (7) Scit
nihil cavillationes mororum, de cuius resipiscentia et seria morum reductione exigua
549. An Abt Alberich Degen von Ebrach
Stams, 28. Mai 1669
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Vor nunmehr neun Jahren kam Pater Kuno aus Ebrach
nach Stams und war hier an verschiedenen Orten des Etschtales als Kooperator tätig.
Weil er nirgendwo ein festes Benefizium erreichen konnte, kehrte er nun wieder nach
Stams zurück, wo er auf eine Entscheidung seines Abtes warten will. Abt Haas kann
ihn nicht länger im Kloster, das jetzt schon aus allen
nach Wien reist, hätte er ihn begleitet. Pater
Kuno Vogt aus Ebrach, der lange Zeit in Tirol war, hat nun von seinem Abt die
Erlaubnis erhalten, nach Österreich zu gehen. Abt Haas spricht ihm die beste
Empfehlung sowohl für ein Leben im Kloster, als auch für den Dienst in einer Pfarre
aus.
Degen
die Erlaubnis für seinen Pater Kuno [Vogt], sich in ein Zisterzienserkloster seiner
Wahl zu begeben. Da in Stams kein Platz ist, will Pater Vogt nach Österreich gehen
und fuhr mit einem Empfehlungsschreiben vor acht Tagen nach Heiligenkreuz. Als
Reisegeld hat er ihm 20 Gulden mitgegeben, die er irgendwann aus Ebrach
zurückerstattet haben möchte. Was die Schulden in Höhe von 2000 Reichsmark am Haller
Salzamt betrifft, muss Abt Haas erst weitere Nachforschungen anstellen. Im Moment
Brief seines Kollegen zusammen mit
der Kopie aus Salem erhalten. Er wundert sich, dass der Abt von Morimond immer noch
an seinem Vorhaben, alle Klöster seiner Filiation zu visitieren, festhält. Er macht
sich damit sowohl Generalabt [Claude Vaussin] als auch die Oberdeutsche Kongregation
zum Feind. Abt Haas schließt sich der Meinung des Abtes von Salem an, dass dem Abt
von Morimond die Visitation verweigert werden müsse. Ein Brief aus Deutschland
sollte dem Abt von Morimond nochmals die
Sekretär der Oberdeutschen Kongregation
Stams, 27. August 1669
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Haas hat erfahren, was der Abt von Morimond
immer noch plant. Weil dieses Vorhaben sowohl den Interessen des Generalabtes
[Claude Vaussin] als auch den Interessen der Oberdeutschen Kongregation zuwider
läuft, soll man sich dagegen wehren. Obwohl Abt [Anselm I. Muotelsee] von Salem
seinem Kollegen aus Morimond brieflich davon abgeraten hat, Deutschland zu besuchen,
halte sich dieser
religiose, doctissime pater
1670.
566. An Abt Matthäus Kolweiss von Lilienfeld
[Stams], 22. März 1670
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Aus Abt Kolweiss’ Brief vom 8. März [1670] weiß Abt
Haas, dass als Vertreter der Österreichischen Provinz Pater Edmund, der Prior von
Wiener Neustadt, zum Generalkapitel entsandt wird, der zusammen mit Abt Haas und dem
Abt von St. Urban reisen möchte. Inzwischen aber ist der Generalabt gestorben,
weswegen das
precor. (6) Ex Stambs.
569. Stephani an Abt Gerhard von Wettingen
Stams, 11. April 1670
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Haas schickt, wie angekündigt, Pater Tobias
Zigl als Professor für Kanonisches Recht nach Wettingen, der sieben Jahre lang in
Stams gelehrt und Thesen aus der gesamten Philosophie und Theologie öffentlich
verteidigt hat. Kanonisches Recht selbst hat er noch nie gelehrt. Er wird seine
Sache aber
verstorben ist. Einer gleich lautenden Nachricht aus Wien wollte er zunächst
keinen Glauben schenken. Abt Haas hofft, dass der französische König seine Macht
nicht ausnutzt, um einen Mann aus Feuillant oder einen Vertreter der Strengen
Observanz als Generalabt zu installieren.
amplitudo vestra novissime
ex Salemio dederat, sexto enim Iunii exaratas octavo mensis Iulii primum accepi
nescius, ubi viarum moram fecerint. (2) Ex iis non sine consternatione intellexi
novum
novum] Als Nachfolger des verstorbenen Generalabtes Claude Vaussin wurde
Ludwig Loppin gewählt, der jedoch bereits im Mai 1670 starb. Nach ihm
wurde Jean Petit zum Generalabt gewählt, der sein Amt bis 1692 ausübte
(vgl.
des Briefes aus Kaisheim in Abwesenheit seines Abtes.
Der beigelegte, sehr zugeneigte Brief des neuen Generalabtes an die Oberdeutsche
Kongregation lässt nur das Beste hoffen. Ganz anders klingen im Moment die
Drohbriefe des Abtes von Morimond. Als Beispiel schickt Stephani einen ins
Lateinische übersetzten, ursprünglich französischen Brief des Abtes an Abt Haas mit,
aus dem zu ersehen ist, wie sehr man sich vor diesem Mann hüten muss.
Kongregation einmütig gegen ihn stellen, wie es einst die Österreicher
getan haben. Abt Haas begrüßt es, dass Kardinal Ninius für die Abschaffung des
gemeinsamen Noviziates gedankt wurde. Er fragt sich, ob dieser Kardinal auch in
Zukunft als Schutzherr des Ordens anzusprechen ist. Pater Theodor [von Preisach]
geht es in Salem gut, sobald alle Melancholie von ihm gewichen ist, soll er nach
Stams zurückgeschickt werden.
581. An Abt Benedikt Hein von Kaisheim
Stams, 23. Dezember 1670
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Haas, von der Ernte zurückgekehrt, wünscht
seinem Kollegen frohe Weihnachten. Die Ernte ist heuer viel knapper als im letzten
Jahr ausgefallen. Dennoch werden die üblichen beiden Fässer Wein nach Kaisheim
geschickt werden. Der Generalabt [Jean Petit] konnte wegen einer Erkrankung schon
zum weiten Mal nicht inauguriert werden. Abt Haas hofft, dass ihn nicht
XVIII
Bei Herodot (VIII 55) wird die Sage im Rahmen der Beschreibung des
Erechtheions auf der Akropolis anders erzählt: Athena gab einen Ölbaum,
Poseidon aber eine Quelle mit Meerwasser (θάλασσα), zu Poseidon als
Pferdegott cf. Pötscher, W. in: RhM 104 (1961) 317. Placuerunt
munus utrumque.
Starck, Wolfgang; 1554/55–1605 (1554/55–1605) [1606], Catharina Tragoedia, versio electronica (), 1973 versus, Ed. Tilg, Stefan [word count] [starck-w-catharina].
Stephani, Benedikt; 1613–1672 (1613–1672) [1640], Copiae Litterarum ad diversos ab anno Christi 1640, versio electronica (), 272 folia, Ed. Schaffenrath, Florian [word count] [stephani-b-copiae].
Anonymus [1699], Helicon Oenipontanus advenienti serneissimae reginae Ailhelminae Ameliae obvius, sive Universitas Oenipontana serinissimam reginam Wilhellminam Aemiliam excipiens anno 1699, versio electronica (), 5 folia, Ed. Kofler, Wolfgang; Schaffenrath, Florian; Tilg, Stefan [word count] [anonymus-helicon].
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