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Occurrences 101-200:101. Stephani, Benedikt;... . Copiae Litterarum ad diversos ab... [Page f111r | paragraph | Section] werden wollte, ist persönlich ins Kloster gekommen. Stephani musste feststellen, dass er auf einem Fuß hinkt, schlecht sieht und Probleme mit dem Kopf hat. Bei Kerzenlicht konnte er nicht lange arbeiten, ohne dass seine Augen schmerzten. Länger als eine Stunde konnte er auch tagsüber nicht lesen. Als Kind sei ihm ein Ziegelstein auf den Kopf gefallen. Stephani glaubt, auch sein Eifer für den Orden sei nur vorgetäuscht, um seinem Vater zu gefallen. Deswegen hat er ihn nach Hause geschickt.
102. Stephani, Benedikt;... . Copiae Litterarum ad diversos ab... [Page f111r | paragraph | Section] Stephani musste feststellen, dass er auf einem Fuß hinkt, schlecht sieht und Probleme mit dem Kopf hat. Bei Kerzenlicht konnte er nicht lange arbeiten, ohne dass seine Augen schmerzten. Länger als eine Stunde konnte er auch tagsüber nicht lesen. Als Kind sei ihm ein Ziegelstein auf den Kopf gefallen. Stephani glaubt, auch sein Eifer für den Orden sei nur vorgetäuscht, um seinem Vater zu gefallen. Deswegen hat er ihn nach Hause geschickt. Von Pater Ludwig [Winters] Krankheit hat Stephani
103. Stephani, Benedikt;... . Copiae Litterarum ad diversos ab... [Page f112r | paragraph | Section] suis fraterne saluto. 286. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Mais Stams, 17. Oktober 1654 Stephani freut sich, dass Gemelich gut in Mais angekommen ist und dass sich die Ernte besser als erwartet entwickelt. Der Sohn des Innsbrucker Glasers, Paul Ludwig, war in Stams und hat sich sieben Tage lang die Logik-Kurse angehört. Ohne zu grüßen, ist er dann plötzlich nach Innsbruck zurückgekehrt. Stephani will den ausfindig machen,
104. Stephani, Benedikt;... . Copiae Litterarum ad diversos ab... [Page f112r | paragraph | Section] haben könnte. Aus Hall
ist ein junger Mann vorstellig geworden, der eben die Rhetorikklasse abgeschlossen
hat. Stephani bittet, ihn möglichst schnell einkleiden zu dürfen. Vor zwei Tagen ist
die Vorhalle des Kanonikerhauses in Silz eingestürzt. Als der Pfarrer Stephani um
Rat fragen wollte, wies er ihn zurück, weil er nicht weiß, was hier zu tun ist.
tota affectuose
addictus.
289. Stephani an Pfarrer Maximilian Lederer von Thaur
[Stams], 26. November 1654
Stephani wollte schon einen Boten zu den Jesuiten nach Innsbruck schicken, als
endlich die gewünschten Bücher in Stams eintrafen. Arriaga, Oviedus und Pontius sind
angekommen. Wenn Mastrius nicht bald beschafft werden kann, soll Lederer das in
einem kurzen Brief ruhig zugeben. Von den acht Gulden, die Stephani für das
von Stams um
Mohrs Gemeinde in Pfaffenhofen errungen hat. Fünf Monate lang haben die Stamser in
der Pfarre mitgeholfen. Jeden Sonntag und jeden Feiertag ist der Subprior nach
Pfaffenhofen gegangen, hat aber in Stams gegessen. Nun bittet Stephani als
Gegenleistung um etwas Getreide.
Erst nach drei Wochen konnten ihn die
Ärzte wieder herstellen. Auch Pater Augustinus [Haas] hatte sich bei Georg Prugger
nach Abt Gemelich erkundigt, was er lieber bei Stephani getan hätte: Haas’ Brief
wurde von Abt Gemelich so aufgefasst, als ob er ihm den Tod wünsche. Stephani
bedankt sich für die süßen Brote, auch wenn sie, als sie in Stams ankamen, nur mehr
Brei waren.
[Haas] hatte sich bei Georg Prugger
nach Abt Gemelich erkundigt, was er lieber bei Stephani getan hätte: Haas’ Brief
wurde von Abt Gemelich so aufgefasst, als ob er ihm den Tod wünsche. Stephani
bedankt sich für die süßen Brote, auch wenn sie, als sie in Stams ankamen, nur mehr
Brei waren.
Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Innsbruck
[Stams], 10. Mai 1655
Gestern kam ein Fassbinder aus Hall nach Stams und bot seine Dienste an, was der
Konvent einhellig ablehnte. Es sei viel leichter einen Mann aus dem Volk dazu
anzustellen, als ihn als Konversen aufzunehmen, zudem er nicht lesen und schreiben
kann. Der Novize Thomas [Achmiller] hat gegen seinen Ausschlag weder das hauseigene
Bad noch die Mittel aus der Apotheke in Innsbruck benutzt. Er bittet vielmehr darum,
ihn zwei
an Abt Bernhard Gemelich in Innsbruck
[Stams], 10. Mai 1655
Gestern kam ein Fassbinder aus Hall nach Stams und bot seine Dienste an, was der
Konvent einhellig ablehnte. Es sei viel leichter einen Mann aus dem Volk dazu
anzustellen, als ihn als Konversen aufzunehmen, zudem er nicht lesen und schreiben
kann. Der Novize Thomas [Achmiller] hat gegen seinen Ausschlag weder das hauseigene
Bad noch die Mittel aus der Apotheke in Innsbruck benutzt. Er bittet vielmehr darum,
ihn zwei oder drei
darum,
ihn zwei oder drei Wochen in die Thermen von Hall zu schicken, was ihm früher schon
geholfen hat. Stephani empfiehlt, ihn dorthin zu schicken, da er sich sonst selbst
die Erlaubnis geben wird. Wenn der Abt nicht antwortet, nimmt Stephani dies als
Zustimmung.
Brief für den Abt, den Stephani in
Abwesenheit des Abtes lesen musste. Deswegen erbrach Stephani den Brief, wofür er
sich nun bei Abt Gemelich entschuldigt. Den jungen Koch, den der Abt neulich nach
Stams geschickt hat, hat Stephani noch nicht als Novizen eingekleidet, da der
Konvent nicht von seiner Eignung überzeugt ist. Stephani wollte zudem auf die bald
erhoffte Rückkehr des Abtes warten. Wenn der Abt auf die Einkleidung besteht, wird
Stephani freilich gehorchen.
Stephani an Kooperator Augustinus Haas in Mais
[Stams], 2. Oktober 1655
Stephani antwortet auf drei Schreiben von Pater Haas und bedankt sich für die
mitgeschickten Trauben. Der Spanbettmacher Valentinus wurde nur knapp vom Konvent
als Konverse angenommen. Stephani war auch gegen ihn, doch die Gunst des Abtes war
ausschlaggebend. Vor kurzem kam es zu einem Brand in Kematen, bei dem acht Häuser
vernichtet wurden. Besonders schwer traf es das Haus eines Bauern, der gerade am
abgerissen und sollen neugebaut werden. Die äußere
Sakristei wird am selben Platz nur höher gebaut; die innere wird bis zum Kapitelsaal
heranreichen. Der Abt wollte auch im März das alte Dormitorium niederreißen und ein
neues bauen lassen, aber als er von den Unruhen zwischen orthodoxen und heterodoxen
Schweizern hörte, die auch Tirol gefährden könnten, ließ er von diesem Plan ab.
Unter diesen Umständen wird auch Stephani, der immer noch im alten Trakt wohnte,
sein Nest verlassen
gegen Moskau zu verteidigen. Ein anderer
Bote jedoch verkündete, dass der Graf von Württemberg den Schwedischen König zu
einem Krieg gegen das Reich anstachle und ihn mit Hilfstruppen unterstützen wolle.
Die Sachsen seien bereit, die Schweden als Schutzmacht ins Land zu rufen. Beim
Bayerischen König habe der Schwedische König seinen angeblich uralten Anspruch auf
bestimmte Städte, darunter Ingolstadt und Landsberg, geltend machen wollen. Er weiß
nicht, wem zu glauben sei. Oft
festo die anno 1656.
308. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Innsbruck
Stams, 21. März 1656
Vom Richter hat Stephani gestern erfahren, dass Abt Gemelich Pater Martin [Stöger]
als Pfarrer nach Wertach schicken will. In Gegenwart von Subprior und Pater Edmundus
[Quaranta] hat er ihm dies mitgeteilt, was ihm gar nicht gefallen wollte: Er sei mit
über 60 schon zu alt und außerdem kein guter Prediger und Sänger. Stephani fügt
wünschen, damit sie in der
Predigt lobend erwähnt werden können. Was die Intrigen des Paters Ludwig [Winter]
sollen, versteht Stephani auch nicht. Winter solle sich lieber um den Chor und den
Garten kümmern. Abt Gemelich ist von seinem Amt als Kammerpräfekt entbunden, sein
Nachfolger ist der langjährige Salinenpräfekt Curtius, dem wiederum Karl Fieger als
Präfekt nachfolgte. Stephani freut sich über die Rückkehr des Abtes.
sollen, versteht Stephani auch nicht. Winter solle sich lieber um den Chor und den
Garten kümmern. Abt Gemelich ist von seinem Amt als Kammerpräfekt entbunden, sein
Nachfolger ist der langjährige Salinenpräfekt Curtius, dem wiederum Karl Fieger als
Präfekt nachfolgte. Stephani freut sich über die Rückkehr des Abtes.
diebus cum aliis confratribus ex ambone publice recitanda.
(5) Quid strategematum exerceat vel potius quibus ludis a filiis saeculi pater
Ludovicus
Ludovicus] Pater Ludwig Winter wurde im Mai 1654 als Kooperator nach St.
Peter geschickt. ludificetur, notitiam meam hactenus
fere subterfugit, facile tamen crediderim bonum patrem in oeconomia multum
hallucinari, cui satius forsan foret domi nostrae in choro psallere et hortum
camerae demitteretur. Aegre annuit princeps eumque cum insigni meritorum
commendatione dimisit III Kalendas Maii. (8) Cuius locum
subiit generosus dominus Curtius, dominus Curtius] Als Abt Bernhard Gemelich 1656
darum ersichte, ihn von seinem Amt als Kammerpräsident zu entbinden,
folgte ihm Jakob kurz nach. Er war zugleich noch Kämmerer, Salzmair in
Hall und Pfleger zu Sterzing, vgl. Seeber
commendatione dimisit III Kalendas Maii. (8) Cuius locum
subiit generosus dominus Curtius, dominus Curtius] Als Abt Bernhard Gemelich 1656
darum ersichte, ihn von seinem Amt als Kammerpräsident zu entbinden,
folgte ihm Jakob kurz nach. Er war zugleich noch Kämmerer, Salzmair in
Hall und Pfleger zu Sterzing, vgl. Seeber
1977, 174f. qui per annos iam plures salinae praefectum
Candidus List in Kaisheim
Stams, 19. Juni 1656
Man hörte in Stams das Gerücht, dass der Visitator, Abt [Müller] von Kaisheim auf
seinem Besuch in Stams von Candidus List, einstmals Schüler in Stams, begleitet
werde. Wegen Lists Aufgaben als Kooperator kam es jedoch nicht dazu. Stephani hofft,
dass es eines Tages zu dem Besuch kommen wird. Stephani gratuliert ihm zu seinen
neuen Würden und zu dem Lob, das vor kurzem der Sekretär über ihn ausgesprochen hat.
te et totam Caesaream devoveo. Raptim ex Stambs.
315. Stephani an Vikar Martin Stöger in Wertach
Stams, 20. Juni 1656
Stögers Brief ist bereits einen Tag nach Verfassen bei Stephani angekommen, als er
gerade mit dem Abt von Kaisheim, der Stams visitierte, und dem Hofpräfekten für
Fischereiangelegenheiten bei Tisch saß. Stephani versucht zu erklären, warum weder
Abt Gemelich noch der Richter auf Stögers Brief geantwortet haben: Abt
und dem Hofpräfekten für
Fischereiangelegenheiten bei Tisch saß. Stephani versucht zu erklären, warum weder
Abt Gemelich noch der Richter auf Stögers Brief geantwortet haben: Abt Gemelich war
in Innsbruck damit beschäftigt, seine Entlassung als Kammerpräsident zu gestalten.
Kaum in Stams angekommen stellte sich Abt Georg IV. Müller von Kaisheim als
Visitator ein und verkündete die neuen, unvorteilhaften Statuten des
Zisterzienserordens. Nach der Abreise des Abtes feierte Pater
weder
Abt Gemelich noch der Richter auf Stögers Brief geantwortet haben: Abt Gemelich war
in Innsbruck damit beschäftigt, seine Entlassung als Kammerpräsident zu gestalten.
Kaum in Stams angekommen stellte sich Abt Georg IV. Müller von Kaisheim als
Visitator ein und verkündete die neuen, unvorteilhaften Statuten des
Zisterzienserordens. Nach der Abreise des Abtes feierte Pater Fortunatus [Clementi]
seine Primiz. Dann musste der Abt in Innsbruck seine Sachen packen und nach Stams
Man hält es nun für das Beste, wenn Manincor nicht mehr nach
Stams, den Ort seines Vergehens, zurückkehrt, sondern sich innerhalb von drei Wochen
nach Erhalt dieses Briefes nach Kaisheim begibt. Sollte er diesem Auftrag nicht
nachkommen, wird er als Ordensflüchtling denunziert und exkommuniziert. Der
Dimiss-Brief wird hiermit als ungültig erklärt. Der Abt hofft, dass Manincor wieder
in den Schoß der Kirche zurückkehren kann.
Vergehens, zurückkehrt, sondern sich innerhalb von drei Wochen
nach Erhalt dieses Briefes nach Kaisheim begibt. Sollte er diesem Auftrag nicht
nachkommen, wird er als Ordensflüchtling denunziert und exkommuniziert. Der
Dimiss-Brief wird hiermit als ungültig erklärt. Der Abt hofft, dass Manincor wieder
in den Schoß der Kirche zurückkehren kann.
Stephani Stögers Brief aus Wertach, auf den er jetzt
sofort antwortet, um Stöger nicht, wie Abt Gemelich, so lange warten zu lassen. Das
Schweigen des Abtes soll Stöger aber nicht persönlich nehmen, sondern dessen
Vergesslichkeit zuschreiben. Als Nachfolger für Stögers Amt als Vikar von Wertach
hat sich bisher weder jemand gemeldet, noch hat Abt Gemelich jemanden gefunden. Wenn
eine Meldung aus Wertach selbst kommt, wird der Abt dieser sicherlich zustimmen. Der
flüchtige [Albericus
auf den er jetzt
sofort antwortet, um Stöger nicht, wie Abt Gemelich, so lange warten zu lassen. Das
Schweigen des Abtes soll Stöger aber nicht persönlich nehmen, sondern dessen
Vergesslichkeit zuschreiben. Als Nachfolger für Stögers Amt als Vikar von Wertach
hat sich bisher weder jemand gemeldet, noch hat Abt Gemelich jemanden gefunden. Wenn
eine Meldung aus Wertach selbst kommt, wird der Abt dieser sicherlich zustimmen. Der
flüchtige [Albericus Manincor] ist am 13. Juli nach Stams
Abt Bernhard Gemelich in Mais
Stams, 21. Oktober 1656
Stephani schickt beiliegend einen Brief des Candidus List aus Kaisheim und einen
Brief des Abtes von Kaisheim. Bei Lists Priesterweihe wundert er sich, dass dies
nach einer so kurzen Zeit als Diakon möglich ist. In Stams hat der Lektor mit dem
Kurs in scholastischer Theologie begonnen. Doch für Stephani geht er zu spekulativ
und ungeordnet vor. Zum Patrozinium der Hl. Ursula auf Burg Petersberg wurden keine
Stamser eingeladen,
hat, fragt nach, ob der Abt auch nach Kaisheim
reise. Den Grund der Anfrage kennt Stephani nicht. Das in einem früheren Brief (ep.
329,8) geäußerte Gerücht, dass in Silz eine Frau ohne Begleitung ihres Seelsorgers
sterben musste, hat sich als wahr herausgestellt: Die Gattin des Johannes Randolf
wurde vom Frühmesser von Haiming zwar mit der letzten Ölung, nicht aber mit der
Kommunion versehen. Der Pater Lektor hat sich zwei Wochen lang in Innsbruck kuriert
und von dort nicht mehr
des Johannes Randolf
wurde vom Frühmesser von Haiming zwar mit der letzten Ölung, nicht aber mit der
Kommunion versehen. Der Pater Lektor hat sich zwei Wochen lang in Innsbruck kuriert
und von dort nicht mehr Jakob Hibernus, sondern Magnus Reitter als Assistenten
mitgebracht, der sich jedoch überhaupt nicht um seine Aufgaben kümmert, sondern dem
Kloster nur zur Last fällt.
schreibt Stephani an Candidus List, um ihm zu seiner
Priesterweihe zu gratulieren. Abt Gemelich war mit Arbeit an der Ernte in Mais und
mit dem Landtag in Bozen beschäftigt. Nach seiner Rückkehr nach Stams fesselte ihn
seine Arthritis ans Bett. Als Zeichen seiner Freude schickt er List ein spanisches
Kreuz.
sancti Ioannis Baptistae in Stambs 12 Februarii 1657.
335. Stephani an Kooperator Johannes Schnürlin in Mais
[Stams], 5. April 1657
Stephani bittet darum, sein langes Zögern beim Antworten nicht als Boswilligkeit
auszulegen. Doch am Festtag Ordensstifters war viel zu viel zu tun. Stephani
bedauert das Ableben des Bruders Christian. Über seine Nachfolge hat der Abt noch
nichts ersonnen. Ihn plagen wieder gesundheitliche Probleme. Sobald es
reverendissimae pietatis vestrae ultimo Septembris ex Mais ad me
directas pridie sancti Francisci seu 3. Octorbis rite accepi indeque, quid patri
nostro Martino
patri Martino] Gemeint ist Pater Martin Stöger, der als Vikar in Wertach
ist. reverendissimae pietatis vestrae nomine intimandum
foret, perspicue intellexi.
(2) Fundendae campanae non ego, sed pater cellarius interfuit, siquidem phlebotomus
non libenter itineri me
spem accepit, si a
reverendissima pietate vestra aliquid commendationis adferret, futurum foret, ut in
domum Nicolaitarum, in domum Nicolaitarum] Diese Hoffnung ist umso
begründeter, als Abt Gemelich das Nikolai-Haus im Laufe des Jahres 1657
mit erheblichen Zuwendungen bedacht hat, vgl.
>Primisser cap. 42 § 44 Ab hac testatoris voluntate non alienum
fore censuit abbas, si hanc dimidiam
341. An Abt Georg IV. Müller von Kaisheim
Stams, 26. Dezember 1657
Im Namen von Abt Bernhard Gemelich: Der Abt wünscht Abt Müller und dem gesamten
Konvent in Kaisheim ein gutes neues Jahr. Als Freundschaftszeichen lässt er zwei
Weinfässer in Füssen für die Kaisheimer bei Johannes Spaiser deponieren. Der Abt
soll die Fässer dort abholen lassen.
von Grüssau
[Stams], 25. Mai 1658
Im Namen von Abt Gemelich: Der Abt berichtet seinem Kollegen von der Ankunft des
Paters Jakob Zink in Stams: Ohne Habit, ohne erklärendes Schreiben kam er an und
erklärte, wie er nach vierjährigem Dienst als Pfarrer von Häretikern vertrieben
wurde. Auf der Flucht musste er sogar sein Ordensgewand zurücklassen. Dann bat er,
entweder in Stams aufgenommen oder für ein anderes Zisterzienserkloster empfohlen zu
werden. Der Stamser Abt will nun nichts
er aus
Wertach fortgegangen ist. Stephani wundert sich, dass die Wertacher blind ihren
Seelsorger wegen Kleinigkeiten vertreiben. Solange dieser mit Richter Zeiler und
anderen im Gasthaus getrunken hatte, kamen die Wertacher gut mit ihm aus. Als er
aber begann, sich zurückzuziehen, duldeten sie ihn nicht mehr. Stephani bittet den
Dekan nun, gegen die Anfeindungen der Wertacher gegen Herrn Jakob vorzugehen oder,
wenn er auch gegen ihn ist, die Dinge aus seiner Sicht zu schildern.
Stams, 22. Oktober 1658
Vor acht Tagen trat der Bruder des verstorbenen Kuraten Gregor Gritsch von Sölden,
Urban Gritsch, an Stephani heran und forderte die 24 Gulden ein, die ihm Pater
Martin [Stöger] und der Richter nach der Inventur gegeben hatten. Als Stephani dann
den Reversalbrief forderte, beschimpfte ihn Gritsch und zeigt sich unversöhnlich.
Der Dekan von Telfs hat am vergangenen Mittwoch sein erstes Landkapitel in Barwies
einberufen, an dem auch Pater Andreas Breyer teilnahm. Die vor
sind, sind nämlich teils verdorben, teils viel zu
klein. Er wollte Anton Senner einen persönlichen Lehrer zur Seite stellen, doch
Senner hat sich einen Termin für seine Entscheidung über den Eintritt gesetzt. Seine
Einkleidung hat also noch Zeit. Als Pater Martin Stöger hörte, dass Michael Moser in
Zukunft mit den Steuereinnahmen beschäftigt sein wird, er aber übergangen wurde, war
er erbost. Aus Trotz verlässt er nun das Haus nicht mehr. Vor einer Woche kehrte der
Abt von Marienberg in
Martin Stöger hörte, dass Michael Moser in
Zukunft mit den Steuereinnahmen beschäftigt sein wird, er aber übergangen wurde, war
er erbost. Aus Trotz verlässt er nun das Haus nicht mehr. Vor einer Woche kehrte der
Abt von Marienberg in Stams ein, als er auf der Reise nach Innsbruck war, wo er beim
Landesfürsten gegen die Vorladung durch Friedrich Borromäus aus Luzern Hilfe
erbittet, der dem Kloster schwer zu schaffen macht. Auf dem Weg zum Markt in Hall
kehrte Stephani bei Herrn Rost, dem
Kirche wieder, ritten zum Tor und beauftragten den Pförtner,
dem Prior mitzuteilen, dass sie gerade eine Visitation durchgeführt hätten. Sie
hätten dazu einen Auftrag vom Bischof. Zu der Zeit verließ Christoph Gässler gerade
die Kirche, den sie als Zeugen verpflichten wollten, was dieser aber verweigerte.
Dann ritten sie in Richtung Rietz davon. Stephani hat erst am Nachmittag von dem
Vorfall erfahren. Pater Eugenius [Eyberger], der vor einer Woche in Silz war, wusste
von dem bevorstehenden
ritten sie in Richtung Rietz davon. Stephani hat erst am Nachmittag von dem
Vorfall erfahren. Pater Eugenius [Eyberger], der vor einer Woche in Silz war, wusste
von dem bevorstehenden Besuch, hat aber nichts gesagt. Der kurze Besuch kann zudem
nicht als ordentliche Visitation gewertet werden. Darüber wird Stephani beim Dekan
von Telfs mäßigen Protest einlegen.
Aufgaben Stephani eingedeckt sei. Abt Gemelich hat nichts
dagegen, dass Zigl nun auch noch Kanonisches Recht studieren will. Stephani hingegen
rät ihm, sich ganz auf die scholastische Philosophie zu konzentrieren: Es sei
besser, eine Sache ganz, als viele nur halbwegs zu beherrschen. Begeistert hat
Stephani von den Büchern gehört, die es in Ingolstadt zu kaufen gibt. Ein Problem
ist freilich der Transport nach Stams. Wenn es Zigl irgendwie einrichten kann, hätte
Stephani gerne Jean
missione
tardiore non est, quod reverentia vestra culpandam se metuat, siquidem, ut comicus
ait, ut
... ait] Es handelt sich um kein Komikerzitat. Vielmehr gibt Hieronymus
(ep. 66,9) Cato als Quelle dieses Sprichwortes an, vgl.
Otto 1890, 79. sat cito, qui
sat bene. (2) In angustiis versari reverentiam vestram propter penuriam operariorum
in vinea pronius credo, quam ut multis mihi describi sit necesse. (3)
April 1659
Stephani bedankt sich für Zigls Geburtstagsglückwünsche, v.a. für das Bildchen, das
er mitgeschickt hat. Ein Manuskript, das ein Student von einem Druck abgeschrieben
hat, hätte Zigl nicht kaufen müssen. Stephani hat es einst gesehen, als Abt [Georg
IV. Müller] von Kaisheim in Stams zu Besuch war. Die asketische Schrift des Jean
Suffren würde Stephani aber immer noch interessieren. Zigl könnte sie Abt Müller,
der nach dem Kapitel in Überlingen nach Stams kommen wird, mitgeben.
zu viele Wissensgebiete
verstricken. Andreas Vallensis ist schon in zweifacher Ausführung in der Stamser
Bibliothek. Zwei Dinge quälen Zigl: die nahende Sommerhitze und die noch
ausständigen beiden geistlichen Ränge. Staphani verspricht, dass er als Diakon und
Priester nach Stams zurückkehren wird. Den Sommer wird er mit Gottes Hilfe
überstehen.
Stephani rät vom Kauf der Fundamentaltheologie
des Caramuel ab. Er freut sich, dass sich Zigl in Kaisheim so familiär eingelebt
hat. Dass er für seinen Urlaub eine schriftliche Erlaubnis von seinen Oberen
braucht, wundert Stephani allerdings. Als er selbst vor 20 Jahren in Fürstenfeld
Urlaub machte, brauchte er keine solche Erlaubnis. Da der aus Stams geschickte Stoff
nicht für Zigls Gewand reicht, soll er sich an den Direktor wenden. Bei
gesundheitlichen Problemen soll Zigl ruhig
annahm, sie
seien Gemelich bereits aus Kaisheim bekannt. Herr Tedenat fordert ein Mandat, das
ihm im Namen der gesamten Oberdeutschen Kongregation ausgestellt werden sollte. Ein
ähnliches Schreiben der österreichischen Kongregation legt Gemelich als Vorbild bei.
Gemelich teilt zudem die Meinung, dass man sich im Streit mit den Fleischabstinenten
um Schreiben von hohen weltlichen und geistlichen Würdenträgern bemühen sollte.
Gemelich hofft weiterhin, dass der Streit nicht auf die
noch Sorgen macht, dass seine jüngeren Priester nicht in
der Lage sind, an der Ernte mitzuwirken, wurde das Problem der zu wenigen Arbeiter,
das Pfarrer Haas zu schaffen macht, noch nicht gelöst. Aus Ebrach ist Pater Kuno
[Vogt] eingetroffen, der als Kooperator eingesetzt zu werden wünscht. Dieser wird
Pfarrer Haas nun zur Unterstützung geschickt. Er soll jedoch darauf achten, dass er
seine klösterlichen Pflichten in dieser neugewonnenen Freiheit nicht vergisst.
manu accipiam.
(6) Raptim ex Stambs die quarto Maii.
385. An Abt Georg IV. Müller von Kaisheim
Stams, 18. Mai 1660
Im Namen von Abt Bernhard Gemelich: Sowohl der Brief von Abt Müller als auch der von
Pater Candidus [List] sind gut in Stams angekommen. Für Lists etwas verspätete
Rückkehr nach Kaisheim macht Gemelich das Chaos verantwortlich, das die
Hofgesellschaft in Stams anrichtet. Außerdem wollte er ihn an den
pater Ioannes] Pater Johannes Schnürlin. firma sit
valetudine et tota cura tam amplae parochiae soli patri Cunoni
patri Cunoni]
Pater Kuno Vogt aus Ebrach wird für gewisse Zeit als Kooperator in Mais
eingesetzt (vgl. ep. 382,2). tuto concredi possit, sit
et ipse itineris huius comes ac personam suam electoribus adiungat. (6) Sin autem
eundem invaletudo aliqua detineat aut (quod quidem omnino necessarium
Antwort, die
Winkler bekam, liegt dem Brief bei. Stephani glaubt, dass man die Werke in Lyon
billiger einkaufen könnte. Der Frühmesser von Haiming ist nicht mehr in der Lage,
sein Amt auszuführen, und bittet, in Stams mit all seinem Hab und Gut als Pfründner
aufgenommen zu werden. Der Pfarrar von Silz empfiehlt ihn. Der Konverse Valentinus
ist immer noch krank, obwohl er nach der Einnahme von Medikamenten schon wieder
hergestellt schien. Dann brach die Krankheit aber schlimmer als zuvor
Hab und Gut als Pfründner
aufgenommen zu werden. Der Pfarrar von Silz empfiehlt ihn. Der Konverse Valentinus
ist immer noch krank, obwohl er nach der Einnahme von Medikamenten schon wieder
hergestellt schien. Dann brach die Krankheit aber schlimmer als zuvor aus. Stephani
hat Doktor Schleiermacher für heute Abend nach Stams gerufen.
seinem Vorgänger begonnenen Baumaßnahmen in Stams vorantreiben
will. Außerdem würde er es sich nie ohne die Erlaubnis des Landesfürsten gestatten,
ins Ausland zu reisen. Ein Vorschlag wäre es, dass der Abt von Salem Abt Joachim von
Bebenhausen als Vertreter bestimmt. Joachim ist gerade aus Württemberg vertrieben
und hätte sicherlich Interesse an der Gesandtschaft nach Frankreich.
Quid nunc vicinius, quam ut in nostra etiam Germania proximus ardeat Ucalegon?
Ucalegon]
Ucalegon, eine Figur der vergilischen Aeneis (2,312) ergriff die Flucht
aus dem brennenden Troja, als die Stadt von den Griechen geplündert
wurde, und kümmerte sich nicht um das Haus seines Nachbarn.
(3) Certe dubitandum non est, cum ipsemet archimandrita
Cisterciensis et primarii quattuor ordinis abbates insulsis et
niedergeschriebenen Visionen des Abtes Richalmus von Schönthal wird Abt Haas
durch seinen Beamten Johann Spaiser in Füssen nach Kaisheim bringen lassen. Für das
abgebrannte Zisterzienserinnen-Kloster Magerau in der Schweiz schickt Haas 12 Gulden
als Spende mit.
er an ihrer Stelle eine Abschrift aus
dem Kongregationsprotokoll und verspricht, das Original, sobald es auftaucht,
nachzuschicken.
jeweiligen Meinungen ließ er auf Zettel
schreiben, die er nun mitschickt. Stephani selbst kann keinen ohne Bedenken
vorschlagen. Mit Rücksicht auf die geforderten Tugenden (Sparsamkeit, menschlicher
Umgang) scheint ihm aber der Kellner geeigneter als der Subprior, der auch in Stams
nur mit wenigen auskommt. Pater Leopold [Gassler] hingegen soll seine Studien nicht
ganz vernachlässigen. Pater Edmundus [Quaranta] war der einzige, der sich selbst
vorgeschlagen hat, weil ihm Abt Haas dies
dominationi vestrae aeternum obstrictos agnoscerem. (7) Cuius favori me commendans
maneo etc.
420. Stephani an Abt Augustinus Haas in Mais
[Stams], 20. November 1661
Später als erwartet ist Pater Leopold Gassler, abgereist. Das Zögern des Schreibers
und die vielen Erledigungen, die er als Kellner noch zu machen hatte, sind schuld
daran. Überhaupt ging er nicht gerne weg. Viel mehr hätte sich Pater Martin [Stöger]
420. Stephani an Abt Augustinus Haas in Mais
[Stams], 20. November 1661
Später als erwartet ist Pater Leopold Gassler, abgereist. Das Zögern des Schreibers
und die vielen Erledigungen, die er als Kellner noch zu machen hatte, sind schuld
daran. Überhaupt ging er nicht gerne weg. Viel mehr hätte sich Pater Martin [Stöger]
über das Amt gefreut, Pater Edmund [Quaranta] ist krank und scheidet deshalb ohnehin
aus. Sein Zustand ist so
422. An Abt Georg IV. Müller von Kaisheim
Stams, 3. Januar [1662]
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Haas wünscht Abt Müller ein gutes Neues Jahr.
Wie schon so oft schickt er ihm als Zeichen seiner Verbundenheit zwei Fässer Wein,
die er in Füssen bei Johannes Spaiser deponieren lässt. Durch einen polnischen
Priester kam bereits im letzten Herbst das römische Dekret nach Stams, das die neuen
Breviere einforderte. Abt Haas
de impendente eorum
cassatione accepto praesagio rescripsi Ioanni Wagnero Monachium, ut si res adhuc
integra esset, a tabula manum refigeret atque a comparandis praedictis neotericis
neotericis]
Als „Neoteriker“ (von gr. neos – neu, Komparativ neoteros – neuer)
bezeichnete sich im ersten Jahrhundert vor Christus in Rom eine Gruppe
von Dichtern, als deren prominantestes Beispiel Catull gilt (wohl auch
neotericis]
Als „Neoteriker“ (von gr. neos – neu, Komparativ neoteros – neuer)
bezeichnete sich im ersten Jahrhundert vor Christus in Rom eine Gruppe
von Dichtern, als deren prominantestes Beispiel Catull gilt (wohl auch
deshalb, weil seine Gedichte allein in ihrer Gesamtheit erhalten sind).
Die Neoteriker brachen mit den Gewohnheiten der bisherigen römischen
Dichtung und
während die Dichter die schwere staatstragende Epik
ablehnten, brachte ihnen auch die Kritik konservativer Kreise ein (vgl.
Cic. Tusc. 3,45). So soll auch die Übertragung des Begriffes auf die
neuen Breviere hier als feine Kritik verstanden werden.
libris abstineret, quod et factum.
(6) In corrogando aliquo pro oratoribus Helvetiae honorario partes meas desiderari
non patiar, si intellexero, quid sportularum alii reverendissimi domini coabbates
duraturus
videbatur. (9) Obiit quinquagenarius ex intemperie corrupti hepatis, per
annos 20 et ultra et ultra] Das Album
Stamsense (Nr. 444) verzeichnet exakt 20 Jahre als Cantor in
der Pfarrkirche zum Hl. Johannes Baptista in Stams.
summus cantor ac verbi divini praeco non indisertus, cuius pios manes amplissimae
dominationi vestrae suorumque religiosissimo coetui in consueta ordinis suffragia
schismatium procellis, perfecta tranquillitate gaudebit. (4) In quam rem plurimum
sane poterit reverendissimus dominus abbas Hilarion abbas Hilarion] Gemeint ist hier
Abt Hilarion Rancati (1594-1663) von St. Croce, der als
Generalprokurator großen Einfluß beim Heiligen Stuhl hatte.
ob maximam, qua apud omnes pollet, authoritatem, in cuius
adiutorio si illustrissimus dominus generalis fiduciam collocat, certe non arundini
zu sein. Deswegen schickt Abt Haas eine Liste der
in den letzten 30 Jahren in Stams verstorbenen Ordensangehörigen mit. Wegen der
zahlreichen Stiftungen und Gedenktage ist es in Stams jedoch nicht möglich, mehr für
die Verstorbenen zu tun, als ihre Messe zu lesen. Die Laienbrüder widmen ihnen fünf
Sonntagsgebete. Abt Haas würde sich freuen, wenn dies auch in St. Georgenberg für
die Stamser geschehen könnte.
vestimentorum ex nostro
vestiario (fateor) ferme risum mihi excussit. (3) Quasi vero non sit aquas Oeno
inferre aut poma dare Alcinoo poma... Alcinoo] In der Odyssee erscheint Alkinoos
als König der Phäaken, der einen märchenhaften Palast und v.a. einen
üppigen Garten besitzt, worauf Stephani hier auch anspielt.
parocho tam celebris ecclesiae huiusmodi vestium minutias
suppeditare? (4) Esto enim crumena
celsitudinem vestram in
negotiis dirigat, in desideriis prosperet et ad commodum innumerabilium animarum in
annos Nestoreos in annos Nestoreos] Nestor, der Herrscher von Pylos, erscheint bei
Homer (Ilias 1; 2; 9; 11) als Greis, der am Trojanischen Krieg
teilnimmt. Deshalb wird sein Name metonymisch für hohes Alter
gebraucht. incolam faciat super terram. (5) Quibus in
votis illustrissimae celsitudini vestrae principi gratiae ac
Fürstenfeldensibus in constitutionibus Fürstenfeldensibus] Gemeint ist
wohl die Versammlung, die 1595 von Generalabt Edmond de la Croix in
Fürstenfeld einberufen wurde und die als Geburtsstunde der Oberdeutschen
Kongregation gilt (vgl. Lekai 1977,
133). aeque rigorose aut etiam strictius imposita fuerit
atque in nupero capitulo Rottwilano, et tamen in eadem passim per monasteria tam
aliis causis taceam, palmaria fere ratio est, quod olim durantibus furiis belli
Suecici,
belli Suecici] Gemeint ist der 30jährige Krieg, in dem Tirol verschont
wurde und deswegen vielen Flüchtlingen als Ziel diente.
inter quamplurimos exules e diversis provinciis et regionibus occursantes non pauca
experti fuerimus inquieta et heteroclita capita, quae non tandem harmoniam consuetae
regularis disciplinae nostrae saepius convellere, sed et
442. An Abt Georg IV. Müller von Kaisheim
[Stams], 30. Dezember 1662
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Haas wünscht seinem Kollegen im Hirtenamt ein
gutes neues Jahr. Wie gewohnt, schickt er als Zeichen der Zuneigung zwei Fässer Wein
nach Füssen zu Johannes Spaiser, wo Abt Müller sie abholen lassen kann. Die
verschobene Visitation kann im Frühjahr oder im Sommer nachgeholt werden. Aus einem
beigelegten Vertrag soll Abt Müller die
protectione sua longaevam custodiat! (9) Ita vovi in Stambs die 13. Februarii.
445. An Abt Georg IV. Müller von Kaisheim
Stams, 15. Mai 1663
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Schneller als erwartet ist der Huldigungslandtag
bereits am 29. April [1663] zu Ende gegangen. Abt Haas hätte also jetzt Zeit für die
schon lange aufgeschobene Visitation. Zu bedenken gibt er, dass sich für Ende August
Erzherzog Sigmund Franz mit seiner
der 20 Gulden für den Generalprokurator aus den
Schulden Salems bestätigt wird. Unklar ist, ob die zusätzlichen 20 Gulden, die über
Kaisheim nach Salem geschickt werden sollten, schon dort eingetroffen sind. Wenn sie
eingetroffen sind, sollen sie als Zahlung für das nächste Jahr gelten, wenn nicht,
mögen sie nach Stams zurückgeschickt werden. Als die Konversen nach der letzten
Visitation hörten, dass sie ihr Skapular wie eine Zunge vorne tragen müssen,
befürchteten sie, zum Gespött der
20 Gulden, die über
Kaisheim nach Salem geschickt werden sollten, schon dort eingetroffen sind. Wenn sie
eingetroffen sind, sollen sie als Zahlung für das nächste Jahr gelten, wenn nicht,
mögen sie nach Stams zurückgeschickt werden. Als die Konversen nach der letzten
Visitation hörten, dass sie ihr Skapular wie eine Zunge vorne tragen müssen,
befürchteten sie, zum Gespött der Menschen zu werden. Sie erbeten deshalb von Abt
Müller einen diesbezüglichen Dispens.
(1620-1695), der 1647 zum Priester geweiht wurde und später an
der Universität Wien Theologie lehrte. 1677 war er Rektor dieser
Universität. Der Abtei Lilienfeld stand er von 1650-1695 vor. In seiner
Zeit als Generalvikar der österreichischen Ordenskongregation erließ er
in Lilienfeld Hausstatuten, die von vielen Klöstern übernommen wurden
(vgl. ZIÖ 1983, 10). 31.
Ianuarii 1664, nomine reverendissimi.
um für den
Bischof zu wirken, soll der Generalprokurator wachsam sein.
[Stams], 4. Januar 1665
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Haas bedauert es, schon länger nichts mehr aus
Kaisheim gehört zu haben, und hofft, dass dort alles zum Besten steht. Er wünscht
seinem Kollegen noch viele gesunde Jahre. Als Zeichen der Verbundenheit schickt er
die üblichen zwei Fässer Wein nach Füssen. Ein Blatt mit einer glücklichen
Voraussage für Kaiser [Leopold I.] legt Abt Haas als Krönung bei.
alles zum Besten steht. Er wünscht
seinem Kollegen noch viele gesunde Jahre. Als Zeichen der Verbundenheit schickt er
die üblichen zwei Fässer Wein nach Füssen. Ein Blatt mit einer glücklichen
Voraussage für Kaiser [Leopold I.] legt Abt Haas als Krönung bei.
sperantur.
(5) Raptim ex Stambs.
467. An Abt Anselm I. Muotelsee von Salem
[Stams], 10. Februar 1665
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Muotelsee hat sich in seinem Antwortbrief als
der Abtwürde nicht würdig bezeichnet, was ihm Abt Haas’ Sympathien einträgt. Abt
Haas verlässt sich auf die positive Bewertung, die Grav von Königsegg abgegeben hat.
Abt Muotelsee hat seinen Kollegen gebeten, am Innsbrucker Hof dafür zu
Abt
Haas verlässt sich auf die positive Bewertung, die Grav von Königsegg abgegeben hat.
Abt Muotelsee hat seinen Kollegen gebeten, am Innsbrucker Hof dafür zu sorgen, dass
die Schulden des Erzherzogs in Salem zurückbezahlt werden, was Abt Haas als
unmöglich bezeichnet. Nicht einmal seine eigenen Ausstände kann Abt Haas eintreiben!
Erzherzog Sigmund Franz ist gerade damit beschäftigt, die katastrophalen Ausgaben
seines verstorbenen Bruders wieder in den Griff zu bekommen. Auch wenn Abt
473. An Abt Georg IV. Müller von Kaisheim
[Stams], 1. September 1665
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Haas kehrte erst am 20. August [1665] von einer
Gesandtschaft nach Wien zurück, in deren Rahmen er als Mitglied einer Delegation
unter der Leitung von Graf von Wolkenstein nach dem Tod Erzherzog Sigmund Franz’ das
Land Tirol dem kaiserlichen Schutz empfahl. In einer Privataudienz beim Kaiser
konnte Abt Haas diesem die Probleme und Nöte seines
(5) Dioecesi Augustanae novum caput praestitutum esse, reverendissimum et
illustrissimum principem, praepositum Elvacensem, praepositum Elvacensem] Gemeint ist der
Nachfolger von Sigismund Franz als Bischof von Ausgburg, Johann
Christoph von Freyberg (geb. 28.09.1616 in Altheim, gest. 01.04.1690 in
Dillingen), der zunächst Fürstprobst von Ellwangen war.
iam ante octiduum ex novellis seu relationibus Mercurii
Abt Augustinus Haas: Musste man vor kurzem noch für eine verstorbene
Nonne in Himmelspforten beten, ist man jetzt selbst von Todesfällen betroffen: Pater
Severinus Frickinger ist verstorben. Abt Haas bittet um das entsprechende Gebet in
Kaisheim. Als Abt Haas vor kurzem in Wien war, wunderte er sich zusammen mit den
Äbten von Lilienfeld und Heiligenkreuz, dass man aus Italien und Frankreich nichts
mehr über die Situation des Ordens hört. Gemeinsam hofften sie, dass sich im
Verborgenen
er aus
Kaisheim erhalten hat und in denen der nun schon betagte Abt Müller von den
Problemen erzählt, die ihm täglich bereitet werden. Mit Gottvertrauen wird er auch
aus dieser Situation finden. Bruder Gottfried hat sich bis jetzt in keiner Weise als
störend erwiesen, außer dass er etwas geschwätzig ist. Er ist ein Freund der
philosophischen Bildung und ganz und gar mit seinen Studien beschäftigt. Wie jedes
Jahr wird Stephani auch in diesem Jahr wieder zwei Fässer Wein nach Kaisheim
Benedikt Hein aus Kaisheim
Stams, 23. Februar 1666
Stephani möchte seinen Amtskollegen in Kaisheim über das augenblickliche Verhalten
des Kaisheimers Bruder Gottfried, der in Stams weilt, informieren. Er ist gesund,
sowohl Tiroler Wein als auch Tiroler Klima behagen ihm, sodass er fleißig studieren
kann. Er möchte bald zum Priester geweiht werden, weil er gehört hat, dass zwei
Stamser zu diesem Zweck bald nach Brixen geschickt werden. Darum bittet er selbst
Prior Hein in dem
Wenzel dafür einsetzen, dass er ein Benefizium im Gebiet von Marienberg erhalte oder
in ein anderes Kloster außerhalb der Schwäbischen Kongregation eintreten dürfe. Also
bittet Abt Haas seinen Kollegen um diese Gunst. Vom Einsatz Schideggers als Pfarrer
rät er jedoch ab, zu viele Gefahren lauerten außerhalb der Klostermauern. Nichts
spreche hingegen gegen ein anderes Benediktinerkloster. Auch den Eltern Schideggers
könnte man so von einigen Sorgen befreien.
der er überall prahlt, nicht mehr zu fürchten. Dabei war es doch einst sein
sehnlichster Wunsch, nach Mais versetzt zu werden. Stephani weiß auch, dass es Pater
Clementi immer ihm persönlich angerechnet hat, unter Abt Bernhard [Gemelich] niemals
als Kooperator für Mais vorgeschlagen worden zu sein. Nun aber geht Pater Clementi
leichtfertig mit diesem Amt um. Wenn er erst wieder in Stams ist, wird er Reue
zeigen. Stephani weiß genau, wie wenig Clementi das Klosterleben schmecken will. Er
paenitudinem,
at cum Phrygibus cum Phrygibus] Anspielung auf die Trojaner (auch
Phryger), die das hölzerne Pferd in ihre Stadt zogen und dies erst viel
zu spät bereuten, als die Griechen schon in der Stadt waren.
nimis seram. (12) Quam sint reverentiae vestrae amica silentium
claustri, cellae abstrusio, vigiliarum frequentatio etc. necesse non est, ut ego
edisserem. (13) Aut h or
sieht Abt
Haas in der Freistellung der Wanderschaft der Mönche. So einheitliche Verhältnisse,
dass die Orte austauschbar würden, werden nie herrschen. Die Zukunft der
Oberdeutschen Kongregation ist noch unklar. Die Rechte des Abtes von Ebrach als
Generalvikar wurden wohl deshalb ausgesetzt, damit sie keine Versammlung der Äbte
dieser Kongregation vor dem nahenden Generalkapitel einberufen können, um dort zu
beschließen, was in Citeaux für den Erhalt der Oberdeutschen Kongregation
reverendissimi... Ebracensis] Gemeint ist Abt Alberich Degen von
Ebrach. ceu vicarii nostri generalis
reverendissimi... generalis] Zur Einsetzung des Abtes von Ebrach als
Generalvikar vgl. ep. 477. potestatem ac iurisdictionem
hoc temporis suspensam suspensam] Vgl. Primisser
cap. 43 § 13 Iussus praeterea archiabbas generale capitulum,
19. Oktober 1666
Vom Kellner hat Stephani erfahren, dass Abt Haas die Unterlagen zum Exemptenstatus
der Zisterzienser benötigt für den Streit gegen Brixen. Vom Richter von Petersberg
erfuhr Stephani, dass Herr Gotthard durch den Dekan von Telfs als Kurator in Haiming
eingesetzt wurde und bald auch Umhausen bekommen soll. Eine Entscheidung über die
Aufnahme Ferdinand Kleins ist nicht mehr nötig, da Klein nach Dillingen zum Studium
geschickt wird. Bruder Gottfried zieht es so stark in seine
am Haller Markt bei Nürnberger Händlern besorgt
und schickt sie beiliegend mit. Die vom Ulmer Buchhändler gelieferten Bücher wurden
bezahlt. Das Buch von Piasecki, das Abt Haas zurückgeben wollte, hat Stephani nun
persönlich gekauft, da er es als wichtig für die Österreichische Geschichte
bezeichnet. Der Händler behauptet, er habe einen Brief von Abt Haas, in dem er sogar
noch ein zweites Exemplar des Piasecki bestellt, das er Herrn von Wolfsthurn geben
wollte. Heute hat Bruder
[Stams], 25. Dezember 1666
Stephani schickt die gewünschte Abschrift mit. Der Pater Professor hatte die Idee,
den geplanten Archetyp Kaiser [Leopold I.] zu widmen, und hat schon einen Vorschlag
ausgearbeitet, der beiliegt. Herr Reinhardt ist schneller als erwartet wieder nach
Stams gekommen. Die versprochene Summe von 1754 Gulden hat er pflichtgemäß
abgeliefert. Stephani bedauert die Abwesenheit des Abtes gerade zu Weihnachten. Ein
neuer Brief aus Kaisheim veranlasst Bruder Gottfried, doch noch
dass sie die Verhandlungen sofort verließen. Zudem hat Abt Haas erfahren, dass der
Brixener Johann Kasper Poda in Rom für den Bischof und gegen Stams intrigiert,
wogegen Ughelli intervenieren soll. Abt Haas will auch allfällige Kosten übernehmen.
Als inhaltliche Grundlage hat Ughelli immer noch das Summarium, in dem der gesamte
Rechtsstreit dargestellt ist.
regimine Oenipontano adsciveram, illustrem dominum
Antonium Buffa, Antonium Buffa] Gemeint ist Anton Johann Buffa, Freiherr zu
Lilienburg, Castellat und Haiden, der 1622 in Telve (Valsugana) geboren
wurde und als Rechtsgelehrter am 18. April 1663 zum wirklichen
oberösterreichischen Regimnentsrat wurde. Diese Stelle hatte er bis 1665
inne (vgl. Seeber 1977, 78).
olim auditorem rotae Romanae (quandoquidem domus Austriaca ius
in dem Abt
Anselm seine Liebe zur Oberdeutschen Kongregation zum Ausdruck brachte. Auch Abt
Haas war immer der Meinung, dass vor dem so wichtigen Generalkapitel eine
Versammlung aller Äbte der Kongregation stattfinden soll. Er schlägt Fürstenfeld als
Tagungsort vor, da es sehr zentral liegt. Aber auch jeder andere Ort soll Abt Haas
recht sein. Dass Abt Muotelsee ihn als Begleiter für die Reise nach Citeaux
vorgeschlagen hat, ehrt ihn, er kann jedoch nicht zusagen, bis er die Erlaubnis
vor dem so wichtigen Generalkapitel eine
Versammlung aller Äbte der Kongregation stattfinden soll. Er schlägt Fürstenfeld als
Tagungsort vor, da es sehr zentral liegt. Aber auch jeder andere Ort soll Abt Haas
recht sein. Dass Abt Muotelsee ihn als Begleiter für die Reise nach Citeaux
vorgeschlagen hat, ehrt ihn, er kann jedoch nicht zusagen, bis er die Erlaubnis
durch Kaiser [Leopold I.] erhalten hat.
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