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(All documents document(s)) Search criteria: auf Your search found 346 occurrences
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Occurrences 1-346:1. Sonhovius,... . Catharinias, versio electronica [paragraph | SubSect | Section]
2. Sonhovius,... . Catharinias, versio electronica [paragraph | SubSect | Section]
3. Sonhovius,... . Catharinias, versio electronica [paragraph | SubSect | Section]
4. Sonhovius,... . Catharinias, versio electronica [paragraph | SubSect | Section]
5. Starck, Wolfgang;... . Catharina Tragoedia, versio... [paragraph | SubSect | Section]
6. Starck, Wolfgang;... . Catharina Tragoedia, versio... [paragraph | SubSect | Section] auch der Christenmob zerstört.
7. Starck, Wolfgang;... . Catharina Tragoedia, versio... [paragraph | SubSect | Section] Christen aus dem Körper schneiden. So nämlich
8. Stephani, Benedikt;... . Copiae Litterarum ad diversos ab... [paragraph | Section] zu Andreas Bader schicken solle. Der Abt hat Stephani
beauftragt, dem Regens mitzuteilen, dass, sobald die Dinge wieder besser stehen,
Stephani selbst oder andere Brüder aus Stams nach Ingolstadt geschickt werden.
Weiters wartet Stephani noch auf seine Brillen, die ihm nach Stams geschickt werden
sollen.
Sebastian Zigl in Mais
[Stams, vor 20. November 1640]
Stephani informiert seinen Betreuer im Noviziat, Sebastian Zigl, zur Zeit Kooperator
in Mais, über das Ende seines dreijährigen Theologiestudiums und seine Rückkehr aus
Ingolstadt. Auf den Tag der Hl. Katharina sei seine feierliche Primiz angesetzt, zu
der er auch alle Patres aus Mais einlädt.
reversus. quam domum remearem, suscepi. Cuius primitias superis
et superioribus ita volentibus ad diem sanctae Catharinae sacrum (quantum
verosimiliter verosimiliter] Später wird der Termin der Primiz
auf St. Nikolaus festgesetzt (vgl. ep. 4,3). coniectare
licet) omnipotenti Deo oblaturum me esse confido. (2) Proinde partium mearum esse
iudicavi, id reverentiae vestrae et cum primis reverendo parocho, meo quondam
dignissimo novitiatus
e vindemiis
reducem] Vgl. ep. 4,3. praestolari oportebat. (2) Is cum
praeter opinionem longiorem in Athesi in Athesi] Es geht um die Stamser Besitzungen
im Etschtal, auf denen der Abt immer die Ernte
beaufsichtigte. moram traxisset, superiore tandem hebdomada
ad monasterium incolumis appulit; cuius prudenti ac provida dispositione decretum
est, ut quia maturius id fieri non poterat, ad festum
suorum quam optime valeat meoque nomine omnibus et singulis salutem impertitat.
6. Stephani an Georg Buchmüller, Regens des Konvikts in Ingolstadt
Stams, 2. Januar 1641
Stephani hat auf seinen Brief vom 9. Oktober 1640 (ep. 1) immer noch keine Antwort
erhalten, außerdem vermisst er immer noch das Gepäck, um das er [Buchmüller] damals
gebeten hat. Zudem sind die Brillen, um die sich der Regens kümmern wollte, immer
noch nicht
die er von [Buchmüller] erhalten hat, und
entschuldigt sich, nicht gleich geantwortet zu haben. Das lang ersehnte Gepäck aus
Ingolstadt ist endlich angekommen. Immer noch vermisst Stephani jedoch die in
Augsburg bestellten Brillen. Der Regens möge auf den Optiker Wiselius Druck ausüben.
Stephani erklärt sein Leiden: Nach längerem Studium bei künstlichem Licht kann er
die Buchstaben nicht mehr lesen. Daher freut er sich sehr auf die bevorstehende
Ankunft der Brillen.
jedoch die in
Augsburg bestellten Brillen. Der Regens möge auf den Optiker Wiselius Druck ausüben.
Stephani erklärt sein Leiden: Nach längerem Studium bei künstlichem Licht kann er
die Buchstaben nicht mehr lesen. Daher freut er sich sehr auf die bevorstehende
Ankunft der Brillen.
hatte,
dass sein letzter Brief nicht angekommen sei; Tags darauf sind jedoch Buchmüllers
Brief und die lange ersehnten Brillen eingetroffen. Stephani berichtet von seinen
anfänglichen Problemen mit den neuen Brillen. Der Verdacht, es könnte auf die
unterschiedlichen Auswirkungen von Tiroler Wein und Bayerischem Bier zurückzuführen
sein, wurde entkräftet.
1641
luculento cum gaudio accepi. (3) Debitorem
sane me fateor reverentiae vestrae tot nominibus, quot expungendis aeternum non ero.
(4) Id saltem interea non committam, ut tam cumulata beneficia beneficia]
Anspielung auf Stephanis Zeit im Konvikt von Ingolstadt.
a reverentiae vestrae humanitate in me profecta dedecorosa
umquam oblivione sepeliam.
(5) Ceterum illud modo me anxium habet, quod num hic specillorum usus e re mea sit
sane durabiles sentio; quamvis numquam ea perfectione sint, quin per intervalla suos
defectus patiantur. (8) Valeat in domino reverentia vestra meque sibi, ut indignum
non ita pridem convictorem convictorem] Anspielung auf Stephanis Zeit in
Ingolstadt 1637-1640. suum, in precibus et altaris
libatione commendatum velit.
10. Stephani an Kooperator Malachias Saur in Mais
[Stams],
geht einige Fälle durch,
in denen er von einem Aderlass abgeraten hat: der Konverse Christoph Häring, Senior
Wolfgang [Lebersorg], der Konverse Georg Randolt, der sich eine Verbesserung seiner
Hörprobleme verspricht. Stephani will sich jeweils auf Weinharts Urteil stützen.
leidet an den Nachwirkungen seines Aderlasses. Darüber will sich Stephani noch mit
Weinhart beraten. Den Knecht Franz Söll musste Stephani entlassen. Das Wetter im
Oberland spielt verrückt, als ob es April statt Mai wäre. Stephani freut sich auf
seine bevorstehende Reise zum Haller Markttag.
invitum et aegre adductum) quatriduo abhinc famulatu
suo cedere et claves in praesentia patrum officialium et oeconomi Leonardi,
Leonardi] Der
Wirtschafter Leonardus tritt auch in späteren Briefen noch öfters auf;
im Album Stamsense ist er nicht erwähnt.
resignare compuli hac interim eum spe erigens fore, ut
reverendissima pietas vestra non modo eidem pro exhibito hucusque servitio factura
sit satis, verum etiam
17. Stephani an Kooperator Johannes Schnürlin in Mais
[Stams], 27. Mai 1644
Stephani ist sich sicher, dass Schnürlins Kopfweh bald vergehen werde; die Brüder in
Stams seien bis auf Pater Edmund [Quaranta] alle gesund. Stephani macht das
schlechte und unwirtliche Wetter im Oberland zu schaffen. Probleme im Kloster Wilten
werden angedeutet; Stephani habe bei einem Besuch seines Bruders, der nun Prior in
Wilten ist, keine
id
genus frugibus praecocibus prope exitium tulit, excepit nunc calor nimis immodicus,
qui etiamnum durans plantas ac segetes paene exusturus videtur, nisi Elias
aliquis
Elias aliquis] Anspielung auf die Geschichte vom Prophet Elias am Bach
Kerit (1 Könige 17,1-7): Elias ruft aus, dass in diesem Jahr weder Tau
noch Regen fallen werden, außer auf sein Wort hin.
interveniens oraverit, ut coelum det pluviam.
aliquis
Elias aliquis] Anspielung auf die Geschichte vom Prophet Elias am Bach
Kerit (1 Könige 17,1-7): Elias ruft aus, dass in diesem Jahr weder Tau
noch Regen fallen werden, außer auf sein Wort hin.
interveniens oraverit, ut coelum det pluviam.
(5) De abbate et conventu Wiltinensi de abbate... Wiltinensi] Von 1621 bis 1650 war
Andreas Mayr (1594-1661) Abt
Andreas Mayr (1594-1661) Abt des Stiftes Wilten. quod
passim rumor mirus et varius extiterit, facile mihi persuadeo. (6) Sciet tamen
reverentia vestra verissimum esse, quod vates quidam vates auidam] Anspielung auf
Vergil, Aen. 4,174f. Fama, malum qua non aliud velocius ullum /
mobilitate viget viresque adquirit eundo. ait, famam
vires acquirere eundo. (7) Ego certe ex nundinis Halensibus nuper redux et fratrem
versprochen ist.
in Innsbruck
[Stams], 8. Juli 1644
Stephani berichtet Weinhart, dass vor etwa zehn Tagen der Arzt Martin Witting ins
Kloster kommen wollte, um medizinische Ratschläge zu erteilen. Keiner der Mönche
sprach jedoch mit ihm, da sie lieber auf Weinhart warten wollten. Nur Bruder
Johannes Fuchs, der starke Schmerzen hatte, konsultierte den Arzt. Sein Bericht lag
dem Brief bei. Stephani selbst hat über starke Rückenschmerzen zu klagen.
vestra cum omnibus suis amicissima salutata,
quam bellissime valeat.
22. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Obladis
[Stams], 5. August 1644
Stephani schickt dem Abt, der sich auf Kur in den Sauren Quellen [von Obladis]
befindet, die besten Wünsche des gesamten Klosters. Der nach Graz gereiste Christian
Stöcher ist noch immer nicht zurückgekehrt. Stephani hat an Weinhart geschrieben, ob
dieser etwas über die
der Einkleidung des Novizen Jakob Freisinger möchte Stephani bis
zur Rückkehr des Abtes warten; inzwischen beschäftigt er ihn mit Lektüre und
Exerzizien. Herr Mittnacht braucht ständig Trost von einem Geistlichen. Sonst sind
alle Brüder wohl auf, nur Stephani hat noch mit seinem Rücken zu kämpfen.
gravetur. (13) Praestabit
nobis hac in re operam gratissimam. Atque hisce etc.
24. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Obladis
[Stams], 8. August 1644
Stephani schickt dem noch immer auf Kur weilenden Abt eine Pfeife. Paul Weinhart hat
geschrieben, er wisse nichts über einen baldigen Besuch der Landesfürsten in Stams.
Der Subpräfekt von Petersberg jedoch hat genauere Angaben zur Reiseroute der
Landesfürstin Claudia de’
concreditas reverendissimae
pietati vestrae submisse commendo.
27. Stephani an Kooperator Sebastian Zigl in Mais
[Stams], 22. August 1644
Stephani konnte aus gesundheitlichen Gründen auf die letzten beiden Briefe nicht
antworten, bedankt sich nun aber für den Käse und die Früchte. Auch bei Pater
Johannes [Schnürlin] soll Zigl ihn entschuldigen, dass er noch nicht geantwortet
habe. Die an Martin Mittnacht geschickten Trauben
Brief vom 19. August. Die Schriften der Seligen
Gertrud hatte Stephani schon gekannt und schätzen gelernt. Er bedankt sich weiters
für eine übermittelte Predigtensammlung. Dass die beiden Stamser Patres, die vor
kurzem Waldrast besucht hatten, auf ihrem Rückweg nicht bei den Serviten eingekehrt
sind, hat keine tieferen Gründe. Stephani freut sich auf ein Wiedersehen in
Innsbruck. Fieger hat sich sehr für die gute Behandlung bei den Zisterziensern
bedankt, was Stephani als übertrieben
Er bedankt sich weiters
für eine übermittelte Predigtensammlung. Dass die beiden Stamser Patres, die vor
kurzem Waldrast besucht hatten, auf ihrem Rückweg nicht bei den Serviten eingekehrt
sind, hat keine tieferen Gründe. Stephani freut sich auf ein Wiedersehen in
Innsbruck. Fieger hat sich sehr für die gute Behandlung bei den Zisterziensern
bedankt, was Stephani als übertrieben zurückweist. Er grüßt Fieger, der sich
weiterhin an der Lektüre des Bonaventura erfreuen soll.
29. Stephani an Pater Johannes Schnürlin in Mais
[Stams], 19. September 1644
Stephani beklagt sich über seine angeschlagene Gesundheit, die ihn zwar arbeiten
lässt, jedoch nur unter Schmerzen. Dies sei auch der Grund, warum er nicht auf
Schnürlins Briefe geantwortet habe. Er bedankt sich für die geschickten Früchte,
wenn sie auch zerstört als faulige Masse in Stams angekommen sind. Martin Mittnacht
ist am 13. September verstorben und wurde unter der Stiege, die zur Kirche
und wird sein Noviziat wohl nicht so bald beginnen;
ein neuer Kandidat ist Fortunatus Clementi, der Bruder des Wiltener Paters Joseph,
der v.a. von Pater Vitus Dinzel sehr empfohlen wird. Er war bereits in Stams
vorstellig, doch Stephani musste ihn auf die Rückkehr des Abts vertrösten.
zu geben, die er für die Erzbruderschaft des Rosenkranzes gewinnen
konnte. Laurentius soll ihre Namen in das Register der Bruderschaft eintragen.
Stephani beklagt den Einsturz der Kirche in Wilten, ist jedoch froh, dass niemand
verletzt wurde. Auf der Rückreise aus Augsburg hat Anna Sibylla von Veronika Fugger
ein Geschenk für Stephani mitgebracht.
accepi 6. huius
mensis, ex quibus libenter intellexi reverentiam vestram super illa sua afflictione
intrinseca, quam alterius ingratitudo et linguae male domitae dicacitas
dicacitas]
Anspielung auf den Vorfall, der sich zwischen Pater Eugenius Quaranta
und Pater Johannes Schnürlin in Mais ereignet hat und von dem in ep. 36
die Rede war. attulerat, consolationis iam aliquid
admisisse. (2) Ego certe, si
sua non dudum adhuc defungebatur, ultronea cessione, non est, nisi quod gratuler
memor vulgaris illius sed verissimi verbi, quo beatus praedicatur ille, qui procul
negotiis.
beatus... nagotiis] Anspielung auf den berühmten Horazvers beatus ille,
qui procul negotiis (Epo. 2,1). Atque haec raptim cum
fraterna et intima salute.
42. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Innsbruck
Frühjahrsaderlass hat er für den 23. April festgesetzt. Er fragt nach, ob Weinhart
spezielle Medikamente für sein Leiden wisse. Er hofft, dass der Aderlass in diesem
Jahr bessere Erfolge zeige, als im letzten Jahr. Allen gehe es ansonsten gut, bis
auf den Pater Senior, der von Tag zu Tag schlechter sieht. Er bittet Weinhart um
neue Brillen, damit der Pater seine zweite Primiz gesund feiern könne.
surgat, impense exopto.
46. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Innsbruck
[Stams], 13. Mai 1645
In Abt Bernhards Abwesenheit hat Stephani den Salinenpräfekten, Herrn Kurt, der sich
auf der Durchreise befand, nach Stams eingeladen. Außerdem hat er ihm zwei Flaschen
Wein zur Stärkung mitgegeben. Das Ziffernblatt der Turmuhr wurde neu gemalt und
steht kurz vor seiner Vollendung. Die Bienen sind in diesem Jahr fleißiger denn je,
Wertach versetzt zu werden, nach Stams. Der Richter
sprach sehr lobend über Bach. Der Grund der gewünschten Versetzung könnte darin
liegen, dass der Weg zur Kirche von Rettenberg sehr beschwerlich ist und dass Bach
die Mühen der Ernte nicht mehr auf sich nehmen kann. Pater Fulgentius aus Sölden
schickte einen Kelch nach Stams mit der Bitte, ihn bei einem Innsbrucker Goldschmied
reparieren zu lassen, was Stephani sofort veranlasste.
Reverendissime in Christo pater, observandissime domine
Bäder der Gesundheit des Abtes zuträglich sein werden. Der
Brief an Herrn Zechetner, Vizepräfekt von Hertenberg, wurde sofort weitergeleitet.
Der Subprior ist nur soweit genesen, dass er einige Schritte in seiner Zelle gehen
kann. Stephani hofft auf seine rasche Genesung, da es ihm schwerfällt, dessen
Aufgaben zusätzlich zu übernehmen. Graf von Thun wurde gebührend empfangen und
bewirtet. Der Sekretär der Kongregation, Pater Staub, ist immer noch nicht
angekommen, das für ihn
pietati vestrae submissius commendo.
54. Stephani an Kooperator Johannes Schnürlin in Mais
[Stams], 23. August 1645
Stephani entschuldigt sich bei Schnürlin, aufgrund seiner vielen Aufgaben nicht auf
jeden einzelnen Brief antworten zu können. Was Schnürlins Gesundheit, im besonderen
seine Beine, betrifft, so habe er ein ähnliches Problem, wie der Subprior im Moment,
der kaum aufstehen könne. Stephani hat versehentlich einen Brief aus
[Stams], 13. September 1645
Der Gesundheitszustand Subpriors [Wilhalm] hat sich verschlechtert, seine Wassersucht
hat sich ausgeweitet. Der Patient sei schwierig und könne sicherlich nicht, wie von
Weinhart vorgeschrieben, acht Tage auf Wein verzichten. Ein Medikament für den
Subprior wurde in Stams selbst gemischt. Zwei weitere Patres brauchen Rat,
entsprechende Zettel liegen dem Brief bei. Für den üblichen Herbstaderlass schlägt
Stephani den 1. Oktober als Termin vor. Im
für den
Subprior wurde in Stams selbst gemischt. Zwei weitere Patres brauchen Rat,
entsprechende Zettel liegen dem Brief bei. Für den üblichen Herbstaderlass schlägt
Stephani den 1. Oktober als Termin vor. Im Oktober will Stephani Weinhart auf der
Rückreise vom Haller Markttag besuchen.
Interea
reverentia vestra quam optime valeat ac sui memorum immemor non existat.
60. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Mais
[Stams], 25. Oktober 1645
In Stams geht es allen gut, bis auf Pater Matthäus [Wilhalm], der an der Wassersucht
leidet. Stephani leitet verschiedene Briefe an den Abt weiter, unter anderem einen
Brief des Abtes von Schönthal, der sich über die Kriegsgreuel der Franzosen
echauffiert. Die beiden alten Patres
er könne nur mit einer einzigen
Mühle arbeiten. Stephani bittet den Abt um ermahnende Worte. Der Vizepräfekt von
Petersberg wollte den Schmied von Mötz vor kurzem für seinen Hausbau in Silz
anstellen, doch der Schmied lehnte ab, um sich ganz auf die Arbeit im Kloster
konzentrieren zu können. Am morgigen Tag wollen die Silzer eine Komödie aufführen,
in Stams wird ein Aderlass durchgeführt.
71. Stephani an Kooperator Johannes Schnürlin in Mais
[Stams], 22. Juni 1646
Stephani bedauert es, dass er aufgrund seiner Zeitnot nicht öfter an Schnürlin
schreiben kann. Stephani selbst geht es bis auf eine kleine Magenverstimmung gut,
Pater Matthäus [Wilhalm] jedoch leidet nun fast schon ein Jahr an seiner
Fußschwellung. Eine Behandlung in Innsbruck kostete jüngst acht Gulden, der
verstorbene Stamser Bader Johannes Berchtold hätte es für
gegeben; dennoch wurde der Wagen ein einem Zustand zurückgebracht,
dass Stephani es nicht wagt, ihn dem Subpräfekt von Petersberg zurückzugeben. Eine
päpstliche Bulle wurde durch die Abschreiber vervielfältigt. Pater [Lebersorg]
befindet sich auf dem Weg der Besserung.
eiusdemque, si fieri possit, iuventus ut aquilae renovetur. Datum etc.
75. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Obladis
[Stams], 7. August 1646
Stephani bedauert es, seinen Abt auf Kur mit traurigen Nachrichten belästigen zu
müssen. Bruder Hans Fuchs hat in Obladis gegen die Regeln der Kur verstoßen und
wundert sich nun, dass diese ihm nichts genützt hat. Am morgigen Tag will Stephani
den Arzt aus Innsbruck kommen
an Abt Bernhard Gemelich in Obladis
[Stams], 9. August 1646
Graf Leopold von Wolkenstein war kurzfristig Gast in Stams, als er seinen Bruder
Nikolaus besuchen kam. Er wurde gut bewirtet und zog dann zu den Grafen von Hohenems
weiter, um auf die Jagd zu gehen. Bruder Hans Fuchs ist auf dem Wege der Besserung,
der Kornschreiber ist immer noch bettlägrig. Pater [Lebersorg] hat jeden Appetit
verloren. Der Arzt in Innsbruck wurde verständigt. Der Salinenpräfekt, Curtius, will
zu Mariae
[Stams], 9. August 1646
Graf Leopold von Wolkenstein war kurzfristig Gast in Stams, als er seinen Bruder
Nikolaus besuchen kam. Er wurde gut bewirtet und zog dann zu den Grafen von Hohenems
weiter, um auf die Jagd zu gehen. Bruder Hans Fuchs ist auf dem Wege der Besserung,
der Kornschreiber ist immer noch bettlägrig. Pater [Lebersorg] hat jeden Appetit
verloren. Der Arzt in Innsbruck wurde verständigt. Der Salinenpräfekt, Curtius, will
zu Mariae Himmelfahrt eine Messe in Stams besuchen,
Christoph Kircher zusammen mit dem Konsistorialnotar Michael
Steiner nach Stams gekommen, der Stephani von der Visitation der Stamser Pfarrkirche
in Kenntnis setzte. Stephani protestierte gegen dieses Vorgehen heftig. Doch mit
Verweis auf das Kirchenrecht setzte der Vizevikar eine Frist von sechs Tagen fest.
Stephani solle die Visitation akzeptieren und sich nach Telfs begeben. Bei
Zuwiderhandlung drohen Kirchenstrafen. Stephani bittet nun den Abt um Hinweise für
das weitere
[Stams], 21. September 1646
Stephani will über den Zustand der Kranken berichten: Bruder Christoph Haring ist am
29. August 1646 verstorben. Pater [Lebersorg] ist bettlägrig und erwartet seinen Tod
in Würde. Pater Bartholomäus Hol ist auf dem Wege der Besserung. Pater Simon
[Pergomast] kann seine Arme und Beine kaum mehr bewegen. Bei Pater Malachias [Saur]
befürchtet Stephani, dass er bald sterben werde. Stephani will jedem Hinweis, den
Weinhart jetzt noch hat, gerne nachgehen.
Atque haec etc.
88. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Mais
[Stams], 22. Oktober 1646
Stephani freut sich, dass sich der Abt guter Gesundheit erfreut. In Stams geht es
allen bis auf die Patres Simon [Pergomast] und Malachias [Saur] gut. Aus Fürstenfeld
sind zwei Gäste angekommen: Bruder Gerhard ist nach Aldersbach weitergezogen. Er
möchte nämlich Philosophie studieren, was in Stams derzeit nicht möglich ist. Pater
von seinem Abt erhalten hat.
89. Stephani an Thomas Eggenstein, Dekan in Imst
Stams, 29. Oktober 1646
Der aus Günzburg stammende Martin Schnegglin musste vor den Kriegswirren fliehen und
kam nach Tirol, wo er auf Fürsprache der Erzherzogin Claudia [de’ Medici] in Brixen
zum Priester geweiht wurde. Weil der Richter von Stams sein leiblicher Verwandter
ist, verschlug es ihn auch nach Stams. Nun bittet er darum, ihn zu bedenken, wenn
irgendwo eine vakante
bei Landsberg besiegt
hatte. Der Pfarrer von Silz setzt heute Pater Philipp als Benefiziar von Haiming
ein, und Stephani hält seine Anwesenheit dort für überflüssig. Er glaubt, dass die
beiden Herren nicht lange miteinander auskommen werden. Bis auf Pater Simon
[Pergomast] und Pater Malachias [Saur] geht es allen im Kloster gut.
Haec raptim
et properanter ad lucernam.
92. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Mais
[Stams], 28. November 1646
Die Gerüchte über die Kriegsgefahr in Tirol nehmen von Tag zu Tag zu. Auf Anordnung
des Landesfürsten verzögert sich die Rückkehr des Abtes, der nach Bozen gerufen
wurde. Stephani bittet um weitere Anweisungen, was zu tun sei. Der Feind ist in
Füssen mit schwerem Kriegsgerät einmarschiert, das die Tiroler
maiorem partem non aliter se habent, quam si excidium hostile
capitibus eorum iam iam ingruerat. (8) Scribo, quod rumores ferunt, nihil exaggero.
(9) Verum quia fama volubilis est et iuxta poetam iuxta poetam] Anspielung auf Vergils
Aeneis, wo es im vierten Buch heißt, das Gerücht (Fama) wachse, wenn es
herumgehe (4,175 viresque adquirit eundo). vires
acquirit eundo, ne forte plus aequo creduli vano timore consternaremur, misi hac
interea preces pro reverendissimae pietatis incolumitate
incessanter congeminabimus.
93. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Mais
[Stams], 29. November 1646
Weil Stephani nicht weiß, auf welchem Weg der Abt nach Stams zurückreist, ihm aber
sehr dringende Nachrichten zukommen lassen muss, schickt er zwei Briefe los, einen
durch das Venostatal, einen durch das Etschtal. Notfalls soll die dringende
Botschaft des Landesfürsten bis
eius instrumentum a Langheimense abbate electionis illius praeside
emenatum impraesentiarum transmittere non licuit, ad reditum usque reverendissimae
pietatis vestrae penes me interim asservanda. heri... asservanda] Auf den Ebracher
Abt Heinrich IV. Pfortner (1641-1646) folgte als sein Nachfolger Abt
Peter II. Scherenberger, der 1646 bis 1658 dem Kloster vorstand (vgl.
Glück 1927/28, 31;
es, lange keinen Brief mehr an die beiden Patres geschrieben zu
haben, doch auch diese hätten sich seit dem Sommer nicht mehr gemeldet. So wünscht
er ihnen und all ihren Leuten ein erfolgreiches und friedvolles Jahr. In Stams geht
es allen bis auf die Patres Simon [Pergomast] und Malachias [Saur] gut.
nam urbs fortitudinis
nostrae Brigantium hosti in spolium cessit, perdidimus murum et antemurale aptaque
est porta, ut ingrediatur gens effera, ludificans veritatem.
ludificans
veritatem] Anspielung auf die Tatsache, dass die Schwedischen Truppen
Protestanten waren und mit dem wahren Glauben ihren Spott
trieben. (2) Certe si Suecus (immanis praedo nec auri nec
sanguinis adhuc satur) tam nobili praesidio iam potitus
Freund Stephanis ausgegeben hat,
hat ihn bei Abt Gemelich im Rahmen der Faschingsfeiern angeschwärzt. Stephani will
im Moment nicht dazu Stellung nehmen, sondern behält sich dies für einen
ausführlicheren Brief vor. Der Fürst von Kempten ist auf der Rückreise aus Rom nach
Stams gelangt und bittet nun, dort für zwei oder drei Monate Quartier nehmen zu
dürfen, bis er in sein kriegsgebeuteltes Land zurückkehren kann. Der Fürst führt ein
bescheidenes und maßvolles Leben, sodass er dem
certe
haberem iniuriam, quam impudens nobis homo affricuit, fusioribus litteris a nobis
amoliendi. (4) Sciens tamen, quod comicus quidam ait, inimico non credendum,
quod...
credendum] Anspielung auf Publ. Syr. I 32 (ita crede amico, ne sit
inimico locus). ac simul sperans occasionem non
defuturam oretenus aliquando nos purgandi, vela contraho et calamum premo. (5)
Interim iuvabit saltem nosse hominem ac deinde nos, ut
amplius... latentes] Der Horaz-Vers (ars 437) wird
heute meist anders zitiert (numquam te fallant animi sub vulpe
latentes), gibt den Herausgebern aber nach wie vor Rätsel
auf.
(6) Reverendissimus dominus, illustrissimus princeps Campidonensis, qui Roma redux
nudiustertius in Stambs appulit, reverendissimus... appulit] Vgl.
Primisser
103. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Innsbruck
[Stams], 24. März 1647
Obwohl der Abt ihn dazu beauftragt hat, hat sich für Stephani bis jetzt noch keine
günstige Gelegenheit geboten, um den Fürst von Kempten höflich auf die Zahlungen für
seinen Aufenthalt anzusprechen. Wenn der Abt darauf bestehe, werde er den Fürsten
zur Rede stellen, er glaubt aber nicht, dass dieser ohne zu bezahlen abreisen werde.
Anna Perkhoferin ist vor kurzem am ungarischen Fieber
aus Salem, Bruder Johannes, ein Glaser, bittet, aus Stams
entlassen zu werden, da am Bau nichts weitergehe und er nichts zu tun habe. Bernhard
Wolf, der Fischer von Stams, bittet, sich um das Problem anzunehmen, dass immer mehr
Leute aus Rietz auf Stamser Gebiet fischen, offenbar mit Erlaubnis des Subpräfekten
von Petersberg.
7. April 1647
Am Vortag ist der Fürst von Kempten zuerst nach Füssen abgereist, um weiter nach
Bayern zu ziehen, um dem Kurfürsten seine Beschwerden über die Schwedeneinfälle
vorzutragen. Für den Aufenthalt im Kloster Stams hat er mit Berufung auf einen Brief
des Abtes nichts bezahlt, sondern nur gedankt.
domine, illustrissime princeps
Cum humili salute obsequia mea quantilla
in Mais
[Stams], 14. Mai 1647
Wie schon so oft beklagt sich Stephani, dass er nicht öfter dazu kommt, seinen
Freunden in Mais zu schreiben, wie es vereinbart war. Die lange Abwesenheit des
Abtes, der sogar während der Osterfeiertage auf den Landtag nach Innsbruck gerufen
wurde, lässt Stephani aber nicht zur Ruhe kommen. Er teilt weiters das Ableben des
Paters Malachias [Saur] mit, der sich von seiner Krankheit fast erholt hatte, dann
aber wieder einen Rückfall erlitt.
hofft, dass es nun mit dem Sterben
in Stams ein Ende hat. Krank sind noch Pater Bartholomäus [Hol] und Bruder Johannes
Fuchs, die sich aber durch Diäten erholen werden. Bruder Fuchs neigt zudem zu
Übertreibungen. Ansonsten geht es allen gut, bis auf Bruder Michael aus Polling,
der, sobald es ihm ein wenig besser geht, ins Professhaus zurückkehren will.
vero omnibus tutelam
et benedictionem supernam a Domino.
116. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Innsbruck
[Stams], 6. Juli 1647
Stephani wünscht seinem Abt weiterhin viel Erfolg auf dem Landtag in Innsbruck. In
Stams geht es zur Zeit allen gut. Pater Bernhard aus dem Kloster Schönthal hat sich
zwar in Stams einquartiert, es bisher aber noch nicht der Mühe wert befunden, sich
bei Stephani vorzustellen. Darauf und auf die
Erfolg auf dem Landtag in Innsbruck. In
Stams geht es zur Zeit allen gut. Pater Bernhard aus dem Kloster Schönthal hat sich
zwar in Stams einquartiert, es bisher aber noch nicht der Mühe wert befunden, sich
bei Stephani vorzustellen. Darauf und auf die enge Wohnsituation angesprochen,
meinte er, er wolle bald abreisen, sobald ihn ein Schiff mitnehmen könne. Dem Knecht
Andreas hat Stephani die Befehle des Abtes ausgerichtet; er war bestürzt und hat
sich Bedenkzeit erbeten. Der Scholar
suchte er ein Gasthaus und wollte schon wieder gehen, bis ihn Stephani
bewirtete, woraufhin sich der Herr sehr großzügig zeigte. Stephani wollte Pater
Gottfried aus Salem dazu bewegen, in Stams Theologie zu lesen; doch dieser lehnte in
Berufung auf seinen Abt ab. Er gab auch seine Unerfahrenheit vor, doch Stephani
meint, er sollte sich lieber betätigen, als faul zu sein.
mit ein paar Fischen erkenntlich zeigen,
wenn auch die Ausbeute an Fischen in diesem Jahr aus Inn und Heiterwangersee eher
mager ausfiel. Stephani berichtet, wie Herr Hyrus ihn beinahe in seine spanische
Kommission aufgenommen hätte. Mit Berufung auf seine gesundheitliche Situation wurde
er jedoch ausgelassen. An seiner statt hat er Pater Martin [Stöger] für das Amt
vorgeschlagen.
si quisquam alius, sterilis nobis fuit, quando nec piscator noster
piscator
noster] Der Fischer von Stams hat sich bereits bei Stephani über die
übergroße Konkurrenz derer beschwert, die zu Unrecht auf Stamser Gebiet
fischen (ep. 104,11). domesticus ex Oeno flumine nec
extraneus ille in Haiterwang Haiterwang] Bereits 1312 überließ Graf Heinrich von
Tirol sein
quibus omnibus maneo religiosae caritatis affectu coniunctissimus.
123. Stephani an Paul Weinhart in Innsbruck
[Stams], 25. September 1647
Stephani bittet um Weinharts Rat in bezug auf Pater Bartholomäus Hol, der wieder an
derselben Krankheit, wie bereits ein Jahr zuvor, erkrankt ist. Er kann die Hände
kaum mehr bewegen, das Essen bereitet größte Probleme. Stephani beklagt, dass Pater
Hol Früchte isst, die ihm eigentlich
dominatio vestra ultro nobis offerat, eam libens accepto et adventum
illius ad crastinam vesperam expectans expecto. (5) Sic nam una fidelia duos
parietes dealbari posse video, sic... video] Das Sprichwort geht auf Cicero (ad
fam. 7,29,2) zurück (vgl. Otto 1890, 265f.).
Ebenso ep. 357; 403. dum ille et phlebotomiam dirigere
et simul infirmanti patri Bartholomaeo Bartholomaeo]
128. Stephani an Elias Staudacher in Hall
[Stams], 23. November 1647
Stephani erkundigt sich nach dem Verbleib der wenigen Waren, die er in Hall gekauft
hat. Sie werden wohl nicht auf dem Inn verschollen sein; auch ist der Inn wohl noch
schiffbar. Wenn nicht, soll ihm Staudacher einen kurzen Brief schreiben, dass
Stephani einen Transport an Land in die Wege leiten kann. Stephani entschuldigt sich
für seine Aufdringlichkeit und
[Stams], 29. November 1647
Das Brenneisen, das Stephani von Weinhart bekommen hat, schickt er nun zurück und
bedankt sich dafür. Er nützt die Gelegenheit, um über den Gesundheitszustand zweier
Brüder zu berichten: Pater Bartholomäus [Hol] war schon auf dem Weg der Besserung,
als er zuviel aß und wieder in großes Leiden zurüchfiel. Jetzt bereitet ihm bereits
die kleinste Berührung an den Hand Schmerzen. Bruder Fuchs ist dem Tode schon sehr
nahe, er wurde mit der letzten Ölung versehen. In
130. Stephani an Kooperator Johannes Schnürlin in Mais
[Stams], 15. Januar 1648
Nachdem das Jahr 1647 von Todesfällen geprägt war, geht es nun allen in Stams recht
gut, bis auf Pater Bartholomäus [Hol], der seine Hände nun nicht mehr bewegen kann.
Stephani bedauert es, dass Schnürlin nun mehr Arbeit hat, nachdem Pater Nivardus
[Bardalas] nach Stams zurückberufen wurde. Der Priester aus Belgien ist ihm
sicherlich kein
divinae protectioni
commendo.
132. Stephani an Abt Christoph Hahn von Schönthal
[Stams], 3. März 1648
Stephani hat den Brief des Abtes vom 21. Januar erst Mitte Februar erhalten. Auf die
Frage, ob Rom schon etschieden hat, wie mit den Häretikern umzugehen ist, weiß
Stephani noch keine Antwort. Stephani beruft sich auf Würzburger Theologen, die der
Meinung sei, dies sei ein Spezialproblem der deutschen Bischöfe. Was
[Stams], 3. März 1648
Stephani hat den Brief des Abtes vom 21. Januar erst Mitte Februar erhalten. Auf die
Frage, ob Rom schon etschieden hat, wie mit den Häretikern umzugehen ist, weiß
Stephani noch keine Antwort. Stephani beruft sich auf Würzburger Theologen, die der
Meinung sei, dies sei ein Spezialproblem der deutschen Bischöfe. Was Wettingen
betrifft, gilt zwar noch der alte Beschluss des Kapitels, sich in dieser Zeit im
Kloster Salem zu treffen; doch weil die Kriegswirren
133. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Sterzing
[Stams], 23. Mai 1648
Vor acht Tagen kam ein Brief aus Mais, den Stephani hier verschlossen mitschickt.
Vielleicht geht es darin um das traurige Schicksal des Paters Martin, der auf der
Rückreise von Marling den Fluss bei Meran übersetzen wollte, vom Pferd stürzte und
ertrank. Einige Arbeiter in Stams forderten, für kurze Zeit nach Hause zurückkehren
zu dürfen, um nach ihrem Vieh zu sehen; Stephani gestattete dies
eundem ibidem gubernantem, 15. Iunii anno 1648.
noch keinen geeigneten Begleiter gefunden hat. Ein von Pater Johannes
[Schnürlin] angekündigter Bote aus Mais wird schon lange in Stams erwartet. Mit dem
Pförtner wurde verfahren, wie es der Abt angeordnet hatte. Zunächst reagierte er
gelassen auf seine Entlassung, doch nach Rücksprache mit seiner Frau wandte er sich
fußfällig an Stephani, dieser möge ein gutes Wort für ihn beim Abt einlegen.
Stephani forderte seinerseits, dass der Pförtner vor einem ehrenwerten Zeugen seine
Besserung
Zigl in so großen Geldnöten befinde, kann aber seine Situation gut nachempfinden. Er
selbst schulde einem Händler ganze 110 Gulden. Was Zigls Besuch in Stams betrifft,
wünscht er, dass er den Überbringer dieses Briefes, Pater Ludwig [Winter], auf den
26. Juli, da dieser zurück sein muss, begleite.
ins Etschtal bewegt werden. In einem
Brief des Abtes von Salem [Thomas II. Schwab] bedankt sich dieser bei Abt Gemelich
für die Unterstützung in Sigmaringen. Nun aber fordert Rom von ihm 9000 Gulden. Der
Abt von St.-Urban, so Thomas weiter, habe auf Geheiß Roms die Aufgaben im
Damenkloster Ratthusen verloren. Ähnliche Einschränkungen stünden auch anderen
Schweizer Klöstern bevor. Ein zweiter Brief kam vom Abt von Ebrach, der sich
beschwerk, dass in Cîteaux seine Bestätigung noch nicht
gratiarum et benedictionum
abundantiam filialiter apprecamur.
152. Stephani an den Abt Peter II. Scherenberger von Ebrach
[Stams], 10. November 1648
Stephani gibt dem Abt von Ebrach auf seinen Brief hin eine vorläufige Antwort,
Näheres wird er von Abt Gemelich persönlich erfahren. Die Urkunde, in der die Wahl
des Abtes Valentin von Brunbach bestätigt wird, ist am 24. April 1648 in Cîteaux
unterschrieben worden, ebenso das
demissius me et reliquos filios commendo.
157. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Innsbruck
[Stams], 18. Dezember 1648
Stephani hat seit zwei Wochen nicht mehr geschrieben, weil er täglich auf die
Rückkehr des Abtes hoffte, außerdem weil ihn in den letzten Tagen starke
Kopfschmerzen plagten. Der Visitator wird Stams bald verlassen, um nach Kaisheim
weiterzuziehen. Der Überbringer dieses Briefes, Bruder Fortunatus [Clementi], hat
und den Konvent für sich eingenommen. 20 Scheffel Getreide
wird Stams noch an die Familie Weinhart liefern, dann stehe die Ration jeweils
Schleiermacher zu. Stephani hofft, dass die Weinharts diese Aktion nicht ihm zur
Last legen, er sei immer auf ihrer Seite gestanden.
Gemelich in Obladis
[Stams], 17. Juli 1649
Gestern kam ein Brief des Subpräfekten von Petersberg, in dem es wohl um den Zehent
in Ötz geht, weswegen Stephani den Brief gleich weiterleitet. Gestern kamen Abt
Iongelinus und sein Bruder auf dem Weg nach Innsbruck im Stams an. Weil Stephani
aber wusste, dass der Erzherzog [Ferdinand Karl] sich in Telfs befindet, riet er
ihnen, diesen Weg zu nehmen. Weil die Wege des Erzherzogs jedoch nicht vorauszusagen
sind, befürchtet Stephani,
gegangen. Stephani bedankt sich für die Diurnalia, die hier vielen nützlich sein
werden. Eines hat Stephani noch mit Gold verzieren lassen und Abt Gemelich zum
Geburtstag geschenkt. Als Dank schickt er ein spanisches Kreuz mit. Stephani freut
sich auf ein persönliches Gespräch. Dann könnte Schnürlin auch das neue Dormitorium
sehen.
11. September 1649
Vor 14 Tagen verlangte Elias Berchtold aus Heiterwang danach, dass ein Schreiber aus
Stams zu ihm geschickt werde, damit festgehalten werden könne, wieviel er dem
Kloster noch schulde. Der Richter ging zu ihm, fand ihn aber schon auf dem
Totenbett. Weil der Erzherzog gehört hatte, dass im Wald vor Stams vier prächtige
Hirsche zu finden seien, kam er letzten Montag mit einer Jagdgesellschaft. Trotz
stundenlanger Jagd konnte kein Hirsch erlegt werden. Die Erzherzoginnen zogen
verteilt hat. Die
Antwort des Rektors von Salzburg kam erst nach der Abreise der Brüder Albericus
[Manincor] und Candidus [List]. Der Rektor meint, dass der Studienbetrieb am 4.
November beginnen wird. Außerdem freut er sich, dass man auf Salzburg und keine
andere Schule gekommen ist. Die Kosten würden sich auf 156 Gulden belaufen. Über die
Pest, die in Salzburg grassierte, müsse man sich keine Sorgen machen. Außerdem ist
noch ein Brief des Abtes von Salem angekommen, in dem er
der Abreise der Brüder Albericus
[Manincor] und Candidus [List]. Der Rektor meint, dass der Studienbetrieb am 4.
November beginnen wird. Außerdem freut er sich, dass man auf Salzburg und keine
andere Schule gekommen ist. Die Kosten würden sich auf 156 Gulden belaufen. Über die
Pest, die in Salzburg grassierte, müsse man sich keine Sorgen machen. Außerdem ist
noch ein Brief des Abtes von Salem angekommen, in dem er sagt, er habe den Glaser
Johannes nur zurückgerufen, weil er glaubte, es
172. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Mais
[Stams], 18. November 1649
Zusammen mit dem Brief des Abtes sind am 17. November [1649] zwei Kandidaten nach
Stams gekommen. Stephani weiß nicht, ob er sie einkleiden oder auf den Abt warten
soll. Bis er eine Antwort hat, will er nichts unternehmen. Für den Abt sind einige
Briefe angekommen, bemerkenswert ist nur einer des Zisterziensergenerals, in dem er
Abt Gemelich beauftragt, im Frühling das Generalkapitel aller
aufhält, wohin Stephani ihm wegen
der unsicheren Postverhältnisse nichts nachschickt. Stephani weiß noch nichts
Genaues über den Studienfortgang der Brüder Candidus [List] und Albericus [Manincor]
in Salzburg. Nur dass sich die Kosten pro Person auf 156 Gulden belaufen werden,
kann er berichten. Die Nonnen in Stams warten auf ein Zeichen des Abtes, bis es
ihnen erlaubt ist, nach Schönfeld zurückzukehren. Die Nonnen fürchten, nach drei
Schwestern noch mehr zu verlieren.
Stephani weiß noch nichts
Genaues über den Studienfortgang der Brüder Candidus [List] und Albericus [Manincor]
in Salzburg. Nur dass sich die Kosten pro Person auf 156 Gulden belaufen werden,
kann er berichten. Die Nonnen in Stams warten auf ein Zeichen des Abtes, bis es
ihnen erlaubt ist, nach Schönfeld zurückzukehren. Die Nonnen fürchten, nach drei
Schwestern noch mehr zu verlieren.
sin alieno ducta est penicillo et a te solum mendicato quaesita
(quod ominari saltem licet, si non palpare) novam inscitiae tuae labem affricas, dum
te Aesopicae instar corniculae Aesopicae... corniculae] Anspielung auf Aesops
Fabel vom Raben, der sich mit fremden Federn schmücken möchte.
peregrinis vestire plumis attentas. (2) Nec existimes
gratas deinceps reverendissimo reverendissimo]
saecla dies et vivas mille diebus,
tum bene re gesta serus ad astra redi!
185. Stephani an Kooperator Johannes Schnürlin in Mais
[Stams], 21. August 1650
Stephani entschuldigt sich, auf Schnürlins Brief vom Juni nicht geantwortet zu haben.
Doch rund um das Fest des Hl. Bernhard gibt es immer sehr viel zu tun.
Gesundheitlich geht es Stephani sehr gut. Wenn überhaupt plagen ihn nur kurze Magen-
oder Kopfschmerzen. Die Dysenteria,
die Ankunft des Briefes des Abtes am 29. September, doch da Abt
Gemelich in Mais weilt, wird es noch etwas dauern, bis er sie lesen kann. Stephani
wundert sich, wie lange die Briefe von Stams nach Aldersbach brauchen und wie
unverlässlich die Post auf verschiedenen Wegen (über München oder Salzburg) ist. Mit
dem nächsten Brief wird den Abt auch eine Einladung des Zisterziensergenerals zum
Generalkapitel am 8. Mai 1651 erreichen, von der Stephani vorsichtshalber hier schon
berichtet.
Manincor, dass er es geschafft hat, die Rhetorik zu
absolvieren, um nun zur Philosophie überzugehen. Abt Gemelich hat lange gezögert, ob
er das Studium Manincors in Salzburg weiter finanzieren soll, belaufen sich seine
Ausgaben doch auf mehr als erwartet. Außerdem haben seine Eltern noch keinen
Groschen nach Stams bezahlt. Dennoch soll Manincor weitermachen, was ihm Stephani
hiermit offiziell mitteilt. Die Philosophie soll er als Schlüssel zu höheren
Wissenschaften sehen, die
was ihm Stephani
hiermit offiziell mitteilt. Die Philosophie soll er als Schlüssel zu höheren
Wissenschaften sehen, die Moraltheologie wird ihn als Mensch besser machen. Das
Sommerkleid kann Stephani nicht aus Stams schicken, er soll es auf Kosten des
Rektors selbst beschaffen.
einen Brief an seinen Bruder zu
verfassen. Darin verzeichnete er diejenigen, die im letzten Jahr der Bruderschaft
beigetreten sind. Wenn Laurentius will, dass sein Bruder weitere Leute anwirbt, soll
er neue Formulare schicken. Stephani hat alle bis auf zwei aufgebraucht.
Stams, 22. April 1651
Stadlmair hat beim Richter von Stams einen Brief hinterlegt, den Stephani nach seiner
Rückkehr aus Bayern erhalten und gleich an den Abt weitergeleitet hat. Der Abt hat
sich die Sache lange überlegt, kann aber nicht auf den Handel eingehen. Die Mittel
des Klosters sind durch die jährlichen Abgaben und den Bau des neuen Gebäudes
erschöpft, außerdem geht es weder der Landeskasse noch der Saline in Hall gut, was
nun auch die Einheimischen zu spüren bekommen.
Bernhard Gemelich in Sterzing
[Stams], 24. Juni 1651
Nach einem unglücklichen Sturz hat sich Stephani drei Tage nach der Abreise des Abtes
den Knöchel gebrochen und ist nun ans Bett gefesselt. Er heilt jedoch gut und muss
nicht befürchten, auf ewig hinken zu müssen. Er schickt dem Abt eine Abschrift der
Urkunde für den Kreuzaltar, eine Liste der Gräber und einen Brief des Abtes von
Maulbronn, in dem es um das Provinzialkapitel geht. Zwei junge Leute, Sartor und
Crumenarius, bitten um
commendans reverendissimam pietatem vestram, uti alias semper, boni consilii
angelo et Deo protectori.
200. Stephani an Kooperator Johannes Schnürlin in Mais
[Stams], 23. August 1651
Auf Schnürlins Brief vom Juni konnte Stephani nicht antworten, da er sich den Fuß
gebrochen hatte und das Bett hüten musste. Nun ist er aber wieder völlig geheilt.
Vor 14 Tagen hat eine große Abordnung des Innsbrucker Hofes Stams besucht:
der Graf von
Spaur, der Graf von Arzl, der Graf von Hohenems, Herr Künigl, der Hofprediger
Michael Staudacher, ein Italienischer Franziskaner, der Apotheker der Erzherzogin
und einige Mitglieder der Hofkapelle. Die Zisterzienser haben in dieser Zeit auf
einige Bequemlichkeiten verzichten müssen.
eine andere
Stadt war nicht die Rede. Manincor soll die Finger von der Sache lassen. Die Brüder,
die zusätzlich nach Salzburg kommen, werden sich darum kümmern. Stephani bezweifelt,
dass Manincor viel zusätzliches Geld bekommen wird, und verweist auf sein eigenes
Studium in Ingolstadt, das sehr bescheiden ausfiel. Auch den Genuss von Wein soll
Manincor in einem besseren Licht sehen, denn Bier verdirbt den Magen.
1651
Die Abrechnungen Albericus [Manincors] aus Salzburg sind mit einjähriger Verspätung
eingetroffen. Der Regens des Salzburger Konvikts Karl überlässt es dem Abt, wann und
wie er bezahlen möchte. Die Schuld für diese Verzögerung nimmt der Regens auf sich,
der es bei nur einem Schüler aus Stams nicht für nötig hielt, öfter zu schreiben.
Manincor lobt er als fleißig und brav. Auf der Rückreise von den Thermen von
Pfäffers ist Herr Schmaus in Stams eingekehrt. In einigen Dingen konnte er
Karl überlässt es dem Abt, wann und
wie er bezahlen möchte. Die Schuld für diese Verzögerung nimmt der Regens auf sich,
der es bei nur einem Schüler aus Stams nicht für nötig hielt, öfter zu schreiben.
Manincor lobt er als fleißig und brav. Auf der Rückreise von den Thermen von
Pfäffers ist Herr Schmaus in Stams eingekehrt. In einigen Dingen konnte er bereits
sehr hilfreich sein: Die Stamser haben nun offiziell das Recht, Holz aus dem Inn zu
ziehen. Was die Stamser Jagd betrifft, soll
clarissimae dominationi vestrae perquam studiose commendo, quos in moralibus dubiis
et philosophicis suis perplexitatibus, cum ad eundem ceu Apollinis tripodem
Apollinis
tripodem] Die auf einem Dreifuß sitzende Priesterin des Apollon in
Delphi konnte man in der Antike stets um Rat fragen, wenn man keinen
Ausweg mehr sah. confugerint, iuvare et amplecti
dignetur plurimum nos inde sibi
Ob es dabei nur um die Pfarren von
Silz und Mieming gehen soll, oder auch um andere Punkte, konnte der Pfarrer nicht
sagen. Ein beiliegender Zettel verrät Details. Stephani meint, man müsse die
Gelegenheit nutzen, wenn der Bischof schon von selbst auf die Stamser zugehen wolle.
Herr Hofer ist, nachdem er sich vergeblich mit erzherzoglicher Empfehlung um die
Pfarrei Silz beworben hat, nach Augsburg gegangen, will aber, sobald Pfarrer Paul
Sigelius resigniert, verständigt werden, um nach Tirol
geweiht werden soll.
Manincor soll bei den zuständigen Herren vorstellig werden. Stephani glaubt nicht,
dass es zu irgendwelchen Problemen kommen wird. Auch wird es keine schriftliche
Empfehlung aus Stams brauchen. Stephani selbst wurde auch auf der Rückreise von
Ingolstadt in Augsburg geweiht.
fratribus, qui in publico universitatum studio versantur, non requiri; (5) atque ita
ego olim ipse, cum Ingolstadio demigrarem, cum... demigrarem] Stephani hielt sich
von 1637 bis 1640 in Ingolstadt auf. Augustae ordinem
presbyteratus accepi commonstrata dominis examinatoribus sola epistula reverendi
patris prioris
reverendi... prioris] Zwischen 1639 und 1644 war Pater Johannes
scientia et sedulitate
strenue et constanter decertent. Vale. Raptim ex Stambs etc.
211. Stephani an Georg Nussbaumer in Salzburg
[Stams], 2. Dezember 1651
Stephani fordert Nussbaumer auf, seinen Rat, jeden Monat einen Brief nach Stams zu
schicken, nicht zu vergessen. Immerhin ist im November kein Brief von Nussbaumer
angekommen. Stephani möchte wissen, wie es ihm im Philosophiestudium geht, wie es um
seine Gesundheit bestellt
Salisburgo aliquid litterarum ad domum professionis tuae dirigeres. (2) Evolvimus
Novembrem totum nec tu ad me apicem devolvisti. (3) Quibus velis naviges in Oceano
Stagyritico, in Oceano Stagyritico] Anspielung auf das Studium
der Philosophie, in dessen Zentrum die Lektüre der Werke des Aristoteles
stand, der aus Stageira stammte. qua utare corporis
temperie, an amice habeat cerevisia, et siqua hoc genus plura sunt, e tua
vorübergehend zum Präsidenten der Kammer ernannt worden. Zu diesem Zweck muss
Gemelich in Innsbruck, in der Nähe der Kammer bleiben. Weil Stephani aber nur mit
dem Kornschreiber die Leitung des Klosters nicht bewältigen kann, fordert er Haas
auf, unverzüglich aus Nauders zurückzukehren. Seine Aufgaben in Nauders soll
inzwischen der Primissar oder der Dekan übernehmen. Peter Alberthal kann seine
Nachfolge nicht übernehmen.
214. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Innsbruck
[Stams], 26. Februar 1652
Stephani schreibt dem Abt, da Paul Payr, der Wirt von Pfunds, an ihn herangetreten
ist. Nach dem Tod von Paul Häfele möchte er dessen Nachfolger auf einem Gut in
Pfunds werden, das dem Kloster gehört. Als Stephani ihm sagte, dass er nicht
zuständig sei, bat er zumindest um ein Empfehlungsschreiben für seinen Besuch bei
Abt Gemelich in Innsbruck, das dieser Brief nun darstellt.
[Stams], 9. März 1652
Stephani schickt dem Abt einen Brief aus Raitenhaslach, der nach Stams gelangte.
Dieser war freilich an Pater Eugen aus Salem gerichtet, doch Stephani schickt ihn
dem Abt, weil er wohl das Provinzialkapitel betrifft. Stephani hofft auf eine
baldige Rückkehr des Abtes. Außerdem wartet Stephani auf die Privilegien, die sich
auf die sieben Altäre der Kirche beziehen. Stephani wünscht genauere Angaben durch
den Abt.
der nach Stams gelangte.
Dieser war freilich an Pater Eugen aus Salem gerichtet, doch Stephani schickt ihn
dem Abt, weil er wohl das Provinzialkapitel betrifft. Stephani hofft auf eine
baldige Rückkehr des Abtes. Außerdem wartet Stephani auf die Privilegien, die sich
auf die sieben Altäre der Kirche beziehen. Stephani wünscht genauere Angaben durch
den Abt.
Dieser war freilich an Pater Eugen aus Salem gerichtet, doch Stephani schickt ihn
dem Abt, weil er wohl das Provinzialkapitel betrifft. Stephani hofft auf eine
baldige Rückkehr des Abtes. Außerdem wartet Stephani auf die Privilegien, die sich
auf die sieben Altäre der Kirche beziehen. Stephani wünscht genauere Angaben durch
den Abt.
reverendissimam
pietatem vestram supremi numinis providentiae obnixius commendo.
218. Stephani an Georg Nussbaumer in Salzburg
[Stams], 9. März 1652
Stephani antwortet nun endlich auf drei Briefe, die ihm Nussbaumer geschrieben hat.
Der Grund für sein verspätetes Schreiben sind die vielen neuen Aufgaben, die er hat,
seitdem Abt Gemelich Präsident der Kammer ist. Stephani hat sich bei Abt Gemelich
dafüreingesetzt, dass man
diebus aliis, ubi a me desideraverit, simili gratificationis officio non
destituenda.
222. Stephani an Pater Nivardus Bardalas in Nauders
[Stams], 4. Mai 1652
Stephani antwortet auf zwei Briefe von Bardalas. Gegen jede Erwartung wird Bardalas
länger in Nauders bleiben müssen, was nicht weiter schwer fällt, da er von der
Bevölkerung akzeptiert und geschätzt wird. Stephani bedankt sich für das Geld, das
Bardalas schickte.
223. Stephani an Albericus Manincor in Salzburg
[Stams], 11. Mai 1652
Freudig verkündet Stephani, dass Manincor nach den nächsten Ferien die Möglichkeit
hat, das Diakonat zu bekommen. Das Konsistorium ist auf seiner Seite, nun müsse er
nur noch die Prüfungen bestehen.
vel nos exspectamus,
quam diem emittendis votis a reverendissima pietate vestra nominandum. (5) Circa
Christophorum vero Halensem Christophorum... Halensem] Gemeint ist Christoph
Hofer, der auf Empfehlung des Ignaz Weinhart nach Stams kam (vgl. ep.
232). res satis misere constituta. (6) Nam praeterquam
quod a talento ingenii et memoriae sit prorsus inops et pauper, ut scientia eius non
dicam concionatoris, sed vel
Stephani das Werk Gretsers
und einen Brief des Abtes von Maulbronn. Texte aus Raitenhaslach und Langheim müssen
erst abgeschrieben werden. Die Rechnungen der Kirchen im Ötztal müssen überprüft
werden. Wegen der bevorstehenden Ernte sollte das auf den 16. September vorgezogen
werden. Licentiat Mayr, der auf dem Weg nach Freiburg i.Br. ist, hält sich immer
noch krank in Imst auf.
Texte aus Raitenhaslach und Langheim müssen
erst abgeschrieben werden. Die Rechnungen der Kirchen im Ötztal müssen überprüft
werden. Wegen der bevorstehenden Ernte sollte das auf den 16. September vorgezogen
werden. Licentiat Mayr, der auf dem Weg nach Freiburg i.Br. ist, hält sich immer
noch krank in Imst auf.
werden. Die Rechnungen der Kirchen im Ötztal müssen überprüft
werden. Wegen der bevorstehenden Ernte sollte das auf den 16. September vorgezogen
werden. Licentiat Mayr, der auf dem Weg nach Freiburg i.Br. ist, hält sich immer
noch krank in Imst auf.
235. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Innsbruck
[Stams], 7. September 1652
Abt Gemelich hat in einem Brief an Stephani angeregt, dass die Rechnungsprüfungen im
Ötztal so schnell wie möglich geschehen sollen. Stephani hat sie deshalb auf den 11.
und 12. September einberaumt. Was der Abt für die nächste Visitation wollte, wurde
Stephani jedoch aus dem Brief nicht klar. Er bittet um Klarstellung, von wem wer
zusammengerufen werden soll.
26. September in Salzburg aufgebrochen ist, ist er immer
noch nicht in Stams angekommen. Der Abt befiehlt nun auch Nussbaumer, unverzüglich
aus Salzburg nach Stams zu kommen, zuvor allen zu danken und alle ausstehenden
Beträge zusammenzuschreiben, auf dass sie dann rasch bezahlt werden können. Stephani
fügt hinzu, Nussbaumer soll sich über die so plötzliche Abberufung keine Sorgen
machen.
pater
Edmundus] Gemeint ist Pater Edmundus Quaranta. (qui
alioqui acutum videt et in magistro quaeque, velut alter Cato,
alter Cato]
Anspielung auf Cato Censorius, das Urbild römischer Strenge. Die
Metaphorik aus der römischen Welt setzt sich in der dictatura über die
Novizen fort. censere potest) felicius fructificaverint,
si super novitios acceperint
in Bozen
[Stams], 16. November 1652
Stephani leitet schon den zweiten Brief des Abtes von Kaisheim an Abt Gemelich
weiter. Die Brüder Georg [Nussbaumer] und Fortunat [Clementi] sind nach Ingolstadt
geschickt worden. Nussbaumer musste noch auf sein Gepäck aus Salzburg warten. Sie
wurden mit einem Empfehlungsschreiben an den Abt von Kaisheim ausgestattet. Vigilius
Mair macht gute Fortschritte, er wünscht sich Stephani als seinen Meister. Die
Gattin des Bernhard Zeiler aus Silz hat für
243. Stephani an Arzt Gerhard Schleiermacher in Innsbruck
[Stams], 2. Dezember 1652
Der Überbringer dieses Briefes, Pater Benedikt Staub, kam am 12. Oktober [1652] nach
Stams und wartete auf die Rückkehr des Abtes. In dieser Zeit wurde er jedoch krank.
Darüber machte er sich größte Sorgen und beschloss, den Arzt in Innsbruck zu
konsultieren. Stephani empfiehlt ihn nun Schleiermacher. Sollte Staub besondere
Arzneien benötigen,
dieser Zeit wurde er jedoch krank.
Darüber machte er sich größte Sorgen und beschloss, den Arzt in Innsbruck zu
konsultieren. Stephani empfiehlt ihn nun Schleiermacher. Sollte Staub besondere
Arzneien benötigen, sollen die in der Apotheke Winkler auf Kosten der Kongregation
gekauft werden.
weil immer noch nicht für die Unkosten
der beiden Studenten Georg [Nussbaumer] und Albericus [Manincor] aufgekommen wurde.
Grund dafür war die lange Absenz des Abtes. Nun ist er aus Bozen zurück und will von
Rektor Stadlmair wissen, wieviel er auf welchem Wege zu zahlen hat. Bequem wäre es,
wenn ein Bote in Innsbruck oder Hall das Geld entgegennehmen könnte. Der Grund für
Nussbaumers plötzliche Abberufung aus Salzburg war, dass der Abt von Kaisheim wieder
eine Zahl von Stamsern für
mäßigen Biergenuss gewöhnen. Das Kloster möchte für keine zusätzlichen
Krankheitskosten aufkommen müssen. Zudem erinnert Stephani an den Rat, den er
Clementi bei der Abreise gab, mäßig und fromm zu sein. Der Abt von Kaisheim wirft
ein Auge auf seine Stamser Schützlinge.
[Nussbaumer] noch in Salzburg war, ließ Stephani vier größere und zwei
kleinere Breviere für das Kloster anschaffen. Der Buchhändler hat sich jedoch noch
nicht gemeldet. Da bereits ein halbes Jahr vergangen ist, hegt Stephani keine
Hoffnung mehr auf die Bücher. Stephani freut sich schon, die Bücher, die der Abt
bekommen hat, zu erhalten. Die Statuten werden von den Kopisten gerade für die
Kongregation abgeschrieben und sollen bis zum 21. März fertig sein.
sich, dass Nussbaumers Briefe aus Ingolstadt schneller ankommen als
die, die er aus Salzburg geschickt hatte. Im ersten Brief berichtete Nussbaumer von
Clementis Krankheit und seinen moralischen Abwegen. Stephani lobt ihn dafür und
fordert ihn auf, immer so weiterzumachen. Mit dem zweiten Brief haben die
Ingolstädter Studenten Stephani einen Kranz mitgeschickt, über den er sich freute.
Nussbaumer hat die Gelegenheit, seine Studien der Physik im Colleg mit anderen zu
wiederholen. Stephani
curet necesse est, moderatam tamen ac servituram non fastui, sed necessitati.
249. Stephani an Georg Nussbaumer in Ingolstadt
Stams, 15. Juli 1653
Fortunatus Clementi wartet sicherlich schon lange auf die Antwort, ob er sich dem
Examen für den ersten Grad der Philosophie stellen darf. Stephanis Schweigen sollte
Antwort genug gewesen sein. Stephani will Clementi dasselbe sagen, was er Nussbaumer
einst in Salzburg sagte: Abt Gemelich wünscht
252. Stephani an Kooperator Johannes Schnürlin in Mais
[Stams], 23. August 1653
Nach einem Jahr der Korrespondenzpause meldet sich Stephani wieder bei seinem alten
Freund Schnürlin. Stephani reagiert einfach lieber auf Briefe, als dass er Leute zum
Briefeschreiben anregt. Nach dem Buch Hortus pastorum wagt Stephani nicht weiter zu
fragen. Schnürlin sei ohnehin der bessere Prediger und könne größeren Gewinn aus dem
Werk ziehen. Wenn Schnürlin das Buch
animitus apprecor et omnes peramice saluto.
253. Stephani an Pater Benedikt Staub, Sekretär der Oberdeutschen Kongregation
[Stams], 30. September 1653
Stephani antwortet Staub im Namen seines Abtes auf seinen letzten Brief. Abt Gemelich
freut sich, dass die Visitation so gut gelaufen ist. Auch dass Staub sein Kollege
bei der Visitation von Aldersbach sein wird, freut den Abt, den das Alter schon
etwas drückt. Kurz bevor der Abt nach Mais zur
qualiter ad eam respondendum, quam consiliorum cogitationem avide et ardenter
reverendissimus meus exspectat, siquidem negotium non e trivio est,
e trivio est]
Das Sprichwort (etwa: von der Gosse sein) geht zurück auf Cicero (pro
Mur. 6,13), vgl. Otto 1890,
351f. sed magnae relevantiae. (6) Interea reverendam pietatem
vestram, dum reducem cominus liceat, peregrinantem a longe saluto reverendissimoque
domino praesuli
gegen das Kloster Neuburg eingerichtet, wo der Abt
abgesetzt wurde. Die Vorwürfe, Abt Gemelich habe hier wesentliche Impulse gegeben,
stimmen nicht. Staub wisse das selbst aus seinem Briefwechsel mit Abt Gemelich im
Juli 1653. Abt Gemelich hat auf Bitte von mehreren Äbten der Oberdeutschen
Kongregation nach Frankreich geschrieben. Staub möge nun friedensstiftend auf den
Abt von Bebenhausen einwirken.
Impulse gegeben,
stimmen nicht. Staub wisse das selbst aus seinem Briefwechsel mit Abt Gemelich im
Juli 1653. Abt Gemelich hat auf Bitte von mehreren Äbten der Oberdeutschen
Kongregation nach Frankreich geschrieben. Staub möge nun friedensstiftend auf den
Abt von Bebenhausen einwirken.
tertiam commissionem (in elevationem quasi et vilipendium secundae) versus
monasterium Neo-Castrense adornarit, propediem in reverendissimum meum fabam
cudi,
fabam cudi] Das Sprichwort geht zurück auf Terenz (Eun. 381 At enim
isthaec in me cudetur faba). Es bedeutet, dass ein anderer die Folgen
eines Tuns ausbaden muss. velut ipse nomine
congregationis illam Cistercii cum instantia extorserit causas et motiva
Stambsensi reverendis suis
hospitibus gustum liberiorem propinet.
270. Stephani an Bruder Georg Nussbaumer in Ingolstadt
[Stams], 3. März 1654
Stephani will seine recht späte Antwort auf zwei Briefe von Nussbaumer durch die
Länge dieses Briefes ausgleichen. Nussbaumer soll auf keinen Fall den Kurs über
Moral und Kasuistik abbrechen, wie es ihm seine Professoren geraten haben. Über die
Drucklegung und die öffentliche
270. Stephani an Bruder Georg Nussbaumer in Ingolstadt
[Stams], 3. März 1654
Stephani will seine recht späte Antwort auf zwei Briefe von Nussbaumer durch die
Länge dieses Briefes ausgleichen. Nussbaumer soll auf keinen Fall den Kurs über
Moral und Kasuistik abbrechen, wie es ihm seine Professoren geraten haben. Über die
Drucklegung und die öffentliche Verteidigung von Nussbaumers Thesen hat Stephani
noch nicht mit Abt Gemelich gesprochen. Stephani
rite pervenerunt, utraeque tamen sat lente. (2) Ad ambas (ut una fidelia duos
parietes dealbem) haec pauca repono. (3) Deside rium, quo erga melliflui
melliflui]
Vgl. Stephanis Epigramm auf den Hl. Bernhard (s.
Einleitung). Bernardi nostri religionem constanter exaestuas,
merito probamus nec esse nisi ex Deo credimus. (4) Quamobrem si fixa tibi stat
sententia persistere petitioni tuae nec in alia, quam Cisterciensi nostra
duo singulariter curae esse percuperem; alterum, ut casu, quo illustrissimus et
reverendissimus dominus Claudius in partem visitatorii muneris abbatem
Sanct-Urbanensem abbatem Sanct Urbanensem] Hier wird auf die
umstrittene Bestellung des Abtes Edmund von St. Urban als Visitator der
Provinz durch den Generalabt angespielt, vgl.
>Primisser cap. 42 § 35 Edmundus abbas S. Urbani negotiis suis
in Mais. Pater Ludwig [Winter] wurde zur
Unterstützung von Sebastian [Zigl] nach St. Peter geschickt. Die Mühle wird von
Pater Eugenius [Eyberger], der Weinkeller von Robert [Brandmayr] übernommen. Bruder
Albericus [Manincor] wartet sehnsüchtig auf seine Priesterweihe, Bruder Nikolaus
[Graf von Wolkenstein] hingegen ist mit seinem Subdiakonat sehr zufrieden.
weitergeleitet. Die Nachricht, dass das Kapitel schon im September
stattfinden soll, wird den Abt überraschen, hat ihm doch der Abt von Tennenbach in
Innsbruck versichert, das Kapitel werde frühestens im Oktober stattfinden. Warum Abt
Gemelich auf drei Briefe des Abtes von Kaisheim nicht geantwortet hat, weiß Stephani
nicht zu sagen. Die Aktivitäten im Landtag in Innsbruck und Hall nehmen den Abt wohl
sehr in Anspruch. Außerdem steht es um seine Gesundheit nicht gut.
sub tempus
cenae rite ad me divertisse et utrasque postero mox die per proprium a me directas
ad reverendissimum meum, reverendissimum meum] Gemeint ist Abt Bernhard
Gemelich, der in Obladis auf Kur ist. hoc temporis
acidularum refrigerio utentem. (2) Quem procul dubio inopinatum nuntium de tam
celeriter coëundo nonnihil turbabit, utpote nixum et confisum informationi
reverendissimi domini abbatis Tennebacensis, qui ante dies 13
kann Stephani diese Woche nicht mehr wegschicken. Eine Kopie
des Briefes an den Abt von Kaisheim (= ep. 281) liegt bei. Schuld liege auch beim
Abt vom Kaisheim, da dieser den Termin für das Kapitel erst so spät verkündet hat.
Stephani bereitet auf jeden Fall Briefe für den nächsten Posttermin vor.
und nicht in Ingolstadt verbringen. Ob sie jemals wieder nach Bayern
zurückkehren werden, steht noch nicht fest. Nach Stephanis Einschätzung wird dies
nicht der Fall sein. Er rät ihnen, all ihre Sachen zu packen und alles nach Hause
mitzunehmen. Auf kaputte Kleidung sollen sie dabei verzichten. Es besteht die
Aussicht, dass sie in Brixen in ihren geistlichen Ämtern befördert werden. Bruder
Fortunatus [Clementi] wird sein Philosophiestudium in Stams abschließen können.
September 1654
Es wäre inzwischen sinnlos, wenn Pater Schnürlin das lange versprochene Buch nach
Stams schicken würde. Franz von Egen, der in Stams Zisterzienser werden wollte, ist
persönlich ins Kloster gekommen. Stephani musste feststellen, dass er auf einem Fuß
hinkt, schlecht sieht und Probleme mit dem Kopf hat. Bei Kerzenlicht konnte er nicht
lange arbeiten, ohne dass seine Augen schmerzten. Länger als eine Stunde konnte er
auch tagsüber nicht lesen. Als Kind sei ihm ein Ziegelstein auf
er auf einem Fuß
hinkt, schlecht sieht und Probleme mit dem Kopf hat. Bei Kerzenlicht konnte er nicht
lange arbeiten, ohne dass seine Augen schmerzten. Länger als eine Stunde konnte er
auch tagsüber nicht lesen. Als Kind sei ihm ein Ziegelstein auf den Kopf gefallen.
Stephani glaubt, auch sein Eifer für den Orden sei nur vorgetäuscht, um seinem Vater
zu gefallen. Deswegen hat er ihn nach Hause geschickt. Von Pater Ludwig [Winters]
Krankheit hat Stephani durch einen Brief von ihm
caput restituat. (4) Dedi ex Stambs pridie sanctorum Simonis et Iudae anno 1654.
288. Stephani an Pfarrer Maximilian Lederer von Thaur
[Stams], 20. November 1654
Stephani antwortet auf Lederers Brief vom 19. November. Es ist kein Malheur, dass die
bestellten Bücher noch nicht alle nach Stams geschickt wurden. In Hall hat Stephani
neulich bei Elias Staudacher weitere Werke von Augustinus Barlosa gefunden. Leider
sind die
[Stams], 15. Dezember 1654
Stephani schickt dem Abt die Unterlagen für drei Kandidaten für die Priesterweihe.
Besonders Bruder Albericus [Manincor] hegt große Sehnsucht nach der Weihe. Der
Apotheker konnte in seinem Lager ein bestimmtes Mittel nicht auf Anhieb finden.
Stephani glaubt, dass der Apotheker Stams bald verlassen werde, weil er zu den
Dienstboten gerechnet werde. Jetzt kocht er gerade Äpfel ein.
IV. Müller von Kaisheim
[Stams], 2. Januar 1655
Stephani schickt dem Abt von Kaisheim zwei Fässer Wein, eines mit Rotwein, eines mit
Weißwein. Die letzten Rechnungen für Georg [Nussbaumer] und Fortunatus [Clementi]
hätte er gerne auch auf diesem Weg beglichen, doch leider hat er die Unterlagen in
Innsbruck vergessen. Stephani verspricht, es bald zu erledigen. Er schreibt vom
Krankenbett aus, an das er seit geraumer Zeit gefesselt ist.
Innsbruck vergessen. Stephani verspricht, es bald zu erledigen. Er schreibt vom
Krankenbett aus, an das er seit geraumer Zeit gefesselt ist.
Gemelich. percepistis, erat sane, cur anxii essetis, siquidem is
non perfunctorie aeger fuit, sed taliter, ut plane inter sacrum et saxum
inter...
saxum] Das Sprichwort (etwa: zwischen Tür und Angel) geht auf Plautus
zurück (Capt. 617 Nunc ego omnino occidi, nunc ego inter sacrum et saxum
sto, nec quid faciam scio), vgl. Otto 1890,
305. eius sospitas fluctuaret. (5) Neque nam ab extimis
tantum
eine gute Besserung. Den Mönchen in Stams geht es gut, während der Abt gerade eine
schwere Krankheit hinter sich hat: Der Grund war ein Gastmahl, bei dem der Abt bis
tief in die Nacht getrunken hat. Pater Wilhelm [Wenzel] brachte dann das Gespräch
auf das Aussterben der Murmeltiere, worüber sich der Abt so aufregte, dass er drei
Tage lang nichts mehr essen konnte. Wein und Absinth jedoch trank er. Nun aber geht
es ihm wieder gut, und er hat sich bereits wieder auf den Weg nach Innsbruck
brachte dann das Gespräch
auf das Aussterben der Murmeltiere, worüber sich der Abt so aufregte, dass er drei
Tage lang nichts mehr essen konnte. Wein und Absinth jedoch trank er. Nun aber geht
es ihm wieder gut, und er hat sich bereits wieder auf den Weg nach Innsbruck
gemacht. Georg [Nussbaumer] und Albericus [Manincor] wurden in Brixen für die
Priesterweihe, Fortunatus [Clementi] für das Diakonat zugelassen. Die jeweiligen
Termine stehen noch nicht fest.
Brief, wofür er
sich nun bei Abt Gemelich entschuldigt. Den jungen Koch, den der Abt neulich nach
Stams geschickt hat, hat Stephani noch nicht als Novizen eingekleidet, da der
Konvent nicht von seiner Eignung überzeugt ist. Stephani wollte zudem auf die bald
erhoffte Rückkehr des Abtes warten. Wenn der Abt auf die Einkleidung besteht, wird
Stephani freilich gehorchen.
jungen Koch, den der Abt neulich nach
Stams geschickt hat, hat Stephani noch nicht als Novizen eingekleidet, da der
Konvent nicht von seiner Eignung überzeugt ist. Stephani wollte zudem auf die bald
erhoffte Rückkehr des Abtes warten. Wenn der Abt auf die Einkleidung besteht, wird
Stephani freilich gehorchen.
Silzensis Barrabas die sancti Viti ad nos redituram nuntiabat) incolumem
nobis diutissime servet!
301. Stephani an Abt Christoph Hahn von Schönthal
[Stams], 28. September 1655
Auf Anweisung von Abt Gemelich schickt Stephani einen Brief des Kardinals Ginetti,
der nach Citeuax weitergeleitet werden soll. Das Gerücht, dass sich die Oberdeutsche
Kongregation der Weisungsvollmacht von Citeaux entziehen wollte, konnte wohl auf dem
1655
Auf Anweisung von Abt Gemelich schickt Stephani einen Brief des Kardinals Ginetti,
der nach Citeuax weitergeleitet werden soll. Das Gerücht, dass sich die Oberdeutsche
Kongregation der Weisungsvollmacht von Citeaux entziehen wollte, konnte wohl auf dem
Kapitel in Rottweil aus der Welt geschafft werden. Stephani hat Abschriften der
Visionen des Schönthaler Abtes Richalmus bei sich, die von Pater Edmund Reinhold aus
Schönthal abgeschrieben wurden. Er wird sie durch den Abt von Kaisheim nach
vestra iniquius ne ferat,
rogo meque eidem in sanctas preces et sacrificia commendo.
303. Stephani an Kooperator Augustinus Haas in Mais
[Stams], 2. Oktober 1655
Stephani antwortet auf drei Schreiben von Pater Haas und bedankt sich für die
mitgeschickten Trauben. Der Spanbettmacher Valentinus wurde nur knapp vom Konvent
als Konverse angenommen. Stephani war auch gegen ihn, doch die Gunst des Abtes war
ausschlaggebend. Vor
(3) Raptim ex Stambs die
festo sanctorum innocentium 1655.
305. Stephani an Gottfried Mager, Bursarius in Kaisheim
Stams, 6. Januar 1656
Seit 14 Tagen hat Abt Gemelich keine Antwort auf seinen Brief (= ep. 304) erhalten,
in dem er ankündigt, dass Boten zwei Fässer Wein nach Füssen bringen werden, die der
Abt von Kaisheim dort abholen lassen soll. Die Fässer wurden inzwischen nach Füssen
gebracht und liegen dort bei Johannes
306. Stephani an Kooperator Augustinus Haas in Mais
[Stams], 28. Januar 1656
Stephani bedankt sich für das Geschenk aus Mais. Es freut ihn, dass es dort allen gut
geht. In Stams sind alle wohlauf, bis auf den Abt selbst, der seit seiner Rückkehr
von der Ernte am 18. Dezember 1655 krank und ans Bett gefesselt ist. Stephani
befürchtet, dass es noch schlimmer wird, sobald der Abt wieder nach Innsbruck
gerufen wird. Im Sommer sollen die Baumaßnahmen
nostri et cum ipso nos omnes diu servet
incolumes!
307. An Abt Georg IV. Müller von Kaisheim
[Stams], 2. Februar 1656
Im Namen von Abt Bernhard Gemelich: Er antwortet erst so spät auf den Brief des
Abtes, da er drei Wochen lang krank an sein Bett gefesselt war. Der Abt wollte
Neuigkeiten erfahren, und er kann nun beides melden, Friedens- und
Kriegsbotschaften: Ein Graf, der durch Tirol reiste, verkündete, dass der König von
zu
einem Krieg gegen das Reich anstachle und ihn mit Hilfstruppen unterstützen wolle.
Die Sachsen seien bereit, die Schweden als Schutzmacht ins Land zu rufen. Beim
Bayerischen König habe der Schwedische König seinen angeblich uralten Anspruch auf
bestimmte Städte, darunter Ingolstadt und Landsberg, geltend machen wollen. Er weiß
nicht, wem zu glauben sei. Oft bewahrheite sich freilich die schlechtere Nachricht.
Er freut sich, dass die beiden Weinfässer in Kaisheim angekommen sind, und
hätte
gerne eine Bestätigung, dass auch das Geld für die Studenten aus Stams bei Abt Georg
eingetroffen ist.
gerne eine Bestätigung, dass auch das Geld für die Studenten aus Stams bei Abt Georg
eingetroffen ist.
gar nicht gefallen wollte: Er sei mit
über 60 schon zu alt und außerdem kein guter Prediger und Sänger. Stephani fügt
hinzu, man sollte zunächst an jemanden denken, der bereits in Nauders oder St. Peter
Erfahrungen gesammelt hat. Stephani hofft auf eine schnelle Antwort von Abt
Gemelich, damit Wertach nicht mehr lange auf seinen Seelsorger warten muss.
kein guter Prediger und Sänger. Stephani fügt
hinzu, man sollte zunächst an jemanden denken, der bereits in Nauders oder St. Peter
Erfahrungen gesammelt hat. Stephani hofft auf eine schnelle Antwort von Abt
Gemelich, damit Wertach nicht mehr lange auf seinen Seelsorger warten muss.
Stephani wundert sich, dass jetzt drei Briefe aus Mais kommen, während in der
Erntezeit, da sehr oft Boten hin- und hergeschickt wurden, keine Korrespondenz
stattfand. Mit dem Boten konnte sich Stephani nicht lange unterhalten, da er sich
auf den anstehenden Aderlass vorbereiten musste. Leonhard Kaltenbrunner ist der
Bruderschaft des Hl. Johannes beigetreten. Stephani schickt seine Aufnahmegebühr
mit. Er würde sich eine Liste der neuen Mitglieder wünschen, damit sie in der
Predigt
medicinae calamus meus ad pluteum eructavit.
314. Stephani an Kooperator Candidus List in Kaisheim
Stams, 19. Juni 1656
Man hörte in Stams das Gerücht, dass der Visitator, Abt [Müller] von Kaisheim auf
seinem Besuch in Stams von Candidus List, einstmals Schüler in Stams, begleitet
werde. Wegen Lists Aufgaben als Kooperator kam es jedoch nicht dazu. Stephani hofft,
dass es eines Tages zu dem Besuch kommen wird. Stephani gratuliert ihm zu seinen
Tag nach Verfassen bei Stephani angekommen, als er
gerade mit dem Abt von Kaisheim, der Stams visitierte, und dem Hofpräfekten für
Fischereiangelegenheiten bei Tisch saß. Stephani versucht zu erklären, warum weder
Abt Gemelich noch der Richter auf Stögers Brief geantwortet haben: Abt Gemelich war
in Innsbruck damit beschäftigt, seine Entlassung als Kammerpräsident zu gestalten.
Kaum in Stams angekommen stellte sich Abt Georg IV. Müller von Kaisheim als
Visitator ein und verkündete die
317. An Pfarrer Johannes Abrogast Manincor in Kaltern
Stams, 1. Juli 1656
Im Namen von Abt Bernhard Gemelich beschreibt Stephani Pfarrer Manincor, welche
Probleme ihm sein Bruder Albericus bereitet. Er soll auf ihn einwirken, wenn schon
nicht nach Stams, dann doch wenigstens ins Kloster Kaisheim zurückzukehren.
Ansonsten ist der Abt gezwungen, wenig erfreuliche Maßnahmen zu ergreifen. Pfarrer
Manincor soll den Erhalt dieses und früherer Briefe
reverende, praenobilis ac honorande domine
im Kloster betrifft, berichtet Stephani zuerst von
der Visitation durch Abt Georg [IV. Müller] von Kaisheim, der u.a. auch die neuen,
unerfreulichen Statuten verkündete. Bruder Albericus Manincor hatte sich zunächst
aus dem Kloster geflüchtet. Auf Betreiben seiner Verwandten, v.a. des Kanzlers
Girardi, kehrte er am 13. Juli nach Stams zurück, wo Stephani jedoch um ihn
fürchtet.
323. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Mais
[Stams], 30. September 1656
Den Brief, den Stephani diesem beigelegt hat, hat er zunächst dem Pater Kellner
übergeben, damit er ihn nach Mais schicke. Dann aber hat er ihn auf Anraten des
Richters geöffnet, da der erkannte, dass der Brief von der Kammer komme und
eventuell dringende Geschäfte des Haller Salzamtes enthalte. Die zwei nach Brixen
geschickten Brüder sind völlig vom Regen durchnässt zurückgekehrt. Nur
Dedi ultimo Septembris seu festo divi Hieronymi die 1656.
324. Stephani an Vikar Martin Stöger in Wertach
[Stams], 3. Oktober 1656
Am 29. September erreichte Stephani Stögers Brief aus Wertach, auf den er jetzt
sofort antwortet, um Stöger nicht, wie Abt Gemelich, so lange warten zu lassen. Das
Schweigen des Abtes soll Stöger aber nicht persönlich nehmen, sondern dessen
Vergesslichkeit zuschreiben. Als Nachfolger für Stögers Amt als
an, über Kopf-
und Bauchschmerzen zu klagen. Schriftlich verständigte er den Arzt, den Stephani
zwei Tage später persönlich kommen ließ. Es handelt sich um ein Fieber, gegen das
der Arzt mehrere Mittel verordnete. Nun befindet sich Pater Hol auf dem Weg der
Besserung. Der Apotheker Winkler kam nach Stams, um sich nach dem Schicksal seines
Sohnes Franz zu erkundigen. Nach langen Gesprächen entschloss sich der Vater, seinen
Sohn aus der Schule zu nehmen. So ist auch für Albericus
omnigenis superum favoribus
animitus commendo.
326. Stephani an Kooperator Augustinus Haas in Mais
Stams, 17. Oktober 1656
Stephani bedankt sich für Haas’ Brief, wenn er auch nicht auf Latein verfasst war,
und für die Kastanien. In Stams wird man heuer wieder keine Nüsse ernten können.
Dass Haas nach Stams zurückgerufen wird, um theologische Studien betreiben zu
können, ist für ihn sicherlich ein Gewinn. Vor seiner
wundert er sich, dass dies
nach einer so kurzen Zeit als Diakon möglich ist. In Stams hat der Lektor mit dem
Kurs in scholastischer Theologie begonnen. Doch für Stephani geht er zu spekulativ
und ungeordnet vor. Zum Patrozinium der Hl. Ursula auf Burg Petersberg wurden keine
Stamser eingeladen, vielleicht weil man sich dort intensiv auf den Besuch des
Erzherzogs vorbereitet. Stephani hat jedoch gehört, dass der Hof auf der Reise nach
Schönthal weder in Stams noch in Petersberg halt
hat der Lektor mit dem
Kurs in scholastischer Theologie begonnen. Doch für Stephani geht er zu spekulativ
und ungeordnet vor. Zum Patrozinium der Hl. Ursula auf Burg Petersberg wurden keine
Stamser eingeladen, vielleicht weil man sich dort intensiv auf den Besuch des
Erzherzogs vorbereitet. Stephani hat jedoch gehört, dass der Hof auf der Reise nach
Schönthal weder in Stams noch in Petersberg halt machen wird. Pfarrer Paulus
Sigelius war wieder zehn Tage aus Silz abwesend, ohne jemanden davon
geht er zu spekulativ
und ungeordnet vor. Zum Patrozinium der Hl. Ursula auf Burg Petersberg wurden keine
Stamser eingeladen, vielleicht weil man sich dort intensiv auf den Besuch des
Erzherzogs vorbereitet. Stephani hat jedoch gehört, dass der Hof auf der Reise nach
Schönthal weder in Stams noch in Petersberg halt machen wird. Pfarrer Paulus
Sigelius war wieder zehn Tage aus Silz abwesend, ohne jemanden davon zu informieren.
Eine Frau soll sogar ohne die letzte Ölung gestorben sein.
nostro
denegandam, quidquid deinde fieret de ingratis Wertacensibus.
331. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Bozen
[Stams], 2. Dezember 1656
Gestern hat ein Bote Zettel, auf denen ein bevorstehendes Jubiläum angekündigt wird,
nach Flauring und auch nach Stams gebracht. Stephani glaube, es richte sich an die
Dekane, und schickte das Blatt zurück. Nun bittet er Abt Gemelich um eine Abschrift.
Martin Stöger ist aus
Noch Tage später zitterten seine Hände, sodass
morgen der Arzt kommen muss. Stephani glaubt, dass Pater Abraham die Keime dieser
Krankheit schon lange mit sich herumgetragen hat. Die Brüder Tobias [Zigl] und
Ulrich [Raschpichler] warten sehnlichst auf die Rückkehr des Abtes, weil sie die
Hoffnung haben, zu Studien entsandt zu werden. Wolfgang Frickinger ist in Brixen zur
Priesterweihe zugelassen worden. In die neue Sakristei wurde ein Ofen eingebaut.
Beichte. Stephani las für ihn
eine Messe zur Ehre der Hl. Barbara. Vor einer Woche verstarb auch Johannes
Gschwind, der dem Stift Stams einst 90 Gulden gestiftet und weitere zehn für die
Zeit nach seinem Tod versprochen hatte. Unter Berufung auf seine Armut will sein
Sohn diese zehn Gulden jetzt aber nicht bezahlen.
suffragia demissius commendamus futuri in simili eventu ad vices
rependendas promptissimi.
339. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Mais
[Stams], 19. November 1657
Stephani wendet sich auf Bitten des Wolfgang Frickinger an Abt Gemelich: Dieser
möchte nach seiner Priesterweihe mit dem Kirchenpfrund in Haiming belehnt werden, um
nicht weiterhin von seinen Eltern abhängig zu sein. Mit dem Geld, das ihm seine
Primiz eingebracht hatte,
340. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Innsbruck
Stams, 9. Dezember 1657
Stephani freut sich, dass es dem Abt in Mais gesundheitlich gut ging und dass er
sicher in Innsbruck angekommen ist. Auch in Stams geht es allen gut bis auf Pater
Eugenius [Eyberger], den seine Podagra quält. Der Richter ist vor wenigen Tagen in
Kematen über eine Treppe gestürzt und ist nun bettlägrig. Dass Wolfgang Frickinger
zwei oder drei Mal pro Woche in Haiming die Messe lesen will (vgl. ep.
zwei oder drei Mal pro Woche in Haiming die Messe lesen will (vgl. ep. 339,4), war
übertrieben, immerhin hat er sich noch nicht in Haiming sehen lassen. Die neue
Fastenregel für den Advent kam für alle unerwartet, doch sofort verzichteten alle
auf Fleisch, während man noch auf die erlaubten Fische warten muss. Stephani ist
noch nicht klar, ob das Fasten an allen Tagen angesetzt ist, oder nur am Mittwoch
und Freitag, wie es Pater Benedikt Staub einmal formulierte. Der Überbringer des
in Haiming die Messe lesen will (vgl. ep. 339,4), war
übertrieben, immerhin hat er sich noch nicht in Haiming sehen lassen. Die neue
Fastenregel für den Advent kam für alle unerwartet, doch sofort verzichteten alle
auf Fleisch, während man noch auf die erlaubten Fische warten muss. Stephani ist
noch nicht klar, ob das Fasten an allen Tagen angesetzt ist, oder nur am Mittwoch
und Freitag, wie es Pater Benedikt Staub einmal formulierte. Der Überbringer des
Briefes, Valentin Raspichler, wollte
Namen von Abt Gemelich: Der Abt berichtet seinem Kollegen von der Ankunft des
Paters Jakob Zink in Stams: Ohne Habit, ohne erklärendes Schreiben kam er an und
erklärte, wie er nach vierjährigem Dienst als Pfarrer von Häretikern vertrieben
wurde. Auf der Flucht musste er sogar sein Ordensgewand zurücklassen. Dann bat er,
entweder in Stams aufgenommen oder für ein anderes Zisterzienserkloster empfohlen zu
werden. Der Stamser Abt will nun nichts ohne vorherige Befragung von Abt Rosa
schreiben wird, kündigt er Haas’ Antwort an. Ulrich
[Raschpichler] wurde zum Priester geweiht, Theodoricus [von Preisach] und Severinus
[Frickinger] wurden Diakone und Tobias [Zigl] wurde zum Studium nach Ingolstadt
geschickt. Stephani hofft auf eine reiche Ernte und grüßt auch Abt Gemelich in Mais.
in
Ingolstadt. Ursprünglich wollte Abt Gemelich zwei Studenten nach Ingolstadt
schicken, doch nun ist der Mangel an Personen in Stams so groß, dass nur Bruder
Tobias Zigl entsandt wird. Er bittet darum, dass man in Kaisheim ein Auge auf ihn
wirft und ihn v.a. nur Bier trinken lässt.
Gestern aber musste er hören, dass es einen Rückfall gab. Er hofft, dass auch
dieser Rückfall von kurzer Dauer sein wird. Ein wichtiger Brief der Kammer wird
mitgeschickt. Bruder Tobias [Zigl] ist in Kaisheim angekommen, nachdem er von Füssen
aus auf dem Fluss bis Augsburg und dann weiter mit dem Wagen bzw. Pferd reisen
musste. Dort sind ihm v.a. zwei Unterschiede zu Stams aufgefallen: Bei der Vesper
spielt zu Hymnus und Magnificat die Orgel, und kein Priester zieht sich beim Einzug
oder
aus Haas’ letzten Brief erfahren zu müssen, dass es Abt Gemelich
wieder schlechter geht, hofft aber, dass es ihm bald wieder gut geht. Er gratuliert
Haas zum neuen Titel “Pfarrer”, ist sich jedoch bewusst, wieviele neue Aufgaben und
Mühen auf Haas jetzt zukommen. Rosina, die Frau des Richters, hat einen Sohn zur
Welt gebracht, den der Vater Leopold, die Mutter aber Simon nennen wollte. Es wurde
ein Simon. Die ursprünglich schwierige und komplizierte Geburt ging dann doch gut
351. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Mais
[Stams], 9. November 1658
Stephani hat sich über den eigenhändig geschriebenen Brief des Abtes sehr gefreut, da
er ihm zeigte, dass der Abt auf dem Weg der Besserung ist. Immerhin kursierten
bereits Gerüchte vom Ableben des Abtes. Das Eintrittsgesuch des Antonius Senner
wurde dem Konvent vorgelegt und einstimmig angenommen. Stephani freut sich, dass
sich die angespannte Personalsituation
et quinam facultatum theologicae ac iuridicae modo sint professores,
id fuit, quod apprime desideraveram. (3) Ita nam cognovi superesse adhuc quosdam
ante annos ipsos viginti de facie mihi notos. mihi notos] Stephani spielt auf sein
eigenes Studium in Ingolstadt 1637-1640 an.
(4) Res Ioannis Stokeri Ioannis Stockeri] Vgl. Album
Stamsense Nr. 471. non usque adeo
Stöger hörte, dass Michael Moser in
Zukunft mit den Steuereinnahmen beschäftigt sein wird, er aber übergangen wurde, war
er erbost. Aus Trotz verlässt er nun das Haus nicht mehr. Vor einer Woche kehrte der
Abt von Marienberg in Stams ein, als er auf der Reise nach Innsbruck war, wo er beim
Landesfürsten gegen die Vorladung durch Friedrich Borromäus aus Luzern Hilfe
erbittet, der dem Kloster schwer zu schaffen macht. Auf dem Weg zum Markt in Hall
kehrte Stephani bei Herrn Rost, dem Präfekt
mehr. Vor einer Woche kehrte der
Abt von Marienberg in Stams ein, als er auf der Reise nach Innsbruck war, wo er beim
Landesfürsten gegen die Vorladung durch Friedrich Borromäus aus Luzern Hilfe
erbittet, der dem Kloster schwer zu schaffen macht. Auf dem Weg zum Markt in Hall
kehrte Stephani bei Herrn Rost, dem Präfekt von Reith ein, der wegen eines alten
Rechtsstreites betreffend den verstorbenen Herrn Zechendurr wie ein Gefangener in
Innsbruck gehalten wird.
(7) Dedi ex monasterio Stambsensi die 18. Ianuarii
anno 1659.
357. Stephani an Bruder Tobias Zigl, Student in Ingolstadt
Stams, 22. Januar 1659
Stephani entschuldigt sich, wenn er nicht auf jeden Brief Zigls sofort antwortet. Er
wisse ja, mit wie vielen Aufgaben Stephani eingedeckt sei. Abt Gemelich hat nichts
dagegen, dass Zigl nun auch noch Kanonisches Recht studieren will. Stephani hingegen
rät ihm, sich ganz auf die
sich, wenn er nicht auf jeden Brief Zigls sofort antwortet. Er
wisse ja, mit wie vielen Aufgaben Stephani eingedeckt sei. Abt Gemelich hat nichts
dagegen, dass Zigl nun auch noch Kanonisches Recht studieren will. Stephani hingegen
rät ihm, sich ganz auf die scholastische Philosophie zu konzentrieren: Es sei
besser, eine Sache ganz, als viele nur halbwegs zu beherrschen. Begeistert hat
Stephani von den Büchern gehört, die es in Ingolstadt zu kaufen gibt. Ein Problem
ist freilich der Transport
Im Postscriptum warnt Gemelich seinen Kollegen davor, dass
der Abt von Maulbronn wieder den Ersatz seiner Reisekosten nach Frankreich
beantragen werde. 1651 reiste er aus eigenem Antrieb zum Generalkapitel nach
Citeaux. Er hätte den Antrag bereits auf der Versammlung in Donauwörth stellen
müssen. Außerdem hat er Privates in Rechnung gestellt, das die Kongregation nicht
übernehmen wird, etwa einen Hut und Stiefel.
muss. Pater Augustinus Haas, der in Mais dem verstorbenen
Pfarrer Johannes Burkhard nachgefolgt ist, hat noch keine Erfahrung in der Ernte,
zudem steht der erfahrene Richter Johann Georg Frickinger nicht mehr in Stamser
Diensten. Abt Gemelich hofft auf Verständnis durch Abt Müller, der seine Visitation
verschieben soll.
(7) Quod
vero de superiorum tuorum scripta licentia requisitus et interpellatus fueris,
equidem vehementer miror. (8) Si nam mihi quondam ante annos vicenos,
ante annos
vicenos] Stephani spielt auf einen Urlaub während seiner Studienzeit
1637-1640 an. cum Firstenveldae vacationes meas
transigerem, huiusmodi testimonio opus non fuit, ut quid a te illus requi rant
Caesarienses, quorum et directione Ingolstadii
(ep.
370,2-4) Fässer nach Füssen gebracht. Den Weitertransport nach Kaisheim kann
Gemelich nicht übernehmen, da ihm das entsprechende Schiff nicht mehr zur Verfügung
steht. Die schon seit einiger Zeit herrschende Kälte ließ den Lech auf weite
Strecken zufrieren und unschiffbar werden. Außerdem würde bei einem Transport auf
dem Fluss der Wein wahrscheinlich zu einem Felsblock gefrieren. Deshalb lässt
Gemelich den Wein solange in Füssen bei Johannes Spaiser verwahren, bis ihn
kann
Gemelich nicht übernehmen, da ihm das entsprechende Schiff nicht mehr zur Verfügung
steht. Die schon seit einiger Zeit herrschende Kälte ließ den Lech auf weite
Strecken zufrieren und unschiffbar werden. Außerdem würde bei einem Transport auf
dem Fluss der Wein wahrscheinlich zu einem Felsblock gefrieren. Deshalb lässt
Gemelich den Wein solange in Füssen bei Johannes Spaiser verwahren, bis ihn Abt
Müller abholen lässt.
des neunjährigen
Vorsitzes durch Abt Gemelich angelegt wurden, geschickt werden. Gemelich ließ sie
durch seinen Prior Stephani in Faszikeln nach Klöstern ordnen und in eine Holzkiste
packen. Die Kiste steht nun fertig bei Abt Gemelich und wartet auf den Boten, der
sie nach Salem bringen wird. Zum Streit, der in Frankreich zwischen den Befürwortern
der strengen Fleischabstinenz und den Fleischessern ausgebrochen ist, kann Gemelich
nichts sagen, außer dass die Abstinenz-Fraktion schon 1646
den Befürwortern
der strengen Fleischabstinenz und den Fleischessern ausgebrochen ist, kann Gemelich
nichts sagen, außer dass die Abstinenz-Fraktion schon 1646 von Papst Innozenz X. mit
einem Schweigegebot belegt wurde. Er hofft, dass der Konflikt auf Frankreich
beschränkt bleibt. Falls eine Intervention der Oberdeutschen Kongregation in Citeaux
notwendig sein sollte, bietet Abt Gemelich seine Hilfe an.
legt Gemelich als Vorbild bei.
Gemelich teilt zudem die Meinung, dass man sich im Streit mit den Fleischabstinenten
um Schreiben von hohen weltlichen und geistlichen Würdenträgern bemühen sollte.
Gemelich hofft weiterhin, dass der Streit nicht auf die Oberdeutsche Kongregation
übergreifen wird. Abt Thomas bat um eine Kopie des Schreibens, mit dem man einst um
die Bestätigung des Generals in Rom ansuchte, doch Gemelich konnte es nicht mehr
finden. Aufgesetzt hatten es damals Herr Hilarion
Nun ist er in den Sauren Bädern und
wird am 23. April zum Steuerlandtag nach Hall reisen. Dem restlichen Konvent geht es
gut. Man muss nur vorsichtig sein, da Fieber kursieren. Probleme wird es aber bald
geben, da der Pater Kellner gezwungen ist, auf die Weinvorräte des Jahres 1659
zurückzugreifen, die noch wie Essig schmecken. Abt Gemelich hätte noch genug reifen
Wein in seinen Lagern, gibt ihn aber nicht heraus. Stephani grüßt auch Pater
Johannes [Schnürlin].
Müller von Kaisheim, derzeit in Nassereith
[Stams], 2. Mai 1660
Im Namen von Abt Bernhard Gemelich: Der Abt freut sich über Abt Müllers sichere
Ankunft in Tirol, von der er aus einem Brief erfahren hat. Wenn er nur könnte, würde
er ihm auf seiner Reise entgegeneilen. Weil sich aber der Erzherzog und die
Erzherzogin mit etwa 300 Personen im Kloster aufhalten, sieht Gemelich keine
Möglichkeit, wie nun eine Visitation abgehalten werden könnte. Durch die vielen
Gäste gibt es kaum
Stams, 4. Mai 1660
Im Namen von Abt Bernhard Gemelich: Abt Müller hat bei Prior Benedikt Stephani
nachgefragt, wie es nun um die Visitation stehe. Die Hofgesellschaft wird erst in
einer Woche abreisen. Daher wird es wohl das Beste sein, die Visitation auf August
oder September zu verschieben. Am 7. Juni wird in Hall der Steuerlandtag
stattfinden, wo Abt Gemelich anwesend sein muss. Er bedauert die Unannehmlichkeiten,
die Abt Müller auf sich nehmen musste. Gemelich würde gerne über die Ergebnisse
Woche abreisen. Daher wird es wohl das Beste sein, die Visitation auf August
oder September zu verschieben. Am 7. Juni wird in Hall der Steuerlandtag
stattfinden, wo Abt Gemelich anwesend sein muss. Er bedauert die Unannehmlichkeiten,
die Abt Müller auf sich nehmen musste. Gemelich würde gerne über die Ergebnisse des
Nationalkonventes un Überlingen unterrichtet werden.
an Bruder Tobias Zigl, Student in Ingolstadt
[Stams], 8. Juni 1660
Zigls Brief ist in Stams angekommen, wurde aber nicht, wie angekündigt, von Matthias
Freitag persönlich überreicht, sondern nur in Silz abgegeben. Stephani fordert Zigl
auf, für den Abt zu beten, um den es sehr schlecht steht: Abt Gemelich ging es seit
Januar schon schlecht, zu Ostern kam noch die Wassersucht hinzu. Aus seinem Gesicht
spricht bereits der Tod.
Jahren an der Wassersucht. In ganz Innsbruck leuteten die Glocken, und die
gesamte Gemeinde trauerte. So brachten sie ihn nach Stams. Stephani bittet den Abt,
schnell nach Stams zu kommen, um durch eine rasche Entscheidung den Einfluss der
Erzherzoge auf die Wahl möglichst gering zu halten.
Haas in Mais
[Stams], 24. Juli 1660
Pfarrer Haas hat bestimmt schon durch den Richter vom traurigen Ableben des Abtes
gehört. Stephani hofft darauf, dass es bald einen neuen Abt geben wird. Abt Georg
IV. Müller von Kaisheim hat die Wahl auf den 5. August festgesetzt. Pfarrer Haas
soll sich deshalb spätestens am 3. August in Stams einfinden. Pater Johannes
[Schnürlin] soll, wenn er aus gesundheitlichen Gründen nicht selbst kommen kann,
seine Stimme zumindest schriftlich abgeben.
Phoebus
Religiose, in Domino perdilecte frater
persönlich bekannt. Er
stand 22 Jahre lang an der Spitze des Klosters und verstarb nach fünfwöchiger
Krankheit in Innsbruck. Sein Leichnam wurde am 11. Juli nach Stams überführt. Freude
kam erst durch die Wahl des neuen Abtes am 5. August auf, die auf Augustinus Haas
fiel. Die Akten und Urkunden dieser Wahl liegen dem Brief bei, um ihre Bestätigung
wird gebeten.
bekannt. Er
stand 22 Jahre lang an der Spitze des Klosters und verstarb nach fünfwöchiger
Krankheit in Innsbruck. Sein Leichnam wurde am 11. Juli nach Stams überführt. Freude
kam erst durch die Wahl des neuen Abtes am 5. August auf, die auf Augustinus Haas
fiel. Die Akten und Urkunden dieser Wahl liegen dem Brief bei, um ihre Bestätigung
wird gebeten.
ordinis monasterio in comitatu Tyroleos, die exaltatae crucis seu 14.
Septembris anno post Deum hominem 1660.
394. Stephani an Abt Augustinus Haas in Mais
Stams, 26. September 1660
Auf der Reise nach Innsbruck hat der Abt von Wiblingen in Stams Rast gemacht. In
Innsbruck möchte dieser den Streit mit Graf Albrecht Fugger endlich beilegen. Er bat
darum, ihn in Innsbruck unterzubringen, was Stephani nach einigem Überlegen zusagte.
endlich beilegen. Er bat
darum, ihn in Innsbruck unterzubringen, was Stephani nach einigem Überlegen zusagte.
Dazu verfasste er einen Empfehlungsbrief an die Innsbrucker Stellen. Durch den Abt
erfuhr Stephani auch vom Tod des Dekans Maucher, der auf der Rückkehr von einer
Krankenvisite unglücklich stürzte und auf der Stelle tot war. Der Konverse Antonius
[Manz] hat in Brixen nach einigen Kompetenzstreitereien die niederen Weihen
empfangen. Dabei ging es um die Frage, ob der verstorbene Abt
was Stephani nach einigem Überlegen zusagte.
Dazu verfasste er einen Empfehlungsbrief an die Innsbrucker Stellen. Durch den Abt
erfuhr Stephani auch vom Tod des Dekans Maucher, der auf der Rückkehr von einer
Krankenvisite unglücklich stürzte und auf der Stelle tot war. Der Konverse Antonius
[Manz] hat in Brixen nach einigen Kompetenzstreitereien die niederen Weihen
empfangen. Dabei ging es um die Frage, ob der verstorbene Abt Gemelich die Erlaubnis
des Bischofs hatte, die niederen Weihen zu
Warum
der verstorbene Abt Gemelich im letzten Advent einen Dispens im Fleischessen
ausgesprochen hat, versteht Stephani nicht. Heuer gäbe es ohnehin zu wenig Fische im
Kloster, außerdem haben Äbte nach den Rottweiler Statuten kein Recht auf Dispens,
den nicht einmal der Provinzialvikar, der Abt von Kaisheim, erteilen kann, von dem
solches ohnehin nicht zu erwarten ist. Am heutigen Morgen wurde Frau Zeiler in Silz
begraben. Ihre letzten Worte waren: “Jesus, hilf mir!” Dann lag sie
et collegas nactus es, cum iis de virtutum palma strenue decerta!
403. An Abt Georg IV. Müller von Kaisheim
Stams, 7. Dezember 1660
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Haas freut sich schon auf seine bevorstehende
Weihe, die am 6. Januar 1661 stattfinden soll. Der Termin kommt sehr gelegen, weil
sich im Moment die Erzherzöge in Telfs aufhalten und man nie wissen kann, wann sie
dem Kloster einen Besuch abstatten. Außerdem ist die Weihe
Abt Augustinus Haas: Die Weiheurkunde ist unbeschadet in Stams
angekommen, wofür sich Abt Haas bedankt. Abt Müller dürfte inzwischen wohl auch aus
Salem zurückgekehrt sein. Was dort unter den Provinzvikaren und
Kongregationsvorsitzenden in Bezug auf das bevorstehende Generalkapitel in Citeaux
besprochen wurde, möchte Abt Haas gerne wissen. Es müsste schnell gehen, da er bald
zum Landtag nach Hall abreisen muss. In Hall wird es darum gehen, welchen Beitrag
Tirol zu den Türkenkriegen Kaiser
imperator] Kaiser Leopold I. sibi adversus Turcicas
machinationes in Ungaria etiam a nostro archiduce praestari sollicitat. (5) Qua in
re necessarius nobis esset Midas Midas] Anspielung auf den mythischen König von
Phrygien, der der Sage nach alles, was er berührte, in Gold verwandelte
(vgl. Ovid, Met. 11,102-135). aliquis, qui obvia quaeque
in aurum vertere posset etc. (6) Curabo interim, ut quae de
Generalabt [Vaussin] hat im Konflikt mit den Anhängern der Strengen Observanz diesen
nachgegeben. Die Oberdeutsche Kongregation muss daher aufpassen, dass hier nicht
dieselbe Diskussion entsteht. Zu diesem Zweck gab es in Salem eine Versammlung, auf
der beschlossen wurde, zwei Bevollmächtigte für die gesamte Kongregation zu
bestimmen und auf das nächste Generalkapitel zu entsenden. Da die Vollmacht nicht
mehr rechtzeitig zu Abt Haas geschickt werden konnte, hat Stephani eine
Die Oberdeutsche Kongregation muss daher aufpassen, dass hier nicht
dieselbe Diskussion entsteht. Zu diesem Zweck gab es in Salem eine Versammlung, auf
der beschlossen wurde, zwei Bevollmächtigte für die gesamte Kongregation zu
bestimmen und auf das nächste Generalkapitel zu entsenden. Da die Vollmacht nicht
mehr rechtzeitig zu Abt Haas geschickt werden konnte, hat Stephani eine
Bestätigungsurkunde aufgesetzt, die Haas nur mehr zu unterschreiben und zu siegeln
braucht, um sie dann nach
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Der Brief des Abtes, in dem er vom Fortgang der
Geschehnisse in Frankreich berichtete, verwunderte Abt Haas. Die Probleme könnten
nach Deutschland überschwappen. Der Generalabt und die vier Primäräbte sind schon
auf der Seite der Strangen Observanz. Auf diesem oder dem nächsten Generalkapitel
werden sie sicherlich versuchen, auch die Oberdeutsche Kongregation zu gewinnen. Die
Einsetzung von Generalbevollmächtigten durch die Oberdeutsche Kongregation begrüßt
Brief des Abtes, in dem er vom Fortgang der
Geschehnisse in Frankreich berichtete, verwunderte Abt Haas. Die Probleme könnten
nach Deutschland überschwappen. Der Generalabt und die vier Primäräbte sind schon
auf der Seite der Strangen Observanz. Auf diesem oder dem nächsten Generalkapitel
werden sie sicherlich versuchen, auch die Oberdeutsche Kongregation zu gewinnen. Die
Einsetzung von Generalbevollmächtigten durch die Oberdeutsche Kongregation begrüßt
Abt Haas. Seine schriftliche
Augustinus Haas: Abt Müller hat berichtet, dass der Streit in
Frankreich nun vor die Behörde in Paris gebracht wurde. Das Generalkapitel wurde
deshalb verschoben. So kann die Sache zunächst auch noch in Rom behandelt werden.
Abt Haas hätte sich auf jeden Fall für das Generalkapitel entschuldigt.
ordini propitium ac faventem velit. (6) Dedi ex monasterio Stambsensi, 29.
Martii.
409. An Abt Georg IV. Müller von Kaisheim
Stams, 4. April 1661
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Auf dem Haller Landtag ging es um die
Bereitstellung von 120.000 Gulden für die Türkenkriege Kaiser Leopolds I., für die
die Erträge aus dem Bergbau nicht mehr reichen. Den Beitrag für den
Generalprokurator schickt Abt Haas mit. Für den
plurimum miror. (2) Si nam insigni, ut scribis, testimonio communitus fuisti,
supersedere poterat suffraganeus quaestionibus multiplicandis, id quod mecum olim
Augustae actitatum, id... actitatum] Anspielung auf Stephanis Weihe im
Rahmen seines Studiums 1637-1640. ubi cum commendatitias
non infimae notae a reverendo patre regente conventus mihi datas exhibuissem,
statim acquievit vicarius generalis nulla penitus
Geld zu haben. Was er hatte, musste er für
die Reparatur einer Brücke aufwenden. Weil ihn im Moment gerade die Podagra ans Bett
fessle, könne er zudem nichts bezahlen. Am 9. September [1661] schrieb [Joseph] von
Wolfsthurn aus Amsterdam, dass er auf der Rückreise in Stams Halt machen wolle. Er
lässt Abt Haas grüßen. Der allgemeine Aderlass ist glücklich vonstatten gegangen.
Aus dem Blut von Pater Edmundus [Quaranta] erkannte man, dass er an der Gelbsucht
leidet. Weil er sich jedoch nicht
percipere. (10) Quibus finio ac reverendissimae pietati vestrae omnia fausta
precor.
417. Stephani an Abt Augustinus Haas in Mais
[Stams], 29. Oktober 1661
Obwohl Stephani auf den Brief des Abtes vom 14. Oktober [1661] schon in der letzten
Woche antworten hätte sollen, hielt ihn eine starke Verkühlung davon ab. Was die
Weihe des Altares in St. Martin in Mais betrifft, so ist der Abt nach Stephanis
Meinung dazu befugt,
es ihm erlaubt und weil sich der Bischof von Trient, der das
Visitationsrecht für Mais hat, daran nicht stört. Von Graf von Thun in Trient könnte
man leicht die entsprechende Erlaubnis erhalten. In einem Streit wollte Pater Samuel
nicht auf die Rückkehr des Abtes warten. Tag und Nacht liegt er Stephani in den
Ohren. Es geht um ein Kartenspiel mit dem Koch, der Pater Samuel wüst beschimpfte,
weil er ihm keine Revanche geben wollte. Pater Edmundus [Quaranta] erholt sich nur
sehr
November 1661
Stephani hat gestern nachts die traurige Nachricht vom Tod des Paters Johannes
[Schnürlin] erhalten. Einen Nachfolger zu finden, wird schwierig sein. Ein Gespräch
mit allen Priestern ergab keine Lösung. Ihre jeweiligen Meinungen ließ er auf Zettel
schreiben, die er nun mitschickt. Stephani selbst kann keinen ohne Bedenken
vorschlagen. Mit Rücksicht auf die geforderten Tugenden (Sparsamkeit, menschlicher
Umgang) scheint ihm aber der Kellner geeigneter als der Subprior, der auch in
Nachfolger zu finden, wird schwierig sein. Ein Gespräch
mit allen Priestern ergab keine Lösung. Ihre jeweiligen Meinungen ließ er auf Zettel
schreiben, die er nun mitschickt. Stephani selbst kann keinen ohne Bedenken
vorschlagen. Mit Rücksicht auf die geforderten Tugenden (Sparsamkeit, menschlicher
Umgang) scheint ihm aber der Kellner geeigneter als der Subprior, der auch in Stams
nur mit wenigen auskommt. Pater Leopold [Gassler] hingegen soll seine Studien nicht
ganz vernachlässigen.
finden kann. Stephani kann ihn sich nicht in Mais
vorstellen, will dem Abt aber gehorchen, wenn er solches befiehlt. Die Zukunft des
Novizen Paulus [Spiesegger] lässt sich schwer voraussagen: Vor 14 Tagen forderte er
sogar die Entlassung, wurde aber auf den rechten Weg zurückgebracht. Stephani ließ
ihn seine Absichten schriftlich festhalten und schickt dieses Schreiben mit.
im
Vordergrund stand, während die Dichter die schwere staatstragende Epik
ablehnten, brachte ihnen auch die Kritik konservativer Kreise ein (vgl.
Cic. Tusc. 3,45). So soll auch die Übertragung des Begriffes auf die
neuen Breviere hier als feine Kritik verstanden werden.
libris abstineret, quod et factum.
(6) In corrogando aliquo pro oratoribus Helvetiae honorario partes meas desiderari
non patiar, si intellexero,
Posteaquam praeterito mense Decembri conventualis meus pater Leopoldus Gässler
Tridenti in examine tam turpiter hallucinatus (quod non sine stomacho recolo) et
cribro pertusus fuit, Posteaquam... fuit] Der Brief greift auf ep. 419
zurück. Wie dort vgl. Primisser cap. 43 § 4 In
locum pie defuncti Maisensis vicarii curiae Tridentinae praesentatus
fuit Leopoldus Gaessler. Sed cum in examine tam turpiter fuisset
aus ep. 424,10
hervorgeht. noster in Stambs nemini adhuc visus, ut adeo
ferme subeat aliquorum animos suspicio eundem cantaturum palinodiam ac urgente sua
Delila
Delila] Anspielung auf die im Buch der Richter geschilderte Frau, die
Samson den Philistern auslieferte. officio suscepto
renuntiaturum. (8) Atque haec paucula pro praesenti occasione. (9) Deus ter optimus
reverendissimam pietatem vestram sospitem
428. An Abt Georg IV. Müller von Kaisheim
Mais, 29. April 1662
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Müllers Brief vom Mai musste zunächst nach Mais
gebracht werden, wo Abt Haas sehr beschäftigt war, weswegen die Antwort etwas auf
sich warten ließ. Den jährlichen Beitrag für den Generalprokurator wird Haas in
Zukunft gerne zeitiger schicken. Abt Haas findet es zudem gut, dass endlich eine
Lösung für die Schweizer Abgesandten gefunden wurde. Wenn er es früher gewusst
compulatum, quando dives in misericordia Deus illustrissimam celsitudinem
vestram velut lucernam extractam a modio lucernam... modio] Die Redensart („Sein
Licht nicht unter den Scheffel stellen“) beruht auf Mt
5,15f. ac supra candelabrum positam ad solium episcopale
sub limavit. (2) Quo quidem laetissimo evangelio ad meas quoque aures appulso
inter innumeros, qui illustrissimae celsitudini vestrae sacram tiaram animitus
celsitudini vestrae principi gratiae ac favori me et
monasterium meum ac nominatim etiam vicarios vicarios] Die Stamser Vikare von St.
Peter bei Gratsch werden deshalb erwähnt, weil ihr Arbeitsbereich auf
dem Gebiet der Diözese Chur liegt. meos ad sanctum
Petrum prope castrum Tyroleos demississime commendo cum osculo sacratae dexterae et
basio fimbriae vestimenti. (6) Ex monasterio Stambs die 20. Iulii 1662.
Regensburg
muss Abt Müller die Visitation im heurigen Herbst verschieben. Abt Haas ist jedoch
nun bei der Ernte in Mais unabkömmlich. Diese Ernte ist für das Kloster Stams
lebenswichtig. Deshalb bittet Abt Haas um eine Verschiebung der Visitation auf das
Frühjahr oder auf den nächsten Herbst.
die Visitation im heurigen Herbst verschieben. Abt Haas ist jedoch
nun bei der Ernte in Mais unabkömmlich. Diese Ernte ist für das Kloster Stams
lebenswichtig. Deshalb bittet Abt Haas um eine Verschiebung der Visitation auf das
Frühjahr oder auf den nächsten Herbst.
konnte. Brieflich kam die Botschaft nach Stams, dass die Weingartner noch immer
gedenken, die Weingüter in Legau zu kaufen und die Pfarre Leutkirch zu restituieren.
Stephani befürchtet, dass sich, sobald die 12.000 Gulden bezahlt werden, Harpyien
auf das Geld stürzen werden. Es wäre daher klug, wenn das Geld zur Begleichung
anderer Schulden benutzt werden könnte. Mit dem Rest könnte Abt Haas still und
unbemerkt Weingüter im Etschtal kaufen. Auf dem Heimweg aus Landeck kam Elias
Staudacher
die 12.000 Gulden bezahlt werden, Harpyien
auf das Geld stürzen werden. Es wäre daher klug, wenn das Geld zur Begleichung
anderer Schulden benutzt werden könnte. Mit dem Rest könnte Abt Haas still und
unbemerkt Weingüter im Etschtal kaufen. Auf dem Heimweg aus Landeck kam Elias
Staudacher in Stams zu Besuch.
der vielleicht die
Schulden aus Bad Mergentheim enthält. Der Zöllner von Zirl, der neulich 75 Gulden
von Abt Haas erhalten hatte, schickt nun die 15 überzähligen nach Stams, wo sie
Stephani verwahrt. Stephani will den Streit mit Weingarten nun auf dem Haller Markt
Elias Staudacher vortragen, um seinen Rat einzuholen. Obwohl die Arbeiter durch die
angenehme Witterung bis heute hätten arbeiten können, zogen sie sich bereits am 20.
Oktober [1662] zurück. Am 11. November 1662 wird Erzherzog
Die Brote, die Pater Nivardus [Bardalas] schickte, waren vom Regen
in Mitleidenschaft gezogen. Die Kekse, die Stephani bei den Erstkommunionen zu
verteilen pflegt, wären besser gewesen. Gesundheitlich geht es Stephani gut, was
nicht zuletzt auf den Dispens zurückzuführen ist, den Abt Haas dann doch
erteilte.
in Christo praesul, observandissime domine domine
Innsbruck eine Messe für den verstorbenen Erzherzog Leopold Wilhelm von
Österreich lesen muss. Abt Haas teilte Weingarten brieflich das Kaisheimer Urteil
mit. Nachdem Erzherzog Ferdinand Karl in Kaltern verstorben ist, wird Erzherzog
Sigmund Franz auf dem Landtag nach Ostern gehuldigt werden. Deswegen wird Abt Haas
das Kloster für einige Tage verlassen müssen. Von Erzherzog Sigmund Franz verspricht
er sich die größten Dinge.
favori humiliter commendo iussus a
reverendissimo meo. Dedi etc.
449. Stephani an Bernhard Gasteiger
[Stams], 7. September 1663
Abt Haas hat Gasteigers Brief vom 24. August empfangen, auf den zu antworten er
Stephani angewiesen hat. Gasteiger behauptete, schon oft um Aufnahme in Stams
gebeten, jedoch nie eine Antwort erhalten zu haben. Dabei war Gasteiger kürzich
persönlich in Stams, wo man ihm mitteilte, dass er nicht
in Verwahrung liegen und von einem Boten des
Klosters abgeholt werden könnten. Pater Tobias [Zigl] wünscht die Anschaffung
zahlreicher Lehrbücher zur scholastischen Theologie. Die drei wichtigsten Bücher,
die es in Venedig zu kaufen gibt, stehen auf einer beigelegten Liste. Herr von
Wolfsthurn übermittelt Abt Haas seine Grüße und ein kleines Schmähgedicht. Nachdem
der Arzt die gebrochene Hand des Konversen Antonius geheilt hatte, hat sich heute
Bruder Nikolaus [Graf von Wolkenstein] die
und ein kleines Schmähgedicht. Nachdem
der Arzt die gebrochene Hand des Konversen Antonius geheilt hatte, hat sich heute
Bruder Nikolaus [Graf von Wolkenstein] die rechte Hand gebrochen. Wegen starker
Kopfschmerzen hat Stephani seinen Aderlass auf morgen verschoben.
imperatoris nostri imperatoris nostri] Gemeint ist Kaiser Leopold I.
ditiones versentur, imminente hostis Ottomani furore,
Ottomanis
furore] Anspielung auf den Türkisch-Österreichischen Krieg 1663/64, in
dessen Rahmen die Türken nach Ungarn einmarschierten und Neuhausen
einnahmen. notius (heu!) plus nimio etiam in montibus
nostris est ac proinde reverendissimae
es für einen unbeschadeten Transport
schlichtweg zu kalt. Abt Haas glaubt, dass die Zeit um Ostern besser geeignet sein
werde. Abt Müllers Behauptung, dass die Lieferung nach Kaisheim noch nie ausgesetzt
worden sei, weist Abt Haas mit dem Verweis auf das Jahr 1659 zurück. Dass aus
Frankreich und Italien keine Neuigkeiten in Ordenssachen gemeldet werden, aufgrund
der dort herrschenden Kriegssituation nicht verwunderlich.
Generalprokurator Ferdinando Ughelli in Rom
Stams, 8. Juli 1664
Im Namen von Abt Augustinus Haas: In der Vergangenheit wurde das Kloster Stams in der
Diözese Brixen durch zahlreiche päpstliche Privilegien begünstigt. Stolz war man
bisher auf einen Altar, an dem ein besonderer Ablass für die verstorbenen Mitglieder
des Klosters erwirkt werden konnte. Abt Haas’ Vorgänger, Abt Bernhard [Gemelich],
erwirkte diesen Ablass von Papst Alexander VII. nur für sieben Jahre, während Abt
Abt Haas’ Vorgänger, Abt Bernhard [Gemelich],
erwirkte diesen Ablass von Papst Alexander VII. nur für sieben Jahre, während Abt
Haas nun die ewige Bestätigung haben möchte. Dafür möge sich Ughelli einsetzen. In
der neuen Bulle soll dezidiert auf die Kapelle des Leichnams Christi Bezug genommen
werden, in der die Blutreliquien aufbewahrt werden. Auch im Streit zwischen Stams
und Brixen, was die Besetzung der inkorporierten Pfarren und Benefizien betrifft,
wünscht sich Abt Haas Ughellis
71). 6. Ianuarii 1665, nomine reverendissimi.
sancti
Ioannis in Stambs, ipso divini infantis a magis adorati festo, seu 6. Ianuarii.
466. Stephani an den Arzt Johannes Baptista Angermann in Innsbruck
Stams, 1. Februar 1665
Bis auf Pater Theodorich [von Preisach], dessen Heilung sich noch hinzieht, geht es
dem Konvent gut. In letzter Zeit jedoch scheint es Pater Severinus [Frickinger]
immer schlechter zu gehen, was ein beiliegender Brief genauer zeigen soll. Stephani
gibt
I. Muotelsee von Salem
[Stams], 10. Februar 1665
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Muotelsee hat sich in seinem Antwortbrief als
der Abtwürde nicht würdig bezeichnet, was ihm Abt Haas’ Sympathien einträgt. Abt
Haas verlässt sich auf die positive Bewertung, die Grav von Königsegg abgegeben hat.
Abt Muotelsee hat seinen Kollegen gebeten, am Innsbrucker Hof dafür zu sorgen, dass
die Schulden des Erzherzogs in Salem zurückbezahlt werden, was Abt Haas als
unmöglich bezeichnet.
472. Stephani an Abt Augustinus Haas in Wien
Stams, 1. August 1665
Aus dem Brief, den Herr von Wolfsthurn überbracht hat, sieht Stephani, dass Abt Haas
gut in Wien angekommen ist, hofft aber auf dessen baldige Rückkehr. Der Pater
Professor ist nach Marienberg gegangen, an dessen Stelle Pater Michael Franzin nach
Stams kam, der sich bisher ganz wohl fühlt. Der Subprior wurde während einer Reise
nach Hall von einer Krankheit befallen und
hat erzählt, dass vor etwa 14 Tagen im Venostatal ein so schweres Gewitter
wütete, dass allein Maximilian Trapp 6000 Gulden verlor. Die Köchin des Klosters ist
verstorben, der Richter kam kanpp mit dem Leben davon und hat jetzt wieder Hoffnung
auf Besserung.
Ostern und Juli lesen mussten, kann Stephani nicht mehr
sagen. Im Jahr 1663 waren es gezählte 17 Messen, davon sieben mit Festpredigt. Weil
Stephani gehört hat, dass der Dekan nur darauf wartet, bis er einen Preis nennt,
setzt er diesen nun auf neun Dukaten fest. Vorbild ist die Vertretung vor neun
Jahren für Johannes Heisler, den Dekan von Telfs, der für drei oder vier Monate 46
Gulden bezahlte.
ineuntis novi anni
felici auspicio omnem prosperitatem precor.
480. An Abt Georg IV. Müller von Kaisheim
Stams, 26. Januar 1666
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Haas antwortet auf zwei Briefe, die er aus
Kaisheim erhalten hat und in denen der nun schon betagte Abt Müller von den
Problemen erzählt, die ihm täglich bereitet werden. Mit Gottvertrauen wird er auch
aus dieser Situation finden. Bruder Gottfried hat sich bis
consolationibus
beare dignetur! (10) Dabam ex Stambs vigesimo sexto Ianuarii anno salutis 1666.
481. Stephani an Abt Augustinus Haas in Mais
[Stams], 20. Februar 1666
Stephani antwortet auf Abt Haas’ Brief vom 14. Februar, obwohl er nicht weiß, ob ihn
das Antwortschreiben noch in Mais erreichen wird. Im Kloster geht es allen gut,
sogar Bruder Bernhard [von Ingramb] ist auf dem Wege der Besserung. Wenn er sich nur
auf seine
in Mais
[Stams], 20. Februar 1666
Stephani antwortet auf Abt Haas’ Brief vom 14. Februar, obwohl er nicht weiß, ob ihn
das Antwortschreiben noch in Mais erreichen wird. Im Kloster geht es allen gut,
sogar Bruder Bernhard [von Ingramb] ist auf dem Wege der Besserung. Wenn er sich nur
auf seine Arbeiten und Studien konzentriert, wird er noch schneller gesund sein.
Doch weil Ingramb keine Neigung zum Studieren zeigt, vermutet Stephani das Wirken
einer bösen Macht in ihm. Allein in der
antwortet auf Abt Haas’ Brief vom 14. Februar, obwohl er nicht weiß, ob ihn
das Antwortschreiben noch in Mais erreichen wird. Im Kloster geht es allen gut,
sogar Bruder Bernhard [von Ingramb] ist auf dem Wege der Besserung. Wenn er sich nur
auf seine Arbeiten und Studien konzentriert, wird er noch schneller gesund sein.
Doch weil Ingramb keine Neigung zum Studieren zeigt, vermutet Stephani das Wirken
einer bösen Macht in ihm. Allein in der Woche nach Abt Haas’ Abreise nach Mais
in Stambs pridie festivitatis sancti Benedicti seu vigesimo
Martii 1666.
484. Stephani an Dekan Franz Oberberger aus Telfs
Stams, 23. März 1666
Weil Dekan Oberberger bisher nicht auf Stephanis Brief vom letzten Dezember (= ep.
479) geantwortet hat, schreibt ihm Stephani erneut und fordert die Bezahlung für die
Leistungen in Rietz. Wenn Oberberger aus Telfs weggehen sollte, werde er wohl diese
Schulden nicht zurücklassen.
ut in
melliflui doctoris melliflui doctoris] Doctor mellifluus
(honigfließender Doktor) ist ein typisches Epitheton für den Hl.
Bernhard von Clairvaux. Hier spielt Abt Haas wohl auf Ughellis Werk
Italia sacra an. alvearia descendere ac praestantiores
inde favos decerpere et congerere eidem vacaverit, equidem miror et industriam
collaudo. (3) Erit, cum haec melliloquiorum farraginem, quantum per subsecivas
vorgeschlagen worden zu sein. Nun aber geht Pater Clementi
leichtfertig mit diesem Amt um. Wenn er erst wieder in Stams ist, wird er Reue
zeigen. Stephani weiß genau, wie wenig Clementi das Klosterleben schmecken will. Er
soll sich also bessern und auf der bald anstehenden Reise nach Trient dem Kloster
keine Schande bereiten.
ac noctes suspiraverat, pro nihilo habet. (11) Scio nec fallor, si reverentiam
vestram domum nostram remeare contigerit, grandem mox animo subituram paenitudinem,
at cum Phrygibus cum Phrygibus] Anspielung auf die Trojaner (auch
Phryger), die das hölzerne Pferd in ihre Stadt zogen und dies erst viel
zu spät bereuten, als die Griechen schon in der Stadt waren.
nimis seram. (12) Quam sint reverentiae vestrae amica
commendo pinguem et uberem vindemiam ex animo apprecans ex Stambs etc.
490. Stephani an Abt Augustinus Haas in Mais
Stams, 25. September 1666
Stephani schickt seinen Vorschlag für einen Antwortbrief auf ein Schreiben aus
Kaisheim, in dem das nächste Generalkapitel angekündigt wird. In der Antwort sind
die Fakten enthalten, die Abt [Georg IV. Müller] von Kaisheim in Citeaux über jedes
Kloster bekannt geben muss. Die geforderte
die Abt [Georg IV. Müller] von Kaisheim in Citeaux über jedes
Kloster bekannt geben muss. Die geforderte Kostenaufstellung muss dabei nicht so
genau und detailiert ausfallen. Im Rahmen der nächsten Visitation wird Abt [Müller]
ohnehin noch auf diesen Punkt zu sprechen kommen.
Haas in Mais
[Stams], 16. Oktober 1666
Bruder Gottfried ist aus Innsbruck zurückgekehrt mit einer langen Kostenaufstellung
für seinen Krankenaufenthalt, die er nach Kaisheim schickte. Es handelt sich um
mindestens 50 Gulden. Er drängt auch auf seine Rückberufung nach Kaisheim, weil der
Arzt ihm vom Tiroler Klima abgeraten hat. Aus München sind 36 Goldmünzen angekommen,
die Stephani in den Räumen des Abtes verwahrte. Im Streit mit Weingarten fordert der
Stamser Anwalt, Herr
Stams, 1. Januar 1667
Stephani wünscht dem Abt ein gutes neues Jahr, wie auch er es dem gesamten Konvent
gewünscht hat. Weil der Brief aus Bozen so spät gekommen ist, hätte er die 40 Gulden
für den Vikar von Mais fast nicht mehr mitgeschickt. Auch auf den früheren Brief des
Abtes konnte Stephani nicht früher antworten, da er so spät nach Stams kam. Stephani
geht es gesundheitlich gut, während der Pater Professor an Schnupfen und
Brustproblemen litt, bis er heute wieder an der Messe
geht es gesundheitlich gut, während der Pater Professor an Schnupfen und
Brustproblemen litt, bis er heute wieder an der Messe teilnehmen konnte. Bruder
Nikolaus wird immer noch von seinem Fußleiden geplagt, ja inzwischen hat sich seine
Krankheit auf den ganzen Körper ausgebreitet.
nach Zirl brachte. Aus Zirl
wurden sie dann nach Stams gebracht. Der Dekan von Telfs war mit seinem Frühmesser
Oswald aus Mieming im Ötztal unterwegs, wo er den Stamser Kurat, Johannes
Kränbitter, erneut vor den versammelten Bauern mit Berufung auf Brixen zum Verlassen
des Benefiziums aufforderte, was dieser ablehnte, wenn ihm nichts Vergleichbares
geboten würde und zwar nur durch den Abt von Stams, der ihn auch einsetzte.
Kränbitter hat bei Stephani darum gebeten, ihm, falls er das
Müller so beschwerlich und von Krankheit gezeichnet begonnen hat, und wünscht ihm
gute Besserung. Auch Bruder Gottfried geht es wieder schlecht. Der Arzt meint, die
Genesung könnte in einem anderen Klima viel schneller gehen. Inzwischen liegt er auf
der Krankenstation, verunsichert durch die Nachricht, es könnte zur Apoplexie
kommen. Abt Haas wundert sich sehr, dass es keine Neuigkeiten über das
Generalkapitel zu erfahren gibt, obwohl es dort um tiefgreifende Reformen gehen
Caesariensem, 1. Februarii 1667, nomine reverendissimi.
506. Stephani an Prior Benedikt Hein in Kaisheim
[Stams], zwischen 8. März und 10. April 1667
Bruder Gottfried wurde mitgeteilt, dass sich Prior Hein wünscht, dass Gottfried nach
Kaisheim zurückkehrt. Er wartete daraufhin lange ungeduldig auf den Boten und bat
heute Stephani, selbständig nach Kaisheim reisen zu dürfen. Stephani konnte ihn
nicht überreden, auf die Rückkehr des Abtes aus Innsbruck zu warten. Da nichts
auszurichten war, ließ Stephani ihn ziehen.
mitgeteilt, dass sich Prior Hein wünscht, dass Gottfried nach
Kaisheim zurückkehrt. Er wartete daraufhin lange ungeduldig auf den Boten und bat
heute Stephani, selbständig nach Kaisheim reisen zu dürfen. Stephani konnte ihn
nicht überreden, auf die Rückkehr des Abtes aus Innsbruck zu warten. Da nichts
auszurichten war, ließ Stephani ihn ziehen.
510. An Abt Benedikt Hein von Kaisheim
Stams, 26. April 1667
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Die Franzosen haben mit Hilfe eines päpstlichen
Erlasses den deutschen Zisterziensern ein schweres Joch auferlegt. Abt Haas hofft
auf die Beständigkeit und Einigkeit der deutschen und österreichischen Äbte. Abt
Haas bedauert das Ableben von Bruder Gottfried. Gott hat ihn gnädig zu sich gerufen.
Marci.
511. An Abt Benedikt Hein von Kaisheim
[Stams], 26. Juli 1667
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Haas bedankt sich für Abt Heins letzten Brief.
Mit Ungeduld hat er schon auf Berichte vom Generalkapitel gewartet. Er bedauert es,
dass die Abgesandten der Oberdeutschen Kongregation in den Streitigkeiten der
Franzosen so wenig für die Sache der Deutschen erreichen konnten. Ein konkretes
Problem besteht darin, dass nach
Haas: Abt Haas schickt seine beiden Zöglinge, Bernhard
Ingramb und Edmund Zoz, ins Konvikt zum Hl. Hieronymus, damit sie am Gymnasium von
Dillingen Philosophie studieren können. Obwohl sie an den heimischen Wein gewöhnt
sind, sollen sie sich doch auf das Dillinger Bier umstellen. Abt Haas hofft, dass
sie nicht nur intellektuell, sondern auch sittlich gebildeter zurückkehren. Sollten
sie keine Fortschritte machen, möge der Regens sie schnell nach Stams
zurückschicken. Bei nächster
epulum destinandi
allegato praecipue statutorum interdicto. (6) Causa huius meae petitionis
reverendissima pietas vestra optime divinare norit, quae patris Alberici,
patris
Alberici] Hier wird wohl auf die Probleme angespielt, die Pater
Albericus [Manincor] machte, der zwischen 1655 und 1656 aus dem Kloster
geflohen war. patris Pauli patris Pauli] Auch dies ist wohl
eine Anspielung
auf die Probleme angespielt, die Pater
Albericus [Manincor] machte, der zwischen 1655 und 1656 aus dem Kloster
geflohen war. patris Pauli patris Pauli] Auch dies ist wohl
eine Anspielung auf Verfehlungen, eventuell auf den Trinkexzess, von dem
Stephani in ep. 493 berichtete. hisque similium (quibus
maxime dentes pruriunt eo perveniendi) genium ac mores probe perspectos habet. (7)
Vitabitur hac ratione multorum
die Pater
Albericus [Manincor] machte, der zwischen 1655 und 1656 aus dem Kloster
geflohen war. patris Pauli patris Pauli] Auch dies ist wohl
eine Anspielung auf Verfehlungen, eventuell auf den Trinkexzess, von dem
Stephani in ep. 493 berichtete. hisque similium (quibus
maxime dentes pruriunt eo perveniendi) genium ac mores probe perspectos habet. (7)
Vitabitur hac ratione multorum aemulatio et monasterio honor
517. Stephani an Abt Augustinus Haas in Mais
Stams, 22. Oktober 1667
Stephani hat erfahren, dass Bernhard [von Ingrimb] und Edmund [Zoz] gut nach
Dillingen gekommen sind. Ihr Begleiter hat auf der Strecke zwischen Dillingen und
Augsburg einen Weltpriester getroffen, der dort von Beamten abgeführt wurde. Diesem
Folgte seine Konkubine. Es könnte der ehemalige Dekan von Imst, Georg Holzer,
gewesen sein. Die Einladung nach Petersberg ist
et amplissime praesul, observandissime domine domine
hat. Den Beschluss des Abtes von Morimond betrachtet Abt Haas
als Quelle für neue Streitigkeiten. Er weiß aber nicht, was man dagegen machen
könnte. Sowohl Ehrgeiz als auch Gier könnten die Beweggründe des Franzosen sein. Abt
Haas vertraut auf Gott, der bereits früher, als der Abt von St. Urban ähnlich
anmaßend reagierte, das drohende Unheil durch ein Verbot aus Rom abwenden konnte.
Haas: Nach dem Tod des Kurators von Sölden, Johannes
Neurauter, musste sich Abt Haas nach einem neuen Seelsorger für die Gemeinde
umsehen. Den Überbringer dieses Briefes möchte Abt Haas dem Bischof für dieses Amt
vorschlagen. Er hofft dabei auf die Fürsprache Caldonazzos, der sich umso leichter
dafür aussprechen wird, da es sehr schwierig ist, einen Priester für das unwirtliche
Sölden zu finden.
523. An Abt Anselm I. Muotelsee von Salem
[Stams], 31. Januar 1668
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Anselm hat durch die Übermittlung einer
päpstlichen Note die Unsicherheiten in Bezug auf die Aufnahme neuer Novizen
beseitigt. Die Ausnahmen für die Oberdeutsche Kongregation konnten wegen der
Probleme in Frankreich noch nicht durchgesetzt werden, Abt Haas hofft jedoch auf die
Arbeit des Generalprokurators in Rom und auf Abt
einer
päpstlichen Note die Unsicherheiten in Bezug auf die Aufnahme neuer Novizen
beseitigt. Die Ausnahmen für die Oberdeutsche Kongregation konnten wegen der
Probleme in Frankreich noch nicht durchgesetzt werden, Abt Haas hofft jedoch auf die
Arbeit des Generalprokurators in Rom und auf Abt [Matthäus Kolweiss] von Lilienfeld.
Abt Haas macht sich Sorgen um die geplante Visitationsreise des Abtes von Morimund.
Der Frieden innerhalb der Kongregation ist gefährdet. Abt Haas schlägt
in Bezug auf die Aufnahme neuer Novizen
beseitigt. Die Ausnahmen für die Oberdeutsche Kongregation konnten wegen der
Probleme in Frankreich noch nicht durchgesetzt werden, Abt Haas hofft jedoch auf die
Arbeit des Generalprokurators in Rom und auf Abt [Matthäus Kolweiss] von Lilienfeld.
Abt Haas macht sich Sorgen um die geplante Visitationsreise des Abtes von Morimund.
Der Frieden innerhalb der Kongregation ist gefährdet. Abt Haas schlägt vor, beim
Generalabt gegen dieses Vorgehen zu
Briefwechsel zwischen Stams und Salem
hat sich unglücklich überschnitten. Aus Abt Muotelsees Brief konnte Abt Haas
ersehen, dass das umstrittene Vorhaben des Abtes von Morimond bereits dem Generalabt
zur Kenntnis gebracht wurde. Abt Haas hofft nun auf Reaktionen aus Citeaux. Wenn nun
der Abt von Feuillant nach Morimond zur Visitation geschickt wird, hat sich der Abt
von Morimond ins eigene Fleisch geschnitten. Eine Visitation von Stams wird
sicherlich von Innsbruck aus verhindert werden. Wenn
Kongregation von einem gemeinsamen Noviziat und
Studium befreit. Dies wäre für die Klöster teuer geworden. Andere strittige Punkte
sind in Rom noch nicht geklärt worden. Der Generalprokurator in Rom macht sich
jedoch wenig Hoffnungen in Bezug auf die Temporalien, die Stephani jedoch als
wichtig für die Würde des Abtes erachtet. Bei den Äbten in Frankreich und Italien,
die nur auf drei Jahre gewählt sind, mag dies möglich sein, nicht aber in
Deutschland.
in Rom noch nicht geklärt worden. Der Generalprokurator in Rom macht sich
jedoch wenig Hoffnungen in Bezug auf die Temporalien, die Stephani jedoch als
wichtig für die Würde des Abtes erachtet. Bei den Äbten in Frankreich und Italien,
die nur auf drei Jahre gewählt sind, mag dies möglich sein, nicht aber in
Deutschland.
vestrae.
528. An Abt Anselm I. Muotelsee in Salem
Stams, 13. März 1668
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Haas bedankt sich, dass er nach dem letzten
Brief endlich Klarheit in Bezug auf die neuen Breviere hat. Bücher für Stams wurden
in Ulm bestellt. Der Streit mit dem Bischof von Brixen, v.a. um die Pfarrkirche zum
Hl. Johannes, dauert nun schon fünf Jahre. Oft haben die Brixner schon versucht,
eine Visitation durchzuführen,
zu Gesicht bekommen zu haben, wenn er auch erkennen
muss, dass keine der Forderungen der Oberdeutschen Kongregation umgesetzt wurde. Die
einzige Möglichkeit besteht nun darin, den Papst wiederum anzugehen und ihn um
Änderungen zu bitten, was auf einem Nationalkapitel beschlossen werden soll. Abt
Haas ist im Moment noch beim Landtag in Innsbruck beschäftigt, hofft aber ab
Pfingsten frei zu sein. Dem Totengedenken, um das Abt Hein gebeten hat, will Abt
Haas gerne nachkommen.
des Paters Andreas nicht zu früh bekannt werden zu lassen. Pater
Paulus Spiesegger hat Stephani non schon zum dritten Mal um die Versetzung für ein
oder zwei Jahre in ein anderes Kloster gebeten. Es ist Stephani kaum gelungen, Pater
Spiesegger auf die Rückkehr des Abtes zu vertrösten. Er musste zusagen, das Anliegen
brieflich an Abt Haas heranzutragen und die Antwort gleich zu verkünden. Stephani
bittet Abt Haas also um entsprechende Anweisungen.
August 1668
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Haas hofft, dass sein Kollege aus Salem wieder
gut nach Kaisheim gekommen ist, wie auch er selbst gut über den Arlberg nach Stams
zurückkehren konnte. Abt Haas bittet darum, die heurige Visitation nicht auf den
Herbst zu verschieben, da seine Anwesenheit bei der Ernte in Mais dringend
erforderlich ist. Abt Haas hofft, dass die beiden Schüler, [Bernhard von Ingramb und
Edmundus Zoz] die Ferien in Kaisheim verbringen dürfen.
ex Stambs 7. Augusti anno 1668.
536. An Abt Anselm I. Muotelsee von Salem
Stams, 21. August 1668
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Haas hat mit Genugtuung erfahren, dass in Bezug
auf das päpstliche Schreiben Alexanders VII. nun die Meinung des Generalabtes und
des Generalprokurators in Rom eingeholt wird. In Bezug auf das bevorstehende
Generalkapitel in Citeaux hat Abt Haas zwei Wünsche: Aus Kostengründen soll Stams
nur
Stams, 21. August 1668
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Haas hat mit Genugtuung erfahren, dass in Bezug
auf das päpstliche Schreiben Alexanders VII. nun die Meinung des Generalabtes und
des Generalprokurators in Rom eingeholt wird. In Bezug auf das bevorstehende
Generalkapitel in Citeaux hat Abt Haas zwei Wünsche: Aus Kostengründen soll Stams
nur mehr zwei Mal in drei Jahren visitiert werden. Wegen des Fischmangels soll es im
Advent am einen oder anderen Tag einen Dispens zum
paternitas vestra etiam pro equestri itinere
suffecturum aestimabat), qua ille contentus non fuerit, libeat reverendissimae
pietati vestrae perspicere ex ipsiusmet formalibus, quae ad nostrum patrem cellarium
perscripsit, sic se habentibus: (5) Auf der raiß unter Inter raiß et unter tria verba
non leguntur. gerast hab ich doch warlich oft großen
hunger und durst ausstehen müssen, der rechte grundt ligt an dem pater prior, Gott
verleiche ihm ein
541. Stephani an Pater Paulus Spiesegger in Kaisheim
Stams, 30. Oktober 1668
Stephani freut sich, dass Spiesegger am 19. Oktober in Kaisheim eingetroffen ist, und
bedauert es, dass er auf der Reise Hunger und Durst leiden musste. Sein Reisegeld
wurde nicht aus der Kassa des Konventes oder des Priors, sondern aus der Kassa des
Abtes bezahlt. Zudem war der Betrag reichlich: Bernhard [von Ingramb] und Edmund
[Zoz], die vor einem Jahr
Innsbruck, 20. November 1668
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Heins Brief vom 20. Oktober hat Abt Haas erst
am 11. November [1668] erreicht. Er bedankt sich für die freundliche Aufnahme von
Pater [Spiesegger] in Kaisheim und hofft auf dessen Besserung. Im Gegenzug geht es
Pater Bartholomäus in Stams recht gut. Nach Pater Spiesegger macht nun Pater Theodor
von Preisach Probleme: Auch er möchte für ein oder zwei Jahre in ein anderes Kloster
geschickt werden. Er sagt, er sei zu
eingetreten und habe noch
nichts gesehen. Abt Haas glaubt, hier den Anfängen wehren zu müssen. Abt Haas musste
Pater Theodor immerhin erlauben, sein Anliegen brieflich an Abt Hein heranzutragen.
Er bittet seinen Kollegen nun, scharf und ablehnend auf Theodors Schreiben zu
reagieren.
543. Stephani an Abt Augustinus Haas in Innsbruck
[Stams], 8. Dezember 1668
Wie angeordnet, hat Stephani die Patres des Konvents befragt, wie sie zu einer
möglichen Priesterweihe Bruder Thomas [Achmillers] stünden. Alle bis auf Pater
Ulrich [Raschpichler] lehnten die Weihe ab, auch Stephani ist dagegen, weil zwar
noch die guten Anlagen zu sehen sind, jedoch keinerlei Fortschritte. Pater Theodor
[von Preisach] ist immer noch beleidigt, so dass er bei der Cäcilienmesse
dem
Läuten der Kirchenglocken oder dem Wischen des Fußbodens, entbunden zu werden, was
Stephani gerne erlauben will. Pater Theodor [von Preisach] hofft immer noch, sein
Anliegen nach der Rückkehr des Abtes durchsetzen zu können. Er setzt dabei auf den
Einfluss seiner adeligen Verwandten, wo er doch wissen müsste, dass Interpellationen
dieser Art verboten sind. Stephani hält es für gut, wenn Abt Haas im Vorfeld schon
mit Baron Wagner spricht. Es kursiert das Gerücht, dass der Frühmesser
eine Vesper. Die Konversen beten fünf Vater Unser und ebensooft
das Ave Maria. Vor dem Kapitel werden sie vorgetragen und in das Nekrologim
eingetragen. Jeder Priester liest zudem einmal im Monat eine Messe für die
Verstorbenen. Mehr könne auch auf Grund der zahlreichen Stiftungen nicht getan
werden.
longe ille fructuosius
laborasset, si causam Germanorum suscepisset et difficultatum atque gravaminum,
quibus breve pontificium Alexandri VII. nos implicuit, nodum Gordium
nodum
Gordium] Anspielung auf die Geschichte, in der Alexander der Große den
Knoten von Gordion mit einem Schwerthieb löst. dissolvi
sollicitasset. (3) Alterius brevis apostolici, quo Clemens VIIII. novissimi capituli
nostri generalis acta praecipua suae
Haas: Vor nunmehr neun Jahren kam Pater Kuno aus Ebrach
nach Stams und war hier an verschiedenen Orten des Etschtales als Kooperator tätig.
Weil er nirgendwo ein festes Benefizium erreichen konnte, kehrte er nun wieder nach
Stams zurück, wo er auf eine Entscheidung seines Abtes warten will. Abt Haas kann
ihn nicht länger im Kloster, das jetzt schon aus allen Nähten platzt, halten. Er
hofft auf eine schnelle Antwort.
er nirgendwo ein festes Benefizium erreichen konnte, kehrte er nun wieder nach
Stams zurück, wo er auf eine Entscheidung seines Abtes warten will. Abt Haas kann
ihn nicht länger im Kloster, das jetzt schon aus allen Nähten platzt, halten. Er
hofft auf eine schnelle Antwort.
der Oberdeutschen Kongregation zuwider
läuft, soll man sich dagegen wehren. Obwohl Abt [Anselm I. Muotelsee] von Salem
seinem Kollegen aus Morimond brieflich davon abgeraten hat, Deutschland zu besuchen,
halte sich dieser bereits an der Grenze auf. Ein Verbotsschreiben des Generalabtes
wäre freilich die beste Verteidigung. Weil aber nicht mehr genug Zeit ist, dieses
Schreiben zu erhalten, will es Abt Haas so machen, wie es die Schweizer Äbte
vorgeschlagen haben, die den Abt von Morimond
556. Stephani an Abt Benedikt Hein von Kaisheim
Stams, 1. Oktober 1669
Im Auftrag von Abt Haas, der zur Ernte nach Mais gefahren ist, soll Stephani bei Abt
Hein nachfragen, ob es im Advent einen Fastendispens geben wird, und weist auf den
Fischmangel in Stams hin. Zudem will er wissen, ob die in Rom sehr in Mode
gekommenen Gräber, die zu Ostern in den Kirchen errichtet werden, nun auch
hierzulande zuzulassen sind. Die Meinung aus Kaisheim möchte Stephani gleich an
quam demisse commendo. (6) Ex eremo sancti Ioannis Baptistae
in Stambs Kalendis Octobris anno 1669.
557. Stephani an Abt Augustinus Haas in Mais
Stams, 26. Oktober 1669
Stephani hat auf seine beiden Fragen (= ep. 556) Antwort aus Kaisheim erhalten. Er
glaubt, dass jeder Abt die Möglichkeit hat, von sich aus einen Dispens für zwei Tage
in der Woche im Advent auszusprechen. Auch die Ostergräber scheinen ihm nicht
problematisch,
ac supernis favoribus unice commendo, ex Stambs 26.
Novembris anno 1669.
559. An Abt Anselm I. Muotelsee von Salem
Stams, 3. Dezember 1669
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Die Antwort auf den letzten Brief aus Salem
verzögerte sich wegen der Verpflichtungen Abt Haas’ bei der Ernte. Der Abt von
Morimond hat seine umstrittene Visitationsreise in Deutschland tatsächlich
angetreten und Lützel, Neuburg und Himmelspforten neben
1669.
562. Stephani an den Abt von St. Urban
Stams, 31. Dezember 1669
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Nach der Visitation des Klosters Salem durch den
Abt von St. Urban kam der Wunsch auf, dass ein Mitglied von Salem nach Stams
versetzt wird. Da aber während des 30jährigen Krieges so viele unterschiedliche
Mönche nach Stams kamen, erbittet sich Abt Haas nun keine weiteren Zuwächse. Einen
Mönch will Abt Haas dennoch aufnehmen.
Turbulenzen bei der Neuwahl, da die Anhänger
der Strengen Observanz in Frankreich stark Partei ergreifen werden. Der Abt von
Morimond wird sein Vorhaben, alle Klöster seiner Filiation zu visitieren, non
vollends fallen lassen. Abt Haas hofft auf einen Nachfolger für Vaussin, der der
Oberdeutschen Kongregation gewogen sein wird. Außderdem bedankt er sich für die
Abschrift eines Dokumentes aus Lilienfeld.
coenobio meo Stambsensi Kalendis Aprilis anno 1670.
568. An Pater Magnus Herbst, Sekretär der Oberdeutschen Kongregation
Stams, 1. April 1670
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Haas muss auf einen vor kurzem eingetroffenen
Brief aus Wettingen antworten. Weil er aber nicht weiß, wie er die Antwort direkt in
die Schweiz schicken soll, leitet er sie vertrauensvoll zunächst an Pater Herbst.
Auf dem Kapitel von Kaisheim ist besprochen
Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Haas muss auf einen vor kurzem eingetroffenen
Brief aus Wettingen antworten. Weil er aber nicht weiß, wie er die Antwort direkt in
die Schweiz schicken soll, leitet er sie vertrauensvoll zunächst an Pater Herbst.
Auf dem Kapitel von Kaisheim ist besprochen worden, ob die Tätigkeit des
Kongregationssekretärs entlohnt werden soll. Abt Haas war dafür, der Abt von St.
Urban jedoch dagegen. Bei Prior [Stephani] wurde jedoch ein Beleg gefunden, dass
Pater Staub,
Lilienfeld
[Stams], 19. April 1670
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Den Brief mit der traurigen Nachricht vom Tod des
Generalabtes hat Abt Haas aus Lilienfeld am 16. April empfangen. Die gesamte
Kongregation trauert. Abt Haas hofft sehr bald auf Nachrichten aus Citeaux über die
Neuwahl. Er macht sich Sorgen über Gerüchte, wonach der französische König auf die
Wahl starken Einfluss ausüben will. Vom Abt von St. Urban weiß man, dass der König
nach Citeaux geschrieben hat, dass die
Tod des
Generalabtes hat Abt Haas aus Lilienfeld am 16. April empfangen. Die gesamte
Kongregation trauert. Abt Haas hofft sehr bald auf Nachrichten aus Citeaux über die
Neuwahl. Er macht sich Sorgen über Gerüchte, wonach der französische König auf die
Wahl starken Einfluss ausüben will. Vom Abt von St. Urban weiß man, dass der König
nach Citeaux geschrieben hat, dass die Wahl völlig frei vonstatten gehen könne.
Welche Rolle bei der Wahl der Abt von Morimond oder die Anhänger der
1670
Im Namen von Abt Augustinus Haas: Abt Haas ist es nicht gelungen, seinen
Konventualen, Pater Theodor von Preisach, der an Melancholie leidet, davon
abzuhalten, nach Salem zu gehen, weswegen er ihn nun ziehen ließ. Er versteht sich
auf Musik und das Bibliothekswesen. Abt Haas möchte nicht, dass ihm gestattet wird,
außerhalb des Klosters zu leben, auch in der Arbeit soll man ihn nicht schonen. Er
hofft, dass es keine weiteren Probleme geben wird.
mitgeschickt wurde. Mit der Antwort hat Stephani auch den
drohenden Brief des Abtes von Morimond mitgeschickt. Den Brief des Generalabtes, den
Abt Hein beigelegt hatte, schickt Stephani an Abt Haas weiter. Die Forderung des
Visitators, einen Stamser auf die Universität nach Ingolstadt zu schicken, ist
Stephani in seinem Antwortschreiben stillschweigend übergangen. Zur Finanzierung
könne man das Geld hernehmen, das dem Kloster Neuburg geschuldet wird. Stephani
macht sich Sorgen um die
Hein von Kaisheim
Stams, 17. Februar 1671
Der Brief des Abtes vom 11. Februar ist vier Tage später in Stams eingetroffen
zusammen mit der Kompilation der Statuten aus St. Urban. Die gewünschten
Kritikpunkte kann Abt Haas, der gerade auf dem Landtag in Bozen weilt, so schnell
nicht anbringen. Bis Ostern wird er wohl nicht zurückkehren. Der Brief ist aber auf
jeden Fall nach Bozen weitergeleitet worden.
eingetroffen
zusammen mit der Kompilation der Statuten aus St. Urban. Die gewünschten
Kritikpunkte kann Abt Haas, der gerade auf dem Landtag in Bozen weilt, so schnell
nicht anbringen. Bis Ostern wird er wohl nicht zurückkehren. Der Brief ist aber auf
jeden Fall nach Bozen weitergeleitet worden.
Augustinus Haas: Abt Haas kann das Exemplar der neuen Statuten, das
angeblich nach Stams geschickt wurde, nirgends finden. Im Februar bekam er eine
Abschrift davon aus Kaisheim mit der Bitte, kritisch Stellung zu nehmen, was er
wegen Verpflichtungen auf dem Landtag in Bozen nicht sofort tun konnte. Nun schließt
er sich der allgemeinen Kritik der bayerischen Äbte an. Für Stams würde es genügen,
zwei Visitationen alle drei Jahre durchzuführen. Abt Haas bittet seinen Kollegen,
die 15 Gulden
(4) Ceterum quod amplissima dominato vestra nomine omnium ac singulorum abbatum
totius congregationis epistulam pro iuribus eiusdem congregationis et
immunitate contra Morimundi Morimundi] Hier wird auf die Bestrebungen des Abtes
Franciscus II. de Machaut von Morimond angespielt, der alle Klöster
seiner Filiation visitieren wollte. impetitiones
Cistercium miserit, oppido benefactum est, ita eam confido Cistercii
computabant.
pacis oliva
Starck, Wolfgang; 1554/55–1605 (1554/55–1605) [1606], Catharina Tragoedia, versio electronica (), 1973 versus, Ed. Tilg, Stefan [word count] [starck-w-catharina].
Stephani, Benedikt; 1613–1672 (1613–1672) [1640], Copiae Litterarum ad diversos ab anno Christi 1640, versio electronica (), 272 folia, Ed. Schaffenrath, Florian [word count] [stephani-b-copiae].
Anonymus [1699], Helicon Oenipontanus advenienti serneissimae reginae Ailhelminae Ameliae obvius, sive Universitas Oenipontana serinissimam reginam Wilhellminam Aemiliam excipiens anno 1699, versio electronica (), 5 folia, Ed. Kofler, Wolfgang; Schaffenrath, Florian; Tilg, Stefan [word count] [anonymus-helicon].
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