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Occurrences 201-300:201. Stephani, Benedikt;... . Copiae Litterarum ad diversos ab... [Page f105v | paragraph | Section] geraten haben. Über die Drucklegung und die öffentliche Verteidigung von Nussbaumers Thesen hat Stephani noch nicht mit Abt Gemelich gesprochen. Stephani möchte, dass Nussbaumer zwischen Philosophie- und Theologiestudium eine Pause einlegt. Dass Ende Januar Fortunatus [Clementi] neue Kleider bekam, soll Nussbaumer nicht als Beleidigung oder Versehen ihm gegenüber auffassen. Vielmehr ist Clementi zu tadeln, der nicht an seinen Kommilitonen gedacht hat. Wenn es unbedingt nötig ist, soll
202. Stephani, Benedikt;... . Copiae Litterarum ad diversos ab... [Page f105v | paragraph | Section] Stephani bewerkstelligte. Stephani las in Innsbruck
eine Messe, und im Anschluss berührten die Mitglieder der erzherzoglichen Familie
die Reliquien. Ferdinand Karl meinte, es ginge ihm bereits besser. Jetzt hört
Stephani allerdings aus Innsbruck, dass sich die Lage verschlechtert hat.
Erzbischof von Salzburg, einen Brief mit einer
Nachricht des Zisterziensergenerals Claude Vaussin, die offenbar schon geöffnet
wurde. Der Generalabt möchte im April und im Mai die Oberdeutsche Kongregation
visitieren. Stephani freut sich, dass dabei hoffentlich viele geheime Pläne endlich
offenbar werden. Stephani fragt, wie man einen General korrekt im Kloster aufnimmt,
hat doch Salem einst schon Generalabt Nicolas Boucherat aufgenommen. Abt Thomas soll
Stephani informieren, sobald
hat doch Salem einst schon Generalabt Nicolas Boucherat aufgenommen. Abt Thomas soll
Stephani informieren, sobald der General in Salem ist und ob er die Absicht hat,
alle Klöster zu bereisen oder ein Generalkapitel einzuberufen. Stephani hofft, dass
der Abt über frühere Briefe nach Citeaux Stillschweigen bewahrt. Die Äbte der
Kongregation sollen sich überlegen, wie mit dem Abt von St. Urban verfahren werden
soll, und dass ihnen der Generalabt nicht das Präsidenten- und Vikarswahlrecht
zu bereisen oder ein Generalkapitel einzuberufen. Stephani hofft, dass
der Abt über frühere Briefe nach Citeaux Stillschweigen bewahrt. Die Äbte der
Kongregation sollen sich überlegen, wie mit dem Abt von St. Urban verfahren werden
soll, und dass ihnen der Generalabt nicht das Präsidenten- und Vikarswahlrecht
entzieht.
[Stams], 26. Mai 1654
Pater Staub hat Stephani um die Zusendung der von ihm einst in Stams
zusammengestellten Meditationen gebeten. Leider waren die Zettel trotz intensiver
Suche bisher im Kloster nicht auffindbar. Abt Gemelich wundert sich, dass ihm über
die Visitationsreise des Zisterziensergenerals bisher nichts berichtet wurde. Gerade
in dieser Sache wäre die Kommunikation unter den Klöstern sehr angebracht. Auch über
die Kongregation war nichts zu hören. Allein der Abt von
bisher nichts berichtet wurde. Gerade
in dieser Sache wäre die Kommunikation unter den Klöstern sehr angebracht. Auch über
die Kongregation war nichts zu hören. Allein der Abt von Kaisheim schrieb an Abt
Gemelich und warnt davor, dass sich Generalabt Claude [Vaussin] den Abt von St.
Urban oder einen anderen aus der protestantischen Fraktion als Berater in seiner
Visitation wählen könnte. Noch immer gibt es keinen Nachfolger für Staub als
Sekretär der Kongregation. Wenn es
Fischen in Silz unternehmen wolle. Mit einer
Empfehlung an den Dekan von Oberstdorf wurde Michael Kirchmair nach Wertach
entsandt. Weitere Breife hat er für Johannes Spaiser und den resignierten
[Christoph] Kreuzer erhalten. Stephani befürchtet, dass es den Mann nicht lange in
Wertach halten wird.
pietatem vestram bene sospitem velit et nobis in multas aetates conservet.
277. Stephani an Bruder Georg Nussbaumer in Ingolstadt
[Stams], 23. Juni 1654
Stephani beklagt sich, dass Nussbaumer schon fünf Monate lang nichts von sich hören
ließ. Er möchte genau über die Studien der Stamser in Ingolstadt und ihren
Fortschritt unterrichtet werden. Bruder Candidus [List] soll Nussbaumer grüßen.
Stephani hat sein genaues
interim vestra cum parocho et patre Augustino fraterne salutata optime in
Domino prosperetur.
279. Stephani an Pater Martin Stöger in Umhausen
Stams, 4. Juli 1654
Stephani freut sich, dass für Umhausen endlich ein Seelsorger gefunden wurde:
Nikolaus Sulzenbacher, der bisher in Innsbruck bei Dekan Capellani wirkte. In den
nächsten Tagen wird er im Ötztal ankommen. Wenn er vom Dekan von Flaurling begleitet
wird, soll Stöger Acht
Umhausen endlich ein Seelsorger gefunden wurde:
Nikolaus Sulzenbacher, der bisher in Innsbruck bei Dekan Capellani wirkte. In den
nächsten Tagen wird er im Ötztal ankommen. Wenn er vom Dekan von Flaurling begleitet
wird, soll Stöger Acht geben, dass keine Rechte des Klosters Stams verletzt werden.
Zur Vorsicht soll er die Schlüssel des Vidums und der Pfarrkirche immer bei sich
tragen. In den folgenden Tagen will Abt Gemelich dann den Richter nach Umhausen
schicken, um Sulzenbacher
et composita ad caulam suam remeare
festinet. Raptim ex Stambs, 4. Iulii post meridiem.
280. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Obladis
Stams, 10. August 1654
Stephani weiß zwar, dass es der Wille des Abtes war, in Obladis nicht durch lästige
Briefe gestört zu werden, doch einen Brief aus Kaisheim muss er weiterleiten. Der
bestellte Lektor für Philosophie kam gestern mit zwei Gefährten an, von denen nur
einer nach dem
Kaisheim
[Stams], 11. August 1654
Der Brief des Abtes, in dem alle Äbte zum Nationalkapitel zusammengerufen werden, kam
bei Stephani an und wurde an Abt Gemelich, der sich gerade in Obladis zur Kur
aufhält, weitergeleitet. Die Nachricht, dass das Kapitel schon im September
stattfinden soll, wird den Abt überraschen, hat ihm doch der Abt von Tennenbach in
Innsbruck versichert, das Kapitel werde frühestens im Oktober stattfinden. Warum Abt
Gemelich auf drei Briefe des Abtes von
erigat et viribus imminenti tam arduo negotio idoneis
instaurare dignetur.
283. Stephani an Georg Nussbaumer in Ingolstadt
[Stams], 25. August 1654
Abt Gemelich hat beschlossen, dass die Stamser Studenten in Ingolstadt ihre Ferien
heuer in Stams und nicht in Ingolstadt verbringen. Ob sie jemals wieder nach Bayern
zurückkehren werden, steht noch nicht fest. Nach Stephanis Einschätzung wird dies
nicht der Fall sein. Er rät
werden, steht noch nicht fest. Nach Stephanis Einschätzung wird dies
nicht der Fall sein. Er rät ihnen, all ihre Sachen zu packen und alles nach Hause
mitzunehmen. Auf kaputte Kleidung sollen sie dabei verzichten. Es besteht die
Aussicht, dass sie in Brixen in ihren geistlichen Ämtern befördert werden. Bruder
Fortunatus [Clementi] wird sein Philosophiestudium in Stams abschließen können.
August 1654
Stephani bedankt sich für die Bücher, die in Stams angekommen sind: ein Band
kanonisches Recht und die neuen Instructiones von Holzhauser. Pfarrer Lederer soll
ihm den Preis nennen, damit er ihn bezahlen kann. Holzhauser schickt er zurück, dass
Lederer ihn Interessieren zeigen kann. Die weiteren Bücher, von denen die Rede war,
möchte Stephani nun doch nicht mehr haben. Stattdessen würde sich Stephani über die
Schriften des Augustin Barbosa freuen, der in der Stamser Bibliothek
22. September 1654
Es wäre inzwischen sinnlos, wenn Pater Schnürlin das lange versprochene Buch nach
Stams schicken würde. Franz von Egen, der in Stams Zisterzienser werden wollte, ist
persönlich ins Kloster gekommen. Stephani musste feststellen, dass er auf einem Fuß
hinkt, schlecht sieht und Probleme mit dem Kopf hat. Bei Kerzenlicht konnte er nicht
lange arbeiten, ohne dass seine Augen schmerzten. Länger als eine Stunde konnte er
auch tagsüber nicht lesen. Als Kind sei ihm ein
von Egen, der in Stams Zisterzienser werden wollte, ist
persönlich ins Kloster gekommen. Stephani musste feststellen, dass er auf einem Fuß
hinkt, schlecht sieht und Probleme mit dem Kopf hat. Bei Kerzenlicht konnte er nicht
lange arbeiten, ohne dass seine Augen schmerzten. Länger als eine Stunde konnte er
auch tagsüber nicht lesen. Als Kind sei ihm ein Ziegelstein auf den Kopf gefallen.
Stephani glaubt, auch sein Eifer für den Orden sei nur vorgetäuscht, um seinem Vater
zu gefallen.
ne prolixior fiam, et
reverentiam vestram cum religiosos consodalibus suis fraterne saluto.
286. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Mais
Stams, 17. Oktober 1654
Stephani freut sich, dass Gemelich gut in Mais angekommen ist und dass sich die Ernte
besser als erwartet entwickelt. Der Sohn des Innsbrucker Glasers, Paul Ludwig, war
in Stams und hat sich sieben Tage lang die Logik-Kurse angehört. Ohne zu grüßen, ist
er dann
vestram cum religiosos consodalibus suis fraterne saluto.
286. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Mais
Stams, 17. Oktober 1654
Stephani freut sich, dass Gemelich gut in Mais angekommen ist und dass sich die Ernte
besser als erwartet entwickelt. Der Sohn des Innsbrucker Glasers, Paul Ludwig, war
in Stams und hat sich sieben Tage lang die Logik-Kurse angehört. Ohne zu grüßen, ist
er dann plötzlich nach Innsbruck zurückgekehrt. Stephani
und Fortunatus [Clementi] zurückrufen musste: v.a. der von Abt Gemelich beauftragte
Philosophielehrer, ein Schotte, will beschäftigt sein. Abt Gemelich bittet um eine
Abschrift der Kurzfassung der Statuten des Kapitels von Rottweil. Stephani hofft,
dass Abt Gemelich nicht mehr allzu lange in Kammerangelegenheiten in Innsbruck
aufgehalten wird.
sanctorum Simonis et Iudae anno 1654.
288. Stephani an Pfarrer Maximilian Lederer von Thaur
[Stams], 20. November 1654
Stephani antwortet auf Lederers Brief vom 19. November. Es ist kein Malheur, dass die
bestellten Bücher noch nicht alle nach Stams geschickt wurden. In Hall hat Stephani
neulich bei Elias Staudacher weitere Werke von Augustinus Barlosa gefunden. Leider
sind die bestellten Philosophiebücher noch nicht eingetroffen, die der
dem Abt die Unterlagen für drei Kandidaten für die Priesterweihe.
Besonders Bruder Albericus [Manincor] hegt große Sehnsucht nach der Weihe. Der
Apotheker konnte in seinem Lager ein bestimmtes Mittel nicht auf Anhieb finden.
Stephani glaubt, dass der Apotheker Stams bald verlassen werde, weil er zu den
Dienstboten gerechnet werde. Jetzt kocht er gerade Äpfel ein.
Verwandte von Abt Melchior [Jäger]. Ihre Mutter ist die leibliche Schwester
des Matthäus Raspichler. Auch muss man bei ihr keine nächtlichen Ausschweifungen
befürchten, führt sie doch ein anständiges Leben. Einige der jungen Brüder glauben,
dass ihre Primiz sich nur wegen der schweren Krankheit des Abtes verzögert.
in unam informem pultem
diffluxissent. (11) Grates tamen nihilominus habeo et litteras finio.
297. Stephani an Pater Augustinus Haas in Mais
Stams, 13. Februar 1655
Stephani freut sich, dass es Haas gut geht, und wünscht den anderen beiden in Mais
eine gute Besserung. Den Mönchen in Stams geht es gut, während der Abt gerade eine
schwere Krankheit hinter sich hat: Der Grund war ein Gastmahl, bei dem der Abt bis
tief in die Nacht
gerade eine
schwere Krankheit hinter sich hat: Der Grund war ein Gastmahl, bei dem der Abt bis
tief in die Nacht getrunken hat. Pater Wilhelm [Wenzel] brachte dann das Gespräch
auf das Aussterben der Murmeltiere, worüber sich der Abt so aufregte, dass er drei
Tage lang nichts mehr essen konnte. Wein und Absinth jedoch trank er. Nun aber geht
es ihm wieder gut, und er hat sich bereits wieder auf den Weg nach Innsbruck
gemacht. Georg [Nussbaumer] und Albericus [Manincor] wurden in Brixen für
Studenten aus Ingolstadt
zurückberufen und zu Priester geweiht wurden, hat sich die Situation etwas beruhigt.
Deswegen schickt Stams nun die Patres Nivardus [Bardalas] und Bartholomäus [Hol] für
eine Woche nach Marienberg mit der strengen Auflage, dass sie das Kloster nicht
verlassen dürfen, wie es die beiden Äbte abgesprochen haben.
301. Stephani an Abt Christoph Hahn von Schönthal
[Stams], 28. September 1655
Auf Anweisung von Abt Gemelich schickt Stephani einen Brief des Kardinals Ginetti,
der nach Citeuax weitergeleitet werden soll. Das Gerücht, dass sich die Oberdeutsche
Kongregation der Weisungsvollmacht von Citeaux entziehen wollte, konnte wohl auf dem
Kapitel in Rottweil aus der Welt geschafft werden. Stephani hat Abschriften der
Visionen des Schönthaler Abtes Richalmus bei sich, die von
305. Stephani an Gottfried Mager, Bursarius in Kaisheim
Stams, 6. Januar 1656
Seit 14 Tagen hat Abt Gemelich keine Antwort auf seinen Brief (= ep. 304) erhalten,
in dem er ankündigt, dass Boten zwei Fässer Wein nach Füssen bringen werden, die der
Abt von Kaisheim dort abholen lassen soll. Die Fässer wurden inzwischen nach Füssen
gebracht und liegen dort bei Johannes Spaiser in Gewahrsam. Weil der Wein des
vergangenen Jahres
obnixius commendare volui. Ex Stambs
etc.
306. Stephani an Kooperator Augustinus Haas in Mais
[Stams], 28. Januar 1656
Stephani bedankt sich für das Geschenk aus Mais. Es freut ihn, dass es dort allen gut
geht. In Stams sind alle wohlauf, bis auf den Abt selbst, der seit seiner Rückkehr
von der Ernte am 18. Dezember 1655 krank und ans Bett gefesselt ist. Stephani
befürchtet, dass es noch schlimmer wird, sobald der Abt wieder
sich für das Geschenk aus Mais. Es freut ihn, dass es dort allen gut
geht. In Stams sind alle wohlauf, bis auf den Abt selbst, der seit seiner Rückkehr
von der Ernte am 18. Dezember 1655 krank und ans Bett gefesselt ist. Stephani
befürchtet, dass es noch schlimmer wird, sobald der Abt wieder nach Innsbruck
gerufen wird. Im Sommer sollen die Baumaßnahmen voranschreiten: Die beiden
Sakristeien sind bereits abgerissen und sollen neugebaut werden. Die äußere
Sakristei wird am selben Platz
erst so spät auf den Brief des
Abtes, da er drei Wochen lang krank an sein Bett gefesselt war. Der Abt wollte
Neuigkeiten erfahren, und er kann nun beides melden, Friedens- und
Kriegsbotschaften: Ein Graf, der durch Tirol reiste, verkündete, dass der König von
Schweden nur Truppen aufstelle, um sich gegen Moskau zu verteidigen. Ein anderer
Bote jedoch verkündete, dass der Graf von Württemberg den Schwedischen König zu
einem Krieg gegen das Reich anstachle und ihn mit Hilfstruppen
erfahren, und er kann nun beides melden, Friedens- und
Kriegsbotschaften: Ein Graf, der durch Tirol reiste, verkündete, dass der König von
Schweden nur Truppen aufstelle, um sich gegen Moskau zu verteidigen. Ein anderer
Bote jedoch verkündete, dass der Graf von Württemberg den Schwedischen König zu
einem Krieg gegen das Reich anstachle und ihn mit Hilfstruppen unterstützen wolle.
Die Sachsen seien bereit, die Schweden als Schutzmacht ins Land zu rufen. Beim
Bayerischen König habe der
habe der Schwedische König seinen angeblich uralten Anspruch auf
bestimmte Städte, darunter Ingolstadt und Landsberg, geltend machen wollen. Er weiß
nicht, wem zu glauben sei. Oft bewahrheite sich freilich die schlechtere Nachricht.
Er freut sich, dass die beiden Weinfässer in Kaisheim angekommen sind, und hätte
gerne eine Bestätigung, dass auch das Geld für die Studenten aus Stams bei Abt Georg
eingetroffen ist.
Ingolstadt und Landsberg, geltend machen wollen. Er weiß
nicht, wem zu glauben sei. Oft bewahrheite sich freilich die schlechtere Nachricht.
Er freut sich, dass die beiden Weinfässer in Kaisheim angekommen sind, und hätte
gerne eine Bestätigung, dass auch das Geld für die Studenten aus Stams bei Abt Georg
eingetroffen ist.
ex monasterio
meo ipso purificatae Virginis festo die anno 1656.
308. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Innsbruck
Stams, 21. März 1656
Vom Richter hat Stephani gestern erfahren, dass Abt Gemelich Pater Martin [Stöger]
als Pfarrer nach Wertach schicken will. In Gegenwart von Subprior und Pater Edmundus
[Quaranta] hat er ihm dies mitgeteilt, was ihm gar nicht gefallen wollte: Er sei mit
über 60 schon zu alt und außerdem kein
Abt Bernhard Gemelich in Innsbruck
[Stams], 27. März 1656
Pater Martin [Stöger] hat mit großem Unwillen das Kloster nach Wertach verlassen. Die
Briefe nach Brixen hat Stephani diesem Boten nicht mitgegeben, da er vom Richter
erfahren hat, dass Abt Gemelich sie aus Innsbruck schicken werde. Aus Bayern ist
vorgestern der Maurer Jakob eingetroffen, der damit begonnen hat, die südliche Wand
des Kapitels einzureißen. Mit dem Neubau beginnt er erst, wenn der Abt selbst ihm
Anweisungen
noch in
Innsbruck weilt. Stöger leidet unter dem schlechten Essen, besonders aber unter dem
schlechten Wein in Wertach. Er hätte gerne ein Fass aus Stams, wofür sich Stephani
gerne einsetzen wird. Besonders störend für Stephani ist es im Moment, dass er keine
Stiefel mehr hat, obwohl er darauf gehofft hatte, dass sie Stögers Begleiter, Thomas
Mark, zusammen mit dem Pferd wiederbringen werde.
besonders aber unter dem
schlechten Wein in Wertach. Er hätte gerne ein Fass aus Stams, wofür sich Stephani
gerne einsetzen wird. Besonders störend für Stephani ist es im Moment, dass er keine
Stiefel mehr hat, obwohl er darauf gehofft hatte, dass sie Stögers Begleiter, Thomas
Mark, zusammen mit dem Pferd wiederbringen werde.
qua premor. Valeat reverentia vestra et invictum in vinea Domini
spiritum non relaxet!
312. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Innsbruck
[Stams], 6. Mai 1656
Stephani berichtet, dass er nun Post von Pater Martin Stöger aus Wertach bekommen
hat, und leitet einen Brief Stögers an den Abt weiter. Stöger bittet darum, dass man
ihm Wein aus Stams schicken möge. Stephani bittet Abt Gemelich, dieses Anliegen zu
erhören. Pater
312. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Innsbruck
[Stams], 6. Mai 1656
Stephani berichtet, dass er nun Post von Pater Martin Stöger aus Wertach bekommen
hat, und leitet einen Brief Stögers an den Abt weiter. Stöger bittet darum, dass man
ihm Wein aus Stams schicken möge. Stephani bittet Abt Gemelich, dieses Anliegen zu
erhören. Pater Stöger werde sonst die Hitze des Sommers und die Anstrengungen nicht
ertragen. Für die Mönche in Stams bittet Stephani nach dem nächsten
est et amica limpitudine destitutum. (6) Sed diis et
superioribus haec commendamus.
313. Stephani an Kooperator Johannes Schnürlin in Mais
[Stams], 12. Mai 1656
Stephani wundert sich, dass jetzt drei Briefe aus Mais kommen, während in der
Erntezeit, da sehr oft Boten hin- und hergeschickt wurden, keine Korrespondenz
stattfand. Mit dem Boten konnte sich Stephani nicht lange unterhalten, da er sich
auf den anstehenden Aderlass
breviter inter molestos ructus
medicinae calamus meus ad pluteum eructavit.
314. Stephani an Kooperator Candidus List in Kaisheim
Stams, 19. Juni 1656
Man hörte in Stams das Gerücht, dass der Visitator, Abt [Müller] von Kaisheim auf
seinem Besuch in Stams von Candidus List, einstmals Schüler in Stams, begleitet
werde. Wegen Lists Aufgaben als Kooperator kam es jedoch nicht dazu. Stephani hofft,
dass es eines Tages zu dem Besuch
Man hörte in Stams das Gerücht, dass der Visitator, Abt [Müller] von Kaisheim auf
seinem Besuch in Stams von Candidus List, einstmals Schüler in Stams, begleitet
werde. Wegen Lists Aufgaben als Kooperator kam es jedoch nicht dazu. Stephani hofft,
dass es eines Tages zu dem Besuch kommen wird. Stephani gratuliert ihm zu seinen
neuen Würden und zu dem Lob, das vor kurzem der Sekretär über ihn ausgesprochen hat.
ex
Stambs 20 Iunii.
316. An den flüchtigen Albericus Manincor
Stams, 1. Juli 1656
Im Namen von Abt Gemelich: Abt Gemelich macht Albericus [Manincor] darauf aufmerksam,
dass sein Dimiss-Brief nur für kurze Zeit ausgestellt war, bis klar ist, wie es mit
ihm weitergehen soll. Man hält es nun für das Beste, wenn Manincor nicht mehr nach
Stams, den Ort seines Vergehens, zurückkehrt, sondern sich innerhalb von drei Wochen
innerhalb von drei Wochen
nach Erhalt dieses Briefes nach Kaisheim begibt. Sollte er diesem Auftrag nicht
nachkommen, wird er als Ordensflüchtling denunziert und exkommuniziert. Der
Dimiss-Brief wird hiermit als ungültig erklärt. Der Abt hofft, dass Manincor wieder
in den Schoß der Kirche zurückkehren kann.
prosperis successibus et ego et mei Deum exorare numquam desinimus.
319. An Bruder Albericus Manincor in Kaltern
[Stams], 8. Juli 1656
Im Namen von Abt Bernhard Gemelich: In Stams weiß man, dass Manincor zum Fest des Hl.
Johannes in Innsbruck und dann in Sterzing war, wo er so viel getrunken und gezecht
hat, dass man sogar in Stams noch davon hörte. Ins Kloster Kaisheim wurde er deshalb
bestellt, weil man hörte, dass er sich schäme
An Bruder Albericus Manincor in Kaltern
[Stams], 8. Juli 1656
Im Namen von Abt Bernhard Gemelich: In Stams weiß man, dass Manincor zum Fest des Hl.
Johannes in Innsbruck und dann in Sterzing war, wo er so viel getrunken und gezecht
hat, dass man sogar in Stams noch davon hörte. Ins Kloster Kaisheim wurde er deshalb
bestellt, weil man hörte, dass er sich schäme und weigere nach Stams zurückzukehren,
nicht weil er dort nicht mehr willkommen sei. Nun ist der Abt aber wieder bereit,
In Stams weiß man, dass Manincor zum Fest des Hl.
Johannes in Innsbruck und dann in Sterzing war, wo er so viel getrunken und gezecht
hat, dass man sogar in Stams noch davon hörte. Ins Kloster Kaisheim wurde er deshalb
bestellt, weil man hörte, dass er sich schäme und weigere nach Stams zurückzukehren,
nicht weil er dort nicht mehr willkommen sei. Nun ist der Abt aber wieder bereit,
ihm zu vergeben und ihn in Stams aufzunehmen. Seine Aufgabe wird es sein, den guten
Ruf des Klosters
er sie wohl allein gegessen. In Stams wird es wohl keine
reiche Ernte an Früchten geben, woran nicht zuletzt die starken Regenfälle im Juni
und Juli schuld sind. Das Heu ist schon eingebracht, das Getreide fehlt jedoch noch.
Stephani bedauert, dass es dem Pfarrer von Mais schlecht geht, vermutet aber, dass
es mit seinen Ess- und Trinkgewohnheiten zusammenhängt. Auch dass es Tobias [Zigl]
schlecht geht, bedauert Stephani, der für ihn eine Messe lesen will. Der Brief Pater
Schnürlins ist
reiche Ernte an Früchten geben, woran nicht zuletzt die starken Regenfälle im Juni
und Juli schuld sind. Das Heu ist schon eingebracht, das Getreide fehlt jedoch noch.
Stephani bedauert, dass es dem Pfarrer von Mais schlecht geht, vermutet aber, dass
es mit seinen Ess- und Trinkgewohnheiten zusammenhängt. Auch dass es Tobias [Zigl]
schlecht geht, bedauert Stephani, der für ihn eine Messe lesen will. Der Brief Pater
Schnürlins ist versehentlich an Abt Gemelich gegangen, der Stephani erst
Regenfälle im Juni
und Juli schuld sind. Das Heu ist schon eingebracht, das Getreide fehlt jedoch noch.
Stephani bedauert, dass es dem Pfarrer von Mais schlecht geht, vermutet aber, dass
es mit seinen Ess- und Trinkgewohnheiten zusammenhängt. Auch dass es Tobias [Zigl]
schlecht geht, bedauert Stephani, der für ihn eine Messe lesen will. Der Brief Pater
Schnürlins ist versehentlich an Abt Gemelich gegangen, der Stephani erst viel später
davon berichtete. Was die Lage im Kloster betrifft,
timeo. Vos pro anima eius Deum exorate ac una omnes salutati prospere in Domino
valete.
321. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Innsbruck
[Stams], 20. Juli 1656
Stephani befürchtet, dass der eben erst zurückgekehrte Albericus [Manincor] schon
bald wieder flüchten könnte. Ihm sind einige Vergünstigungen eingeräumt worden: Er
darf im Garten spazieren und hat einen Vertrauenspater. Dennoch hat er einen
geheimen Brief an Herrn
in Mais
[Stams], 30. September 1656
Den Brief, den Stephani diesem beigelegt hat, hat er zunächst dem Pater Kellner
übergeben, damit er ihn nach Mais schicke. Dann aber hat er ihn auf Anraten des
Richters geöffnet, da der erkannte, dass der Brief von der Kammer komme und
eventuell dringende Geschäfte des Haller Salzamtes enthalte. Die zwei nach Brixen
geschickten Brüder sind völlig vom Regen durchnässt zurückgekehrt. Nur bei Bruder
Leopold [Gassler] gab es Probleme, weil er
geschickten Brüder sind völlig vom Regen durchnässt zurückgekehrt. Nur bei Bruder
Leopold [Gassler] gab es Probleme, weil er das vorgeschriebene Wartejahr nicht
abgewartet hatte. Pater Martin Stöger beschwerte sich in einem Brief aus Wertach,
dass ihm nicht mehr geantwortet werde. Man wolle ihn wohl im Exil sterben lassen.
Bruder Theoderich [von Preisach] kocht vor Wut, weil er nicht mit den anderen
Brüdern nach Brixen geschickt wurde, und bittet um Versetzung in ein anderes
Kloster.
Wenn
eine Meldung aus Wertach selbst kommt, wird der Abt dieser sicherlich zustimmen. Der
flüchtige [Albericus Manincor] ist am 13. Juli nach Stams zurückgekehrt und wurde
von Abt Gemelich mit einer geringen Strafe bedacht. Stephani bezweifelt, dass Bruder
Manincor es lange aushalten wird, ist er doch schon sehr dem Wein ergeben. Die
Brüder Leopold [Gassler] und Ulrich [Raschpichler] sind in Brixen geweiht worden,
was v.a. der übergangene Bruder Theodor von Preisach sehr übel nahm und
er sich bei Stephani für sein raues
Verhalten. Bruder Andreas, dem jeder im Kloster verboten hat, seine Eltern zu
besuchen, hat sich vor kurzem selbst die Erlaubnis herausgenommen und ist geflohen.
Nur Bruder Severinus [Frickinger] war informiert, dass sein Freund nach Rom wollte.
Stephani an Kooperator Augustinus Haas in Mais
Stams, 17. Oktober 1656
Stephani bedankt sich für Haas’ Brief, wenn er auch nicht auf Latein verfasst war,
und für die Kastanien. In Stams wird man heuer wieder keine Nüsse ernten können.
Dass Haas nach Stams zurückgerufen wird, um theologische Studien betreiben zu
können, ist für ihn sicherlich ein Gewinn. Vor seiner Rückkehr soll er sich jedoch
noch um Gewand kümmern. Durch die Einkleidung von vier Konversen ist Stephani in
arge
328. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Mais
Stams, 21. Oktober 1656
Stephani schickt beiliegend einen Brief des Candidus List aus Kaisheim und einen
Brief des Abtes von Kaisheim. Bei Lists Priesterweihe wundert er sich, dass dies
nach einer so kurzen Zeit als Diakon möglich ist. In Stams hat der Lektor mit dem
Kurs in scholastischer Theologie begonnen. Doch für Stephani geht er zu spekulativ
und ungeordnet vor. Zum Patrozinium der Hl. Ursula auf Burg Petersberg
für Stephani geht er zu spekulativ
und ungeordnet vor. Zum Patrozinium der Hl. Ursula auf Burg Petersberg wurden keine
Stamser eingeladen, vielleicht weil man sich dort intensiv auf den Besuch des
Erzherzogs vorbereitet. Stephani hat jedoch gehört, dass der Hof auf der Reise nach
Schönthal weder in Stams noch in Petersberg halt machen wird. Pfarrer Paulus
Sigelius war wieder zehn Tage aus Silz abwesend, ohne jemanden davon zu informieren.
Eine Frau soll sogar ohne die letzte Ölung gestorben
wiederholt. Georg Winkler, der auch eine Einladung
zur Primiz des Candidus List bekommen hat, fragt nach, ob der Abt auch nach Kaisheim
reise. Den Grund der Anfrage kennt Stephani nicht. Das in einem früheren Brief (ep.
329,8) geäußerte Gerücht, dass in Silz eine Frau ohne Begleitung ihres Seelsorgers
sterben musste, hat sich als wahr herausgestellt: Die Gattin des Johannes Randolf
wurde vom Frühmesser von Haiming zwar mit der letzten Ölung, nicht aber mit der
Kommunion versehen. Der Pater
Augen. Darin fordert Stöger, sollte er gegen seinen Willen doch noch länger in
Wertach bleiben müssen, ein bestimmtes Medikament für sich. Stephani ließ das Mittel
sofort bei Apotheker Winkler besorgen. Stephani beteuert, nicht schuld zu sein, dass
Stöger immer noch nicht nach Stams zurückberufen wurde. Er rät ihm, sich mit einem
Brief direkt an Abt Gemelich zu wenden.
Flauring und auch nach Stams gebracht. Stephani glaube, es richte sich an die
Dekane, und schickte das Blatt zurück. Nun bittet er Abt Gemelich um eine Abschrift.
Martin Stöger ist aus Wertach zurückgekehrt. Pater Bartholomäus [Hol] wurde, kaum
dass es wieder drei Tage lang gesund war, wieder ins Krankenlager gebracht, da er
einen großen Tumor im Genitalbereich fand. Da der heimische Chirurg nichts
ausrichten konnte, wurde der Blasensteinschneider aus Axams gerufen. Der Pater
Lektor hat
war nicht Stephani,
sondern der Pater Kellner zuständig. Pater Abraham [Roth] hat während des Aderlasses
einen epileptischen Schock erlitten. Noch Tage später zitterten seine Hände, sodass
morgen der Arzt kommen muss. Stephani glaubt, dass Pater Abraham die Keime dieser
Krankheit schon lange mit sich herumgetragen hat. Die Brüder Tobias [Zigl] und
Ulrich [Raschpichler] warten sehnlichst auf die Rückkehr des Abtes, weil sie die
Hoffnung haben, zu Studien entsandt zu werden.
aut sane per nuntium
epistolarem. (8) Dedi raptim ex domo matris 19. Octobris anno 1657.
340. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Innsbruck
Stams, 9. Dezember 1657
Stephani freut sich, dass es dem Abt in Mais gesundheitlich gut ging und dass er
sicher in Innsbruck angekommen ist. Auch in Stams geht es allen gut bis auf Pater
Eugenius [Eyberger], den seine Podagra quält. Der Richter ist vor wenigen Tagen in
Kematen über eine Treppe
Dedi raptim ex domo matris 19. Octobris anno 1657.
340. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Innsbruck
Stams, 9. Dezember 1657
Stephani freut sich, dass es dem Abt in Mais gesundheitlich gut ging und dass er
sicher in Innsbruck angekommen ist. Auch in Stams geht es allen gut bis auf Pater
Eugenius [Eyberger], den seine Podagra quält. Der Richter ist vor wenigen Tagen in
Kematen über eine Treppe gestürzt und ist nun bettlägrig. Dass Wolfgang
gut ging und dass er
sicher in Innsbruck angekommen ist. Auch in Stams geht es allen gut bis auf Pater
Eugenius [Eyberger], den seine Podagra quält. Der Richter ist vor wenigen Tagen in
Kematen über eine Treppe gestürzt und ist nun bettlägrig. Dass Wolfgang Frickinger
zwei oder drei Mal pro Woche in Haiming die Messe lesen will (vgl. ep. 339,4), war
übertrieben, immerhin hat er sich noch nicht in Haiming sehen lassen. Die neue
Fastenregel für den Advent kam für alle unerwartet, doch
Gemelich schreibt an den Dekan in der Sache
Vikariat in Wertach. Die Bewohner von Wertach haben sich in Anwesenheit des
Generalvisitators und des Dekans über Pfarrer Jakob aufgeregt, woraufhin er aus
Wertach fortgegangen ist. Stephani wundert sich, dass die Wertacher blind ihren
Seelsorger wegen Kleinigkeiten vertreiben. Solange dieser mit Richter Zeiler und
anderen im Gasthaus getrunken hatte, kamen die Wertacher gut mit ihm aus. Als er
aber begann, sich zurückzuziehen, duldeten sie ihn nicht
Kaisers [Leopold I.]
Außerdem bedankt er sich für die genauen Informationen zum Theologiestudium in
Ingolstadt. Ursprünglich wollte Abt Gemelich zwei Studenten nach Ingolstadt
schicken, doch nun ist der Mangel an Personen in Stams so groß, dass nur Bruder
Tobias Zigl entsandt wird. Er bittet darum, dass man in Kaisheim ein Auge auf ihn
wirft und ihn v.a. nur Bier trinken lässt.
genauen Informationen zum Theologiestudium in
Ingolstadt. Ursprünglich wollte Abt Gemelich zwei Studenten nach Ingolstadt
schicken, doch nun ist der Mangel an Personen in Stams so groß, dass nur Bruder
Tobias Zigl entsandt wird. Er bittet darum, dass man in Kaisheim ein Auge auf ihn
wirft und ihn v.a. nur Bier trinken lässt.
absentis et in vindemiis ad Meranum occupati. (9) Ex Stambs, 7. Octobris
1658.
348. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Mais
[Stams], 19. Oktober 1658
Freudig hat Stephani vernommen, dass der Abt nicht mehr von seiner Arthritis geplagt
wird. Gestern aber musste er hören, dass es einen Rückfall gab. Er hofft, dass auch
dieser Rückfall von kurzer Dauer sein wird. Ein wichtiger Brief der Kammer wird
mitgeschickt. Bruder Tobias
348. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Mais
[Stams], 19. Oktober 1658
Freudig hat Stephani vernommen, dass der Abt nicht mehr von seiner Arthritis geplagt
wird. Gestern aber musste er hören, dass es einen Rückfall gab. Er hofft, dass auch
dieser Rückfall von kurzer Dauer sein wird. Ein wichtiger Brief der Kammer wird
mitgeschickt. Bruder Tobias [Zigl] ist in Kaisheim angekommen, nachdem er von Füssen
aus auf dem Fluss bis Augsburg und
348. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Mais
[Stams], 19. Oktober 1658
Freudig hat Stephani vernommen, dass der Abt nicht mehr von seiner Arthritis geplagt
wird. Gestern aber musste er hören, dass es einen Rückfall gab. Er hofft, dass auch
dieser Rückfall von kurzer Dauer sein wird. Ein wichtiger Brief der Kammer wird
mitgeschickt. Bruder Tobias [Zigl] ist in Kaisheim angekommen, nachdem er von Füssen
aus auf dem Fluss bis Augsburg und dann weiter mit dem Wagen bzw. Pferd
v.a. zwei Unterschiede zu Stams aufgefallen: Bei der Vesper
spielt zu Hymnus und Magnificat die Orgel, und kein Priester zieht sich beim Einzug
oder Auszug aus der Messe das Schultertuch über den Kopf. Stephani schrieb dem Abt
von Kaisheim bereits, dass Zigl Bier, nicht Wein trinken solle. Der Abt ist sich nur
über die Menge der Ration noch nicht sicher. Johannes Stocker ist jetzt erst
zusammen mit den Bauarbeitern nach Mittenwald abgereist, obwohl jetzt die
Straßenverhältnisse durch den
postridie sanctae Ursulae seu 22.
Octobris.
350. Stephani an Pfarrer Augustinus Haas in Mais
Stams, 2. November 1658
Stephani bedauert, aus Haas’ letzten Brief erfahren zu müssen, dass es Abt Gemelich
wieder schlechter geht, hofft aber, dass es ihm bald wieder gut geht. Er gratuliert
Haas zum neuen Titel “Pfarrer”, ist sich jedoch bewusst, wieviele neue Aufgaben und
Mühen auf Haas jetzt zukommen. Rosina, die Frau des
350. Stephani an Pfarrer Augustinus Haas in Mais
Stams, 2. November 1658
Stephani bedauert, aus Haas’ letzten Brief erfahren zu müssen, dass es Abt Gemelich
wieder schlechter geht, hofft aber, dass es ihm bald wieder gut geht. Er gratuliert
Haas zum neuen Titel “Pfarrer”, ist sich jedoch bewusst, wieviele neue Aufgaben und
Mühen auf Haas jetzt zukommen. Rosina, die Frau des Richters, hat einen Sohn zur
Welt gebracht, den der Vater
351. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Mais
[Stams], 9. November 1658
Stephani hat sich über den eigenhändig geschriebenen Brief des Abtes sehr gefreut, da
er ihm zeigte, dass der Abt auf dem Weg der Besserung ist. Immerhin kursierten
bereits Gerüchte vom Ableben des Abtes. Das Eintrittsgesuch des Antonius Senner
wurde dem Konvent vorgelegt und einstimmig angenommen. Stephani freut sich, dass
sich die angespannte
gefreut, da
er ihm zeigte, dass der Abt auf dem Weg der Besserung ist. Immerhin kursierten
bereits Gerüchte vom Ableben des Abtes. Das Eintrittsgesuch des Antonius Senner
wurde dem Konvent vorgelegt und einstimmig angenommen. Stephani freut sich, dass
sich die angespannte Personalsituation entspannt. Stephani bestätigt den Erhalt von
30 Gulden, die am 11. November ausgeteilt werden sollen.
Haas’ Brief nach seiner Ankunft aus Hall erhalten. Sofort hat er die
Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Bruder Burkhard eingeleitet. Auch der
Fischer Bernhard Wolf ist nach nur zweitägiger Krankheit verstorben. Sein Tod kam so
schnell, dass er die letzte Ölung nicht mehr erhalten konnte. Zum jährlich
stattfindenden sog. Königsalmosen strömte vorgestern eine große Menschenmenge
zusammen. Bruder Tobias [Zigl] berichtet aus Kaisheim, dass man nach dem Besuch des
Abtes von Salem
Krankheit verstorben. Sein Tod kam so
schnell, dass er die letzte Ölung nicht mehr erhalten konnte. Zum jährlich
stattfindenden sog. Königsalmosen strömte vorgestern eine große Menschenmenge
zusammen. Bruder Tobias [Zigl] berichtet aus Kaisheim, dass man nach dem Besuch des
Abtes von Salem neue Umhänge anfertigen ließ und nun mit diesen zum Altar schritt.
Stephani hofft, dass sich dieser Brauch auch in Stams durchsetzen wird.
sog. Königsalmosen strömte vorgestern eine große Menschenmenge
zusammen. Bruder Tobias [Zigl] berichtet aus Kaisheim, dass man nach dem Besuch des
Abtes von Salem neue Umhänge anfertigen ließ und nun mit diesen zum Altar schritt.
Stephani hofft, dass sich dieser Brauch auch in Stams durchsetzen wird.
incessimus. Dabam ex Stambs etc.
353. Stephani an Bruder Tobias Zigl in Ingolstadt
Stams, 19. November 1658
Zigls erster Brief aus Ingolstadt ist angekommen. Stephani ist zufrieden, dass er ihm
alle Professoren und Leiter des Konvikts genannt hat. Dass die Geschichte des
Johannes Stocker so unrühmlich ausgegangen ist, hat sich dieser auch selbst
zuzuschreiben: Weder hat er Stephani um ein Zeugnis, noch den Abt um Geld oder
353. Stephani an Bruder Tobias Zigl in Ingolstadt
Stams, 19. November 1658
Zigls erster Brief aus Ingolstadt ist angekommen. Stephani ist zufrieden, dass er ihm
alle Professoren und Leiter des Konvikts genannt hat. Dass die Geschichte des
Johannes Stocker so unrühmlich ausgegangen ist, hat sich dieser auch selbst
zuzuschreiben: Weder hat er Stephani um ein Zeugnis, noch den Abt um Geld oder
Kredit gebeten, bevor dieser nach Mais abreiste. Der Abt wird ihm
teils viel zu
klein. Er wollte Anton Senner einen persönlichen Lehrer zur Seite stellen, doch
Senner hat sich einen Termin für seine Entscheidung über den Eintritt gesetzt. Seine
Einkleidung hat also noch Zeit. Als Pater Martin Stöger hörte, dass Michael Moser in
Zukunft mit den Steuereinnahmen beschäftigt sein wird, er aber übergangen wurde, war
er erbost. Aus Trotz verlässt er nun das Haus nicht mehr. Vor einer Woche kehrte der
Abt von Marienberg in Stams ein, als er auf der Reise
355. Stephani an Abt Bernhard Gemelich in Mais
Stams, 23. November 1658
Stephani stört den Abt nur ungern, muss ihm aber einen Vorfall berichten: Gestern sah
der Messner um die achte Stunde, dass der Pfarrer von Silz, der Parrer von Mieming
und der Pfarrer von Flaurling die Pfarrkirche zum Hl. Johannes betraten. Nach kurzer
Zeit verließen sie die Kirche wieder, ritten zum Tor und beauftragten den Pförtner,
dem Prior mitzuteilen, dass
dass der Pfarrer von Silz, der Parrer von Mieming
und der Pfarrer von Flaurling die Pfarrkirche zum Hl. Johannes betraten. Nach kurzer
Zeit verließen sie die Kirche wieder, ritten zum Tor und beauftragten den Pförtner,
dem Prior mitzuteilen, dass sie gerade eine Visitation durchgeführt hätten. Sie
hätten dazu einen Auftrag vom Bischof. Zu der Zeit verließ Christoph Gässler gerade
die Kirche, den sie als Zeugen verpflichten wollten, was dieser aber verweigerte.
Dann ritten sie in
Bruder Tobias Zigl, Student in Ingolstadt
Stams, 22. Januar 1659
Stephani entschuldigt sich, wenn er nicht auf jeden Brief Zigls sofort antwortet. Er
wisse ja, mit wie vielen Aufgaben Stephani eingedeckt sei. Abt Gemelich hat nichts
dagegen, dass Zigl nun auch noch Kanonisches Recht studieren will. Stephani hingegen
rät ihm, sich ganz auf die scholastische Philosophie zu konzentrieren: Es sei
besser, eine Sache ganz, als viele nur halbwegs zu beherrschen. Begeistert hat
Stephani von den
me meosque prosequatur! (9) Ita precor ex
Stambs die 11. Februarii 1659.
360. An Abt Georg IV. Müller von Kaisheim
Stams, 15. April 1659
Im Namen von Abt Gemelich: Der Abt beteuert, dass ihm die
Kongregationsangelegenheiten immer wichtig waren. Doch aus gesundheitlichen Gründen
kann der Abt nicht zum Nationalkapitel nach Überlingen reisen. Zu schwach sind seine
Füße geworden. Er bittet Abt Müller deshalb darum, auch die
Stams
zu vertreten. Zu diesem Zweck schickt er eine Liste mit strittigen und unklaren
Punkten der neuen Statuten mit, der der Abt entweder selbst beantworten oder dem
Kapitel vorlegen soll. Im Postscriptum warnt Gemelich seinen Kollegen davor, dass
der Abt von Maulbronn wieder den Ersatz seiner Reisekosten nach Frankreich
beantragen werde. 1651 reiste er aus eigenem Antrieb zum Generalkapitel nach
Citeaux. Er hätte den Antrag bereits auf der Versammlung in Donauwörth stellen
profectione illa iam expedita,
antequam de conventu Danuwerdano cogitatum.
361. An Abt Thomas II. Schwab von Salem
Stams, 15. April 1659
Im Namen von Abt Gemelich: Der Abt bedauert, dass er am Nationalkapitel in Überlingen
aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit nicht erscheinen kann. Er beteuert jedoch,
wie gerne er dort erschienen wäre. Der Abt von Kaisheim wird jedoch dort die Stamser
Sache vertreten.
362. Stephani an Pfarrer Augustinus Haas in Mais
Stams, 26. April 1659
Zusammen mit der Weinlieferung aus Mais ist auch Haas’ Brief und der Stoff für sein
Gewand angekommen, worüber sich Stephani sehr freute. Er bedauert hingegen, dass
Haas in solchen Schwierigkeiten ist, weil zu wenige Arbeiter am Weinberg eingesetzt
werden. Er kann nicht verstehen, warum ihm Abt Gemelich keine Leute zur
Unterstützung schickt. Pater Robert [Brandmayr] wollte lange schon nach Mais zurück,
warum ihm Abt Gemelich keine Leute zur
Unterstützung schickt. Pater Robert [Brandmayr] wollte lange schon nach Mais zurück,
was ihm der Abt auch schon versprochen hatte, wovon er jetzt aber nichts mehr wissen
will. Stephani glaubt jedoch, dass Haas’ Problem bald gelöst werden wird. Haas soll
Johannes [Schnürlin] grüßen lassen. In Stams geht es allen gut, nur Abt Gemelich
machen seine Füße so zu schaffen, dass er nicht zum Kapitel in Überlingen reisen
konnte.
wovon er jetzt aber nichts mehr wissen
will. Stephani glaubt jedoch, dass Haas’ Problem bald gelöst werden wird. Haas soll
Johannes [Schnürlin] grüßen lassen. In Stams geht es allen gut, nur Abt Gemelich
machen seine Füße so zu schaffen, dass er nicht zum Kapitel in Überlingen reisen
konnte.
nicht in zu viele Wissensgebiete
verstricken. Andreas Vallensis ist schon in zweifacher Ausführung in der Stamser
Bibliothek. Zwei Dinge quälen Zigl: die nahende Sommerhitze und die noch
ausständigen beiden geistlichen Ränge. Staphani verspricht, dass er als Diakon und
Priester nach Stams zurückkehren wird. Den Sommer wird er mit Gottes Hilfe
überstehen.
sacrificiis
obnixius me commendo. Ex monasterio Stambs 12. Augusti anno 1659.
365. Stephani an Bruder Tobias Zigl, Student in Ingolstadt
[Stams], 19. August 1659
Stephani ist erfreut, dass Zigl das Buch von Suffren gekauft und nach Kaisheim
geschickt hat. Die Ferien soll Zigl am besten mit seinen Freunden in Kaisheim
verbringen. Dass Zigl immer nach Geld für Getränke und Spiele bettelt, echauffiert
nicht nur Stephani, sondern
an Bruder Tobias Zigl, Student in Ingolstadt
[Stams], 19. August 1659
Stephani ist erfreut, dass Zigl das Buch von Suffren gekauft und nach Kaisheim
geschickt hat. Die Ferien soll Zigl am besten mit seinen Freunden in Kaisheim
verbringen. Dass Zigl immer nach Geld für Getränke und Spiele bettelt, echauffiert
nicht nur Stephani, sondern inzwischen auch schon Abt Gemelich. Kartenspiele werden
in Stams nur im Fasching und an den Aderlass-Tagen geduldet, wobei auch da nicht um
Geld
368. Stephani an Pfarrer Augustinus Haas in Mais
[Stams], 25. Oktober 1659
Da Pfarrer Haas in seinem Brief aus Heiterwang nichts über die Gesundheit des Abtes
geschrieben hat, nimmt Stephani an, dass es ihm gut geht. Das Zeugnis für Georg
Ingram liegt bei, wobei man es eher von seinen Lehrern, die ihn besser kennen,
fordern hätte sollen. Durch seine lange Krankheit hat er in der Grammatik einiges
versäumt. Stephani bedankt sich für die
369. Stephani an Bruder Tobias Zigl, Student in Ingolstadt
[Stams], 25. November 1659
Der lange ersehnte Jean Suffren ist immer noch nicht in Stams angekommen. Wenn er
wüsste, dass das Buch noch in Augsburg liegt, könnte er es durch den Händler Paul
Lidmair aus Telfs abholen lassen. Zigl hat Stephani einiges über die
Statutendiskussion aus Überlingen berichtet, doch Stephani hält es noch geheim, bis
die Bestätigung
lassen. Zigl hat Stephani einiges über die
Statutendiskussion aus Überlingen berichtet, doch Stephani hält es noch geheim, bis
die Bestätigung aus Citeaux kommt. Stephani rät vom Kauf der Fundamentaltheologie
des Caramuel ab. Er freut sich, dass sich Zigl in Kaisheim so familiär eingelebt
hat. Dass er für seinen Urlaub eine schriftliche Erlaubnis von seinen Oberen
braucht, wundert Stephani allerdings. Als er selbst vor 20 Jahren in Fürstenfeld
Urlaub machte, brauchte er keine solche
aus Überlingen berichtet, doch Stephani hält es noch geheim, bis
die Bestätigung aus Citeaux kommt. Stephani rät vom Kauf der Fundamentaltheologie
des Caramuel ab. Er freut sich, dass sich Zigl in Kaisheim so familiär eingelebt
hat. Dass er für seinen Urlaub eine schriftliche Erlaubnis von seinen Oberen
braucht, wundert Stephani allerdings. Als er selbst vor 20 Jahren in Fürstenfeld
Urlaub machte, brauchte er keine solche Erlaubnis. Da der aus Stams geschickte Stoff
nicht für
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