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Sonhovius, Johannes; 1543-1580 (1543-1580) [1577], Catharinias, versio electronica (), 2073 versus, Ed. Tilg, Stefan [word count] [sonhovius-j-catharinias].
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Teutscher Prologus
Durchleuchtigst Fürsten, Gnedigst Herren,
Grafn Freiherrn, Ritter, Frawn von ehrn,
Edel unedel, glert und weiß,

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Versamlet hir auf disem kraiss
Zusehen diß Comediam
Von Sant Chatarin ist Ir nam,
Ist kain fabel, mehr, noch gedicht,
Sunder ein warhaffte geschicht,
Die Metaphrast der haylig Mann
Vor vilen Jaren beschriben than,
Anzaigt die straff und auch die Pein,
Welche Chatrin die Konigin fein,
Gelitten umb Christi wegen,
Alß Ir Im fortgang werd sehen,
Gefenknuß, gaisselung, hunger, schwert
Ir seel dann frolich ward bekhert,
In himels thron zur Seeligkait,
Die Gott sein kindern hatt berait.
Nun merktt aber die ganz geschicht,
In fünff tail zusamen gericht.
Im ersten tail des Kaysers Sohn,
Flavius Valerius ist sein Nam,
Stattlich bottschaft gen Alexandria
Schiktt wegen der hayligen Chatrina,

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Begert sy znemen zu sein weib.
Chatrina vermelt Seel und leib
Christo, veracht die gaben gross,
Bitt den frummen Macharius
Der tauffet sy dabey sthen
Christus Maria und Engel schon.
Maxenz darnach wirt empfangen,
Vom Bischoff Rhat entgegen gangen,
Bringen d Schlissel der grossen statt,
Welche Alexander gebawen hatt.
Derwegen Er bevelhen thut,
Blast auf, Schlagt trumb, habt guten mut! 84–207] Cursiva Germanica. 82 profudit pectore flumen] Verg. Aen. 9,414 vomens calidum de pectore flumen. 84–207] Paargereimte jambische Vierheber.
Im andern thail helt ainen rath,
Maxenz der Kayser mit was rath,
Er den verdammen mocht sein gut,
Behalt in frid und guter hut.
Der Abgottisch pfaffen hauff,
Auch die RathsHerren dringen drauff,
Das wider Christ ein scharpfs mandatt
Wirt außgerufft in der statt,
Die Christen soll man schlagen todt.
Daraus ervolgt grosse noth,

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Darumb die Christen fliehen hin
Auff eim Schiff In Griegisch Athen.
Cathrina aber studiert eben,
Auß hailiger gschrifft, lest Almuß geben.
Ir hoffleuth aber fürchten sehr,
Dann solche selzame newe mehr
Maxentio werden fürkhommen,
Darauß Ihr noth und angst mocht khomen.
Aber Christi lieb uberwandts alß,
Die Muter, hoffleuth, klain und groß,
Nimbt urlaub von Inen lests hin,
Fur Christo zsterben sthet ir sinn.
Im tritten thail das opffer geschicht,
Das der Haidnisch pfaff hatt zugricht.
Dann Chatrina ein Audienz
Begeren lasst bey dem Maxenz,
Den sy seiner grossen tyrraney
Straffet, redet dapffer und frey.
Maxenz aber der gross Tyrann
Vervolgt d Christen durch Porphirium
Sy tödten stechen und wurgen lasst,
Die Pfaffen, teufel, In drumb loben fasst.

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Nachdem Chatrina fast disputiert
Mit dem Kayser, ist er verwirt,
Will die Chatrinam legen ein,
Darfur bitten Ihr vil schon und fein
Die Hoffleuth der frummen Konigin
Sy mit Irem blut zuretten berait seindt,
Doch man zulest den friden macht.
Der Kayser dieweil ghet zu rath,
Wie er die Jungfrau Khatarrin,
Mocht machen ein abgotterrin.
Dieweil khommen die hauptleuth,
Bringen vil gefangne und gross beut.
Diß werdet Ihr zwar sehen alß
Zum beschluss dises tritten thailß.
Im vierten Macharius, der frumb man,
Mit einem geschray kumbt auf den plan:
Teufel, Götzen, holz, erz und stein,
Gold, Silber, der haiden Gozen sein.
Valerius In mit stekhen schlecht,
Er alles solchs gedultig tregt.
Die weysen mit Chatarina disputiern,
Meinten sy wurden all obsigen:

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Ir funffzig ain Maide uberwandt
Drumb sy Maxenz mit feur verbrant,
Das doch Ir leiber gar nicht brent,
Sy that Macharius all begrabent.
In dem Kercher der Jungfrau
Erscheint Christus, d Engel, unser Frau,
Sterkhen sy die marter zleiden,
Sprechen, sy wenn Alzeit bey Ir bleiben,
Sy nit verlassen In der noth
Und helffen tragen den bittern todt.
Maxenz aber Helt ein geiadt
Von Hirsch, Schwein, Fux, wildtpret.
Zulest Porphirius und Kayserin
Zur gefenknuß haimlich gangen sein
Chatarinam trösten, werden Christen,
Darumb sy beydt Ir blut vergiessen.
Ob solchem Maxentiuß tobt und wuet,
Chatarinam gaisslet biß aufs blut,
Richt auf ein greulichß torment,
von Redern, aber es wardt verbrent
Durch ein pliz hagel und tundter,

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Diß war Maxenz ein gross wunder.
Wirt aller toll auß grossem zagen,
Hiess der hailigen Jungfrau das haupt abschlagen,
Ir seel gen himel fur, aber der leib
Von Englen getragen wurdt mit grosser freudt
Hoch auff Sinay, den hailigen berg,
Darauf geschicht gross wunderwerkh,
Durch ein brunn der alda entsprang,
Hailt manches weib und auch Mann,
Lamb, aussezig und gebrechliche.
Also ehret Gott sein hailige,
Der wolt uns durch Ir hailig gebett
Behueten vor sundt in ewigkait.

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Sonhovius, Johannes; 1543-1580 (1543-1580) [1577], Catharinias, versio electronica (), 2073 versus, Ed. Tilg, Stefan [word count] [sonhovius-j-catharinias].
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