Croatiae auctores Latini: inventa  
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Vlacic Ilirik, Matija (1520-1575) [1581]: Clavis scripturae sacrae, pars secunda, versio electronica, 600000 verborum, ed. Neven Jovanovic [genus: prosa - tractatus; prosa - vocabularium; poesis - elegia; poesis - epigramma] [numerus verborum] [flacius-m-clavis-2.xml].
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419 bestimpt und geprediget wort Gottes habe / derselb auch zuegleich den waren lebendigen verstand desselben begriffen habe.

Und volgt alsbald auch darauss / das nicht allein was in der Prophetischen und Apostolischen Schrift begrieffen / das rechte / ware wort Gottes sei / sonder auch was jederzeit den findern Gottes / und bevorab der allgemeinen versamlung der Kirchen / welch die einige Braut und gespons Christi ist / durch den Heiligen Geist in das herz geben wirt / (nemlich was der Bapst sampt den seinen / nach der eingebung des satans / auss dem schrein seines herzens / da / wie sie fuergeben / alles rechtes begrieffen / verschlossen sind / in die Kirche und Religion Gottes aussspeiet) wie dan der herz in seinem abscheid selbst geredt und versprochen hatte.

Rogabo patrem (sagt er) et alium consolatorem dabit vobis, ut maneat vobiscum in aeternum, spiritum veritatis, quem mundus non potest accipere: quia non videt eum, nec novit eum: vos autem cognoscitis eum, quia apud vos manet, et in vobis erit. Item: Haec locutus sum vobis, apud vos manens: paracletus autem ille, qui est Spiritus Sanctus quem mittet pater nomine meo, ille docebit vos omnia, et suggeret vobis quaecunque dixi vobis. Et sequenti capite: Ad haec multa habeo vobis dicere, sed cum venerit Spiritus paracletus, etc.

(Solches hat der Heilige Geist durch die eingebung und beschreibung der Heiligen Schrift und erklerung der selben aussgericht / was er ihn derselben nicht verfasset hat / das lehret er auch nicht.)

Was von heller und klerer hie auss der Schrift bezeueget werden? dann das Gott sein wort nicht allein durch seine Propheten und Apostel in der Schrift begrieffen habe / sonder auch dasselb seiner Kirchen jeder zeit mittheilen / und sie an den selben in ewigkeit nimmermehr verlassen woelle? Wie schreiben die Aposteln / so zu Ierusalem im Concilio versamlet waren / an ihre mitbrueder zu Antiochia / und an andern orten? Visum est nobis et Spiritui sancto, etc.

Sehe / sie sagen / es habs der Heilig Geist also / sampt ihnen / fuer guet angesehen / (das hat der Heilig Geist durch die Schrift erkleret und gelehret.) Als wolten sie sagen / Es sei ihr Decret und bescheidt nicht / sondern des H. Geistes / welcher sie sollicher meinung erinnert habe. Solt dann solche erinnerung auch das recht warhaftig wort Gottes nicht sein? So wol als wann es durch einsprechung desselbigen geists Gottes / durch den Propheten Esaiam oder Ieremiam vor 3000. jaren geschrieben / und uns durch die kirchen Gottes bezeueget und fuergelegt worden were? (Merk eben / gewiss und warhaftig ist der geist des Bapsts und seiner geschwornen leibeignen knechten im Concilio / als der Heilig Geist Esaie / Ieremie und anderer Propheten und Aposteln. Glaubst du es nicht / so bist du ein Lutherischer ketzer / flugs zum feur zu.) Was underscheids ist dann zwischen der Schrift / und dem eingesprochnen wort Gottes? Keiner / sag ich so will die bestendige unwandelbare warheit antrifft / dieweil die durch einen mund Gottes geht und gesprochen wirt. Allein ist die Schrift gewisser / in dem / das sie uns albereit und von alters her / fuer gewiss und warhaftig durch die Kirche bezeuget / vorgelegt / bevohlen und bestaetigt ist / und derhalben auch nicht / dann boesslicher weise verfelscht / noch widersprochen werden soll noch mag. Das wort so (nemlich dem H. Bapst) eingesprochen wirt / wiewol es gleichsammpt ware / und durch denselbigen mund Gottes aussgeht und empfangen wirt / so mags doch in viel wege durch die (das ist / durch die Lutherischen) so nicht glauben / oder ungehorsam sind / widerfochten / veracht / und nicht angenommen werden: wie dann solchs die erfahrung jederzeit / auch bei dem anfang der Kirchen geben hat / und noch. Soll ich dan / sprichst du / dem Bapst und seinem hauffen so viel glauben / als der Schrift? des wirstu mich nimmer uberreden / und solt ich zehen mal fuer ein ketzer gehalten werden.

Du magst glauben was du wilt / ich wil und kan dich darzu nicht dringen. Diss soltu aber gewiss sind / das Gott sein Kirch (nemlich die Hohen Priester und Prelaten) welche er so thewr durch das bluet seines geliebten Sohns erkaufft hat / nicht verlasse / nimmermehr verlassen wirt / auch von anfang biss anher (wie auch in der Biblischen geschrift allenthalben klar zueersehen) me verlassen hat. Wiewol man den Propheten / als den verkuendern des willen Gottes / jeder zeit / nicht wie sich gebuert / Ja zum oftermal gar keinen / oder wenig glaubens zuegestelt / sic auch jedermals vervolget / und gar ubel mit ihnen umgangen ist. Wer hats getan? Habends nicht getan eben die Hohen Priester und Geistlichen / so im Ampt sassen / die das Concilium waren und die Kirche hiessen?



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Vlacic Ilirik, Matija (1520-1575) [1581]: Clavis scripturae sacrae, pars secunda, versio electronica, 600000 verborum, ed. Neven Jovanovic [genus: prosa - tractatus; prosa - vocabularium; poesis - elegia; poesis - epigramma] [numerus verborum] [flacius-m-clavis-2.xml].
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