Croatiae auctores Latini: inventa  
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Vlacic Ilirik, Matija (1520-1575) [1581]: Clavis scripturae sacrae, pars secunda, versio electronica, 600000 verborum, ed. Neven Jovanovic [genus: prosa - tractatus; prosa - vocabularium; poesis - elegia; poesis - epigramma] [numerus verborum] [flacius-m-clavis-2.xml].
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418 Deus terrenus, quod solus errare non possit: quod si totus mundus sententiaret contra Papam, potius tamen sit Papa audiendus et sequendus. gl. 9. quaest. 3. quod possit etiam dispensare contra vetus Testamentum, imo contra Apostolum et Evangelistam, 15. quaest. 6. quoniam et ipsam legem ligare potest. Summa, quod tanta sit Papae potestas, ut si propalam innumeras animas sanguine Christi redemptas, in infernum traheret secum perpetuo cruciandas, nemo tamen ei contradicere, aut resistere debeat. Verba eius inter alia haec sunt:

Cuncta per mundum novit Ecclesia, quod sacrosancta Romana Ecclesia fas de omnibus habeat iudicandi, neque cuiquam de eius liceat iudicare iudicio. Et si Papa suae et fraternae salutis negligens deprehenditur, multum remissus in suis operibus, et insuper a bono taciturnus, quod magis officit sibi et omnibus, nihil ominus in numerabiles populos cateruatim secum ducit, primo mancipio gehennae, cum ipso plagis multis in aeternum vapulaturus. Huius culpas istic redarguere praesumit mortalium nullus: quia cunctos ipse iudicaturus, a nemine est iudicandus.

Tantam potestatem cum Pontifex Romanus sibi adscribat, ut propalam trahens Ecclesiam in infernum, non sit impediendus: et tam Tridentinum concilium plane in sua potestate per legatos locum, et tot iuramenta, habeat: facile est ratis ocinari, qualem normam veritatis sit illis praescripturus, et qualem Religionem orbi terrarum praeformaturus.

LATOMI.

Der Latomus geht eben also mit der Heiligen Schrift um / wie die andern jetzige Papisten: nemlich / das er (da sie ihm und allen menschen geben ist / das sie als ein klares licht in disem jemerlichen finstern thal fuerleuchten / und er ir nachfolgen solte) fein meisterlich die ordnung gar umkehret / das sie ihme und seinen mit papisten nachfolgen solt / wo er sie nur hin bei der nasen oder bei den oren mit gewalt ziehet. Er tut aber solches durch ein Schwenkffeldische behendigkeit / nemlich das die Heilige Schrift nur ein stummer todter Buechstab seie. Sein aber und seiner mitpapisten verstandt / weisedheit und geist sen der rechte Geistliche verstandt der Schrift / dem man allein folgen sol und muess. Nun folget sein Text / den ich nach der lenge erzellen will.

Wie sprichst du? Woltest du das Evangelium diser ding beschuldigen? Nicht ein meit das Evangelium / sonder die so das Evangelium fuerwenden / und nicht halten / dasselb rechter Evangelischer weiss nicht fuehren: sich des fridens / brederlicher liebe / und getherkiger neigung gegen allen menschen nicht erzeigen: sonder allein dahin arbeiten / wie sie ihre sache verteidigen / durch dringen / und den platz allein behalten moegen. Soll man dann die warheit nicht predigen? Ja sag ich man soll die warheit nicht allein predigen / sondern auch wo mueglich in die leut giessen / dieselbe auch gegen den feinden der rechten waren Evangelischen lehr mit hoechstem ernst handthaben.

Ist dies dann nicht die warheit / dazu man das Evangelium / die Prophetisch und Apostolisch schrift / rein / ausserthalb der Philosophei und Menschensatzung / predigt? O wolte Gott das solches war were / das anders innerhalb vertzig jaren hier nichts gelehrt / geschriben noch gepredigt worden were / und noch / dann das reine Evangelium und die Prophetisch Apostolisch schrift.

Sprichst / Ists dann nicht dieselbige Schrift / die von unsern Predicanten in allem ihrem schreiben und lehren angezogen / eingefuehrt / und allegiert wirdt? Man liset doch und hoeret kein andere kundtschafft von ihnen. Dann ob sie wol etwa die alten Kirchenlehrer melden / so ist doch ihre meinung nicht / das sie etwas durch dieselben probieren woellen: sonder ziehends allein an / als ein neben kundtschafft / welcher doch fuer sich selbs nichts glaubt wirdt / sonder muess derselben glaub und Autoritet allein in die Schrift / und sonst nirgend anders / fundiert sind. Dann die Schrift allein / als das wort Gottes / ist der rechte und einige grund / auff welchen man bauen muess und soll.

Du redest gar schoen und scheinlich von der sach / ich wolt das ich dir jetzt nach noturfft darauff antworten / und dise schrift solchs leiden moecht / Doch solt du wissen / das ein grosser underscheid ist / also fuer die armen Christen / von dem geschriebnen wort Gottes auff deinen geist / das ist / auff deines tollen kopfs treume / zwischen der Schrift / (Schwenckfeldii fanatismum) die man auff das Papier malet / und dem innerlichen wort Gottes / welches der recht warhaftige verstand des Buechstabens ist / welcher nicht mit den augen gesehen / noch in die oren eingossen / sonder mit der vernunft durch den geist Gottes begrieffen / und in das herz eingesenkt wirt.. Sonst muest ein jeder Iud / Trueck und fetzer / welcher die Schrift im Buechstaben liset / dieselbe auch als bald recht verstehen / und das innerlich wort des herzen ins herz fassen. Solches aber ist weit darvon / wie dann fuendtlich und offenbar ist / und kan nicht gesagt werden / das welcher den Buechstaben oder das

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Vlacic Ilirik, Matija (1520-1575) [1581]: Clavis scripturae sacrae, pars secunda, versio electronica, 600000 verborum, ed. Neven Jovanovic [genus: prosa - tractatus; prosa - vocabularium; poesis - elegia; poesis - epigramma] [numerus verborum] [flacius-m-clavis-2.xml].
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